Anton Kleczewski

Verlegeort
Wörther Str. 49
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
27. August 2021
Geboren
13. Februar 1882 in Sompolno
Beruf
Kaufmann
Interniert
1940 in Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
in Łódź

Anton Kleczewski wurde am 13.Februar 1882 in Sompolno Kreis Lodz in Polen (damals Russland) geboren.  Im Oktober 1929 heiratete er in Berlin die Witwe Minna Bertalott. In der Eheurkunde wird sein Beruf mit Kaufmann angegeben und der Wohnort der Brautleute mit Wörther Str. 49. Unter dieser Anschrift ist A. (Anton) Kleczewski im Berliner Adressbuch bis zur Ausgabe 1938 zu finden.

Das Ehepaar Kleczewski hatte eine Tochter.

Mit Datum vom Dezember 1938 wurde in der Eheurkunde die Trennung des Ehepaares dokumentiert.

Gemäß mündlicher Überlieferung in der Familie verzog Anton Kleczewski 1938 von Berlin nach Lodz in Polen. Die politischen Verhältnisse in Deutschland ließen ihm vermutlich keine andere Wahl.  

Nach dem faschistischen Überfall auf Polen im September 1939 errichteten die Nazis in den besetzten Gebieten Ghettos für die jüdische Bevölkerung.

„Am 30. April 1940 wurde das Ghetto in Lodz (Litzmannstadt), Polens zweitgrößter Stadt und sein Industriezentrum, errichtet. Das Ghetto Lodz war das zweitgrößte im deutschen Besatzungsgebiet und auch das, welches am striktesten von seiner Umgebung und anderen Ghettos isoliert war. Etwa 164.000 Juden wurden dort eingesperrt, zu denen noch zehntausende Juden aus der Umgebung, aus Deutschland deportierte Juden und Sinti und Roma kamen. … In Folge der schweren Überfüllung und des Hungers kamen im Ghetto in etwa ein Viertel seiner Bewohner um….. Im Januar 1942 begannen die Deportationen zur Vernichtungsstätte Chelmno, in der die Juden in Gaswagen ermordet wurden.“ (Yad Vashem)

Belegt ist, dass Anton Kleczewski von Dezember 1940 bis Oktober 1943 als Bewohner des Ghettos in den Listen der Ghettoverwaltung registriert wurde.

Sein genaues Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.

Auf Initiative der Familie wurde ein Stolperstein in der Wörther Str. 49 am Wohnsitz der Familie für Anton Kleczewski verlegt.