Verlegeort
Wulfila Ufer 52
Bezirk/Ortsteil
Tempelhof
Verlegedatum
Dezember 2007
Geboren
17. September 1922 in Mannheim
Flucht
Flucht nach Frankreich
Ermordet
08. Juli 1944 in Ville-la-Grande
Seit 1929 lebte die am 17. September 1922 in Mannheim geborene Marianne Cohn mit ihren Eltern, Alfred und Grete Cohn, und ihrer jüngeren Schwester Lisa in Berlin-Tempelhof, Wulfila-Ufer 52. Nach der vierjährigen Grundschulzeit wechselte sie im Oktober 1932 zum Lyzeum mit Frauenschule in der Tempelhofer Ringstraße 103–106 (heute Dag-Hammerskjöld-Oberschule).
Mariannes Vater Alfred war nach kurzer Tätigkeit bei der Borsig-Hall G.m.b.H. als leitender Angestellter zur Maschinenfabrik und Eisengießerei C. Henry Hall, Nachfolger Carl Eichler gewechselt. Dort wurde er nach kurzer Zeit Mitinhaber. Alfred Cohn war Berliner und hatte gemeinsam mit Walter Benjamin das Gymnasium besucht, woraus eine lebenslange Freundschaft entstand, die sich auch in zahlreichen Briefen zwischen ihm und der Familie Cohn niederschlug. Daraus ist einiges über die Lebensumstände von Marianne Cohn und ihrer Familie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme bekannt. Bald nach diesem historischen Wendepunkt wurde Alfred Cohns Geschäftspartner in das Konzentrationslager Oranienburg verschleppt, ihm selbst nahe gelegt, Deutschland zu verlassen.
Über Paris emigrierte die Familie nach Barcelona. In Marianne Cohns Abgangszeugnis vom 28. März 1933 hieß es dazu lapidar, sie verlasse die Schule „wegen Verlegung des elterlichen Wohnsitzes nach dem Auslande“. Marianne und ihre Schwester Lisa besuchten in Barcelona eine Schweizer Schule, ihr Vater mühte sich, den Lebensunterhalt der Familie durch den Verkauf von Modeschmuck zu sichern, zwei Zimmer in der Wohnung der Cohns mussten untervermietet werden, in den anderen beiden Zimmern lebte die vierköpfige Familie.
Als im Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg begann, veränderte sich das Leben von Marianne Cohn erneut. Die Eltern gaben sie und ihre Schwester Lisa in die Obhut von Verwandten in Paris, wo die Geschwister auch zur Schule gingen. Nach einem Jahr in Paris ging es für Marianne und ihre Schwester weiter in die Schweiz, nach Bern. Dort waren die Schwestern in Pflegefamilien untergebracht, Marianne Cohn war jetzt 15 Jahre alt. Bis zum April 1938 hatten sie und ihre Schwester Lisa eine Aufenthaltsgenehmigung für die Schweiz, die jedoch nicht verlängert wurde. Die Schwestern kehrten nach Paris zurück, wohin mittlerweile auch ihre Eltern vor dem Spanischen Bürgerkrieg geflüchtet waren.
Gleich nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich im Mai/Juni 1940 wurde Marianne Cohns Vater im südfranzösischen Vilmalar interniert und von dort nach Gurs gebracht. Nach fast einem Jahr, am 16. Mai 1941, wurde Alfred Cohn dort aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Am 22. Februar 1942 von der Gestapo erneut in Haft genommen, kam er nun in das Lager Septfonds. Schwerkrank wurde er am 8. April 1942 wieder entlassen. Danach lebte die Familie Cohn bis zur Befreiung Frankreichs im August 1944 unter falschem Namen.
Marianne Cohn war seit März 1943 Kinderfürsorgerin bei der zionistischen Jugendorganisation „Mouvement de la Jeunesse Sioniste“, mit ihrem Gehalt ernährte sie die ganze Familie. Darüber hinaus arbeitete sie unter dem Dach der „Organization Juife de Combat“ in einer jüdischen Widerstandsbewegung, die versuchte, von Deportation bedrohte jüdische Kinder in Sammeltransporten über die Grenze in die neutrale Schweiz zu bringen.
Bei einer dieser Hilfsaktionen wurde Marianne Cohn verraten und am 30. Mai 1944 zusammen mit etwa 30 Kindern von der Gestapo festgenommen. Eine Möglichkeit zur Flucht nutzte sie nicht, weil sie die Kinder nicht allein ihrem Schicksal überlassen wollte. Am 8. Juli 1944 um 5.30 Uhr wurde die 21-Jährige in Ville-la-Grande (Haute Savoie) von der Gestapo erschossen und am Ortsausgang vergraben. Zehn Tage nach der Befreiung Frankreichs wurde der entstellte und verstümmelte Leichnam von Marianne Cohn dort gefunden. Die näheren Umstände ihres Todes sind nicht erforscht, auch gibt es keine Informationen über die davor liegende Haftzeit.
Marianne Cohns Schwester Lisa und ihre Eltern haben den Krieg überlebt.
Mariannes Vater Alfred war nach kurzer Tätigkeit bei der Borsig-Hall G.m.b.H. als leitender Angestellter zur Maschinenfabrik und Eisengießerei C. Henry Hall, Nachfolger Carl Eichler gewechselt. Dort wurde er nach kurzer Zeit Mitinhaber. Alfred Cohn war Berliner und hatte gemeinsam mit Walter Benjamin das Gymnasium besucht, woraus eine lebenslange Freundschaft entstand, die sich auch in zahlreichen Briefen zwischen ihm und der Familie Cohn niederschlug. Daraus ist einiges über die Lebensumstände von Marianne Cohn und ihrer Familie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme bekannt. Bald nach diesem historischen Wendepunkt wurde Alfred Cohns Geschäftspartner in das Konzentrationslager Oranienburg verschleppt, ihm selbst nahe gelegt, Deutschland zu verlassen.
Über Paris emigrierte die Familie nach Barcelona. In Marianne Cohns Abgangszeugnis vom 28. März 1933 hieß es dazu lapidar, sie verlasse die Schule „wegen Verlegung des elterlichen Wohnsitzes nach dem Auslande“. Marianne und ihre Schwester Lisa besuchten in Barcelona eine Schweizer Schule, ihr Vater mühte sich, den Lebensunterhalt der Familie durch den Verkauf von Modeschmuck zu sichern, zwei Zimmer in der Wohnung der Cohns mussten untervermietet werden, in den anderen beiden Zimmern lebte die vierköpfige Familie.
Als im Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg begann, veränderte sich das Leben von Marianne Cohn erneut. Die Eltern gaben sie und ihre Schwester Lisa in die Obhut von Verwandten in Paris, wo die Geschwister auch zur Schule gingen. Nach einem Jahr in Paris ging es für Marianne und ihre Schwester weiter in die Schweiz, nach Bern. Dort waren die Schwestern in Pflegefamilien untergebracht, Marianne Cohn war jetzt 15 Jahre alt. Bis zum April 1938 hatten sie und ihre Schwester Lisa eine Aufenthaltsgenehmigung für die Schweiz, die jedoch nicht verlängert wurde. Die Schwestern kehrten nach Paris zurück, wohin mittlerweile auch ihre Eltern vor dem Spanischen Bürgerkrieg geflüchtet waren.
Gleich nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich im Mai/Juni 1940 wurde Marianne Cohns Vater im südfranzösischen Vilmalar interniert und von dort nach Gurs gebracht. Nach fast einem Jahr, am 16. Mai 1941, wurde Alfred Cohn dort aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Am 22. Februar 1942 von der Gestapo erneut in Haft genommen, kam er nun in das Lager Septfonds. Schwerkrank wurde er am 8. April 1942 wieder entlassen. Danach lebte die Familie Cohn bis zur Befreiung Frankreichs im August 1944 unter falschem Namen.
Marianne Cohn war seit März 1943 Kinderfürsorgerin bei der zionistischen Jugendorganisation „Mouvement de la Jeunesse Sioniste“, mit ihrem Gehalt ernährte sie die ganze Familie. Darüber hinaus arbeitete sie unter dem Dach der „Organization Juife de Combat“ in einer jüdischen Widerstandsbewegung, die versuchte, von Deportation bedrohte jüdische Kinder in Sammeltransporten über die Grenze in die neutrale Schweiz zu bringen.
Bei einer dieser Hilfsaktionen wurde Marianne Cohn verraten und am 30. Mai 1944 zusammen mit etwa 30 Kindern von der Gestapo festgenommen. Eine Möglichkeit zur Flucht nutzte sie nicht, weil sie die Kinder nicht allein ihrem Schicksal überlassen wollte. Am 8. Juli 1944 um 5.30 Uhr wurde die 21-Jährige in Ville-la-Grande (Haute Savoie) von der Gestapo erschossen und am Ortsausgang vergraben. Zehn Tage nach der Befreiung Frankreichs wurde der entstellte und verstümmelte Leichnam von Marianne Cohn dort gefunden. Die näheren Umstände ihres Todes sind nicht erforscht, auch gibt es keine Informationen über die davor liegende Haftzeit.
Marianne Cohns Schwester Lisa und ihre Eltern haben den Krieg überlebt.
Seit 1929 lebte die am 17. September 1922 in Mannheim geborene Marianne Cohn mit ihren Eltern, Alfred und Grete Cohn, und ihrer jüngeren Schwester Lisa in Berlin-Tempelhof, Wulfila-Ufer 52. Nach der vierjährigen Grundschulzeit wechselte sie im Oktober 1932 zum Lyzeum mit Frauenschule in der Tempelhofer Ringstraße 103–106 (heute Dag-Hammerskjöld-Oberschule).
Mariannes Vater Alfred war nach kurzer Tätigkeit bei der Borsig-Hall G.m.b.H. als leitender Angestellter zur Maschinenfabrik und Eisengießerei C. Henry Hall, Nachfolger Carl Eichler gewechselt. Dort wurde er nach kurzer Zeit Mitinhaber. Alfred Cohn war Berliner und hatte gemeinsam mit Walter Benjamin das Gymnasium besucht, woraus eine lebenslange Freundschaft entstand, die sich auch in zahlreichen Briefen zwischen ihm und der Familie Cohn niederschlug. Daraus ist einiges über die Lebensumstände von Marianne Cohn und ihrer Familie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme bekannt. Bald nach diesem historischen Wendepunkt wurde Alfred Cohns Geschäftspartner in das Konzentrationslager Oranienburg verschleppt, ihm selbst nahe gelegt, Deutschland zu verlassen.
Über Paris emigrierte die Familie nach Barcelona. In Marianne Cohns Abgangszeugnis vom 28. März 1933 hieß es dazu lapidar, sie verlasse die Schule „wegen Verlegung des elterlichen Wohnsitzes nach dem Auslande“. Marianne und ihre Schwester Lisa besuchten in Barcelona eine Schweizer Schule, ihr Vater mühte sich, den Lebensunterhalt der Familie durch den Verkauf von Modeschmuck zu sichern, zwei Zimmer in der Wohnung der Cohns mussten untervermietet werden, in den anderen beiden Zimmern lebte die vierköpfige Familie.
Als im Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg begann, veränderte sich das Leben von Marianne Cohn erneut. Die Eltern gaben sie und ihre Schwester Lisa in die Obhut von Verwandten in Paris, wo die Geschwister auch zur Schule gingen. Nach einem Jahr in Paris ging es für Marianne und ihre Schwester weiter in die Schweiz, nach Bern. Dort waren die Schwestern in Pflegefamilien untergebracht, Marianne Cohn war jetzt 15 Jahre alt. Bis zum April 1938 hatten sie und ihre Schwester Lisa eine Aufenthaltsgenehmigung für die Schweiz, die jedoch nicht verlängert wurde. Die Schwestern kehrten nach Paris zurück, wohin mittlerweile auch ihre Eltern vor dem Spanischen Bürgerkrieg geflüchtet waren.
Gleich nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich im Mai/Juni 1940 wurde Marianne Cohns Vater im südfranzösischen Vilmalar interniert und von dort nach Gurs gebracht. Nach fast einem Jahr, am 16. Mai 1941, wurde Alfred Cohn dort aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Am 22. Februar 1942 von der Gestapo erneut in Haft genommen, kam er nun in das Lager Septfonds. Schwerkrank wurde er am 8. April 1942 wieder entlassen. Danach lebte die Familie Cohn bis zur Befreiung Frankreichs im August 1944 unter falschem Namen.
Marianne Cohn war seit März 1943 Kinderfürsorgerin bei der zionistischen Jugendorganisation „Mouvement de la Jeunesse Sioniste“, mit ihrem Gehalt ernährte sie die ganze Familie. Darüber hinaus arbeitete sie unter dem Dach der „Organization Juife de Combat“ in einer jüdischen Widerstandsbewegung, die versuchte, von Deportation bedrohte jüdische Kinder in Sammeltransporten über die Grenze in die neutrale Schweiz zu bringen.
Bei einer dieser Hilfsaktionen wurde Marianne Cohn verraten und am 30. Mai 1944 zusammen mit etwa 30 Kindern von der Gestapo festgenommen. Eine Möglichkeit zur Flucht nutzte sie nicht, weil sie die Kinder nicht allein ihrem Schicksal überlassen wollte. Am 8. Juli 1944 um 5.30 Uhr wurde die 21-Jährige in Ville-la-Grande (Haute Savoie) von der Gestapo erschossen und am Ortsausgang vergraben. Zehn Tage nach der Befreiung Frankreichs wurde der entstellte und verstümmelte Leichnam von Marianne Cohn dort gefunden. Die näheren Umstände ihres Todes sind nicht erforscht, auch gibt es keine Informationen über die davor liegende Haftzeit.
Marianne Cohns Schwester Lisa und ihre Eltern haben den Krieg überlebt.
Mariannes Vater Alfred war nach kurzer Tätigkeit bei der Borsig-Hall G.m.b.H. als leitender Angestellter zur Maschinenfabrik und Eisengießerei C. Henry Hall, Nachfolger Carl Eichler gewechselt. Dort wurde er nach kurzer Zeit Mitinhaber. Alfred Cohn war Berliner und hatte gemeinsam mit Walter Benjamin das Gymnasium besucht, woraus eine lebenslange Freundschaft entstand, die sich auch in zahlreichen Briefen zwischen ihm und der Familie Cohn niederschlug. Daraus ist einiges über die Lebensumstände von Marianne Cohn und ihrer Familie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme bekannt. Bald nach diesem historischen Wendepunkt wurde Alfred Cohns Geschäftspartner in das Konzentrationslager Oranienburg verschleppt, ihm selbst nahe gelegt, Deutschland zu verlassen.
Über Paris emigrierte die Familie nach Barcelona. In Marianne Cohns Abgangszeugnis vom 28. März 1933 hieß es dazu lapidar, sie verlasse die Schule „wegen Verlegung des elterlichen Wohnsitzes nach dem Auslande“. Marianne und ihre Schwester Lisa besuchten in Barcelona eine Schweizer Schule, ihr Vater mühte sich, den Lebensunterhalt der Familie durch den Verkauf von Modeschmuck zu sichern, zwei Zimmer in der Wohnung der Cohns mussten untervermietet werden, in den anderen beiden Zimmern lebte die vierköpfige Familie.
Als im Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg begann, veränderte sich das Leben von Marianne Cohn erneut. Die Eltern gaben sie und ihre Schwester Lisa in die Obhut von Verwandten in Paris, wo die Geschwister auch zur Schule gingen. Nach einem Jahr in Paris ging es für Marianne und ihre Schwester weiter in die Schweiz, nach Bern. Dort waren die Schwestern in Pflegefamilien untergebracht, Marianne Cohn war jetzt 15 Jahre alt. Bis zum April 1938 hatten sie und ihre Schwester Lisa eine Aufenthaltsgenehmigung für die Schweiz, die jedoch nicht verlängert wurde. Die Schwestern kehrten nach Paris zurück, wohin mittlerweile auch ihre Eltern vor dem Spanischen Bürgerkrieg geflüchtet waren.
Gleich nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich im Mai/Juni 1940 wurde Marianne Cohns Vater im südfranzösischen Vilmalar interniert und von dort nach Gurs gebracht. Nach fast einem Jahr, am 16. Mai 1941, wurde Alfred Cohn dort aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Am 22. Februar 1942 von der Gestapo erneut in Haft genommen, kam er nun in das Lager Septfonds. Schwerkrank wurde er am 8. April 1942 wieder entlassen. Danach lebte die Familie Cohn bis zur Befreiung Frankreichs im August 1944 unter falschem Namen.
Marianne Cohn war seit März 1943 Kinderfürsorgerin bei der zionistischen Jugendorganisation „Mouvement de la Jeunesse Sioniste“, mit ihrem Gehalt ernährte sie die ganze Familie. Darüber hinaus arbeitete sie unter dem Dach der „Organization Juife de Combat“ in einer jüdischen Widerstandsbewegung, die versuchte, von Deportation bedrohte jüdische Kinder in Sammeltransporten über die Grenze in die neutrale Schweiz zu bringen.
Bei einer dieser Hilfsaktionen wurde Marianne Cohn verraten und am 30. Mai 1944 zusammen mit etwa 30 Kindern von der Gestapo festgenommen. Eine Möglichkeit zur Flucht nutzte sie nicht, weil sie die Kinder nicht allein ihrem Schicksal überlassen wollte. Am 8. Juli 1944 um 5.30 Uhr wurde die 21-Jährige in Ville-la-Grande (Haute Savoie) von der Gestapo erschossen und am Ortsausgang vergraben. Zehn Tage nach der Befreiung Frankreichs wurde der entstellte und verstümmelte Leichnam von Marianne Cohn dort gefunden. Die näheren Umstände ihres Todes sind nicht erforscht, auch gibt es keine Informationen über die davor liegende Haftzeit.
Marianne Cohns Schwester Lisa und ihre Eltern haben den Krieg überlebt.