Edith Link geb. Pinkus

Verlegeort
Bizetstr. 122
Historischer Name
Sedanstr. 52
Bezirk/Ortsteil
Weißensee
Verlegedatum
02. Juni 2021
Geboren
29. November 1910 in Berlin
Beruf
Kleberin
Deportation
am 12. März 1943 von Berlin nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Edith Pinkus kam am 29. November 1910 in Weißensee als Tochter des Leichenträgers Alfred Pinkus und dessen Ehefrau Selma geborene Gabriel zur Welt.

Im August 1936 heiratete sie in Weißensee den am 30. November 1906 in Berlin geborenen Siegfried Link.

Laut Eheurkunde war Siegfried von Beruf Angestellter und wohnte in der Zeebrückestr. 34 im Prenzlauer Berg. Edith war Kleberin und wohnte zum Zeitpunkt der Hochzeit in der Sedanstr. 52 (heute Bizetstr.) in Weißensee. Das Ehepaar Link wohnte – wie die Eltern Pinkus – in der Sedanstr. 52.

1938 zogen die Haushalte Link und Pinkus – vermutlich nicht freiwillig – aus in das Verwaltungsgebäude auf dem Jüdischen Friedhof mit der damaligen Anschrift: Weißensee, Lothringenstr. 22.

Mit dieser Anschrift werden Siegfried und Edith Link sowie ihre Eltern Alfred und Selma Pinkus und das Ehepaar Joseph und Regina Rosenthal in den Zusatzfragebögen der am 17. Mai 1939 erfolgten Volkszählung im Deutschen Reich erfasst. 

Noch im Adressbuch des Jahres 1941 werden Siegfried Link als Angestellter, Alfred Pinkus als Friedhofsaufseher und Joseph Rosenthal als Obergärtner unter dieser Anschrift genannt. 

Am 4. Juli 1941 wurde Siegfried und Ediths Tochter Gittel Link im Jüdischen Krankenhaus im Wedding geboren. 

Im Oktober desselben Jahres begannen die Nazis mit der systematischen Deportation und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung auch in Berlin.

Knapp 5 Monate nach der Deportation der Schwiegereltern Simon und Malwine Link ins Ghetto Theresienstadt werden am 12.03.1943 alle Bewohner der Lothringenst. 22 mit dem 36. Osttransport ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

Von den 7 Menschen

– Gittel + Edith + Siegfried Link,  Alfred + Selma Pinkus und Joseph + Regina Rosenthal im Alter von 20 Monaten bis 64-Jahren –

wurde nur der 36-jährige Siegfried auf der Rampe von Auschwitz als arbeitsfähig selektiert.

Alle anderen wurden – vermutlich noch am Tag der Ankunft – in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.