Verlegeort
Bleibtreustraße 17
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
14. April 2015
Geboren
09. April 1901 in Lodz, Piotrkow (Russland)
Deportation
am 12. Januar 1943
nach
Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz
Emil Joskowitz wurde am 9. April 1901 in Petrikau (Piotrkow) geboren, unweit von Lodz, damals zu Russland gehörend. Wir wissen nicht, wann er nach Berlin kam. 1937 verzeichnet ihn das Adressbuch als Schriftsetzer, wohnhaft in der Koppenstraße 9. Da zu dieser Zeit ein jüdischer Schriftsetzer nur in einer jüdischen Druckerei Arbeit finden konnte, liegt die Vermutung nahe, dass sich Edith (Friedländer) und Emil über das „Familienblatt“ kennen lernten. Der späten Heirat (1938) trotz Altersunterschied lag vielleicht auch das Bestreben zu Grunde, sich – oder vor allem den staatenlosen Emil – besser zu schützen. Das Paar wohnte zunächst zur Untermiete bei Marta Knapp in der Mommsenstraße 26. Zum Zeitpunkt der Volkszählung vom Mai 1939, bei der Juden extra erfasst wurden, waren sie Untermieter vom Max Bergwerk in der Bleibtreustraße 17. Auch hier sollten sie nicht lange bleiben, 1940 bezogen sie eine eigene Wohnung am Witzlebenplatz 4, das Adressbuch bezeichnet Emil (mit dem Zwangsnamenszusatz „Israel“) als Handwerker. Bald wurden die beiden aber auch zur Zwangsarbeit herangezogen, Emil als Transportarbeiter bei der Gruppenfahrbereitschaft der Firma Harry W. Hammacher, Lüneburger Straße 22, Edith als Näherin bei Gebrüder Wysocki, Regenbekleidung, Neue Königsstraße 4.
Am 1. Mai 1942 mussten sie schon wieder umziehen, ihnen wurde eine Wohnung in einem sogenannten „Judenhaus“ zugewiesen, ein Haus, in dem Juden untergebracht wurden, die anderswo Platz für Nichtjuden frei machen mussten. Emil und Edith bekamen eine 2 ½ -Zimmer-Wohnung, Ediths Mutter Adele wohnte bei ihnen. Die Möbel waren von der verstorbenen Vormieterin, Jenny Spiro. Sie hatte sie der Jüdischen Kultusvereinigung vermacht und diese überließ sie „leihweise“ dem Ehepaar Joskowitz. Eigene Möbel, laut Bruder Ernst einst im Besitz seiner Mutter und seiner Schwester, waren offenbar nicht mehr vorhanden. Ernst hatte bis 1933 eine leitende Stellung bei der Firma Sensch & Co, Industriereklame, innegehabt. Er war als Jude entlassen worden. Nach den Pogromen im November 1938 hatte er drei Wochen versteckt in Parks und Wäldern verbracht. Danach betrieb er seine Auswanderung, im Februar 1939 gelang ihm mit Frau und dem 16-jährigen Sohn in die USA zu emigrieren. Seine Möbel durfte er nicht mitnehmen, es seien antike Stücke und daher „deutsches Kulturgut“. Auch Edith und Emil hatten dank der Hilfe von Ernst und einer Bekannten in Chile, Visa für Chile bekommen und sogar schon für teures Geld Schiffspassagen erworben. Doch dann wurden ihre Pässe gesperrt.
Kurz vor Weihnachten 1942, wurden Edith und Emil von der Gestapo angehalten, sog. „Vermögenserklärungen“ auszufüllen, denn sie seien für die „Abwanderung“ vorgesehen, ein Euphemismus für die Deportation. Am 20. Dezember unterschrieben sie die Erklärung, aus der hervorging, dass kein Vermögen mehr vorhanden war. Anfang Januar wurden sie dann von der Gestapo in das zum Sammellager umfunktionierte jüdische Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 verbracht. Am 12. Januar 1943 verließ ein besonders überfüllter Deportationszug mit 1196 Juden den Moabiter Güterbahnhof, in ihm waren auch Edith und Emil Joskowitz. Das Ziel war Auschwitz, und dort angekommen wurden lediglich 127 Männer zur Zwangsarbeit ausgesucht. Sollte Emil Joskowitz zu ihnen gehört haben – überlebt hat er Auschwitz nicht. Alle anderen 1069 Zuginsassen wurden in den Gaskammern ermordet. Der 13. Januar 1943 ist sehr wahrscheinlich der Todestag von Edith Joskowitz, der von ihrem Mann ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen.
Ediths Mutter Adele, verwitwete Seligsohn, geschiedene Friedländer, geborene Lennhoff, musste wohl die Abholung von Tochter und Schwiegersohn miterleben. Wenige Monate später, am 12. Mai 1943, starb sie 74-jährig im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2. Am 19. Mai wurde sie auf dem jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.
Am 1. Mai 1942 mussten sie schon wieder umziehen, ihnen wurde eine Wohnung in einem sogenannten „Judenhaus“ zugewiesen, ein Haus, in dem Juden untergebracht wurden, die anderswo Platz für Nichtjuden frei machen mussten. Emil und Edith bekamen eine 2 ½ -Zimmer-Wohnung, Ediths Mutter Adele wohnte bei ihnen. Die Möbel waren von der verstorbenen Vormieterin, Jenny Spiro. Sie hatte sie der Jüdischen Kultusvereinigung vermacht und diese überließ sie „leihweise“ dem Ehepaar Joskowitz. Eigene Möbel, laut Bruder Ernst einst im Besitz seiner Mutter und seiner Schwester, waren offenbar nicht mehr vorhanden. Ernst hatte bis 1933 eine leitende Stellung bei der Firma Sensch & Co, Industriereklame, innegehabt. Er war als Jude entlassen worden. Nach den Pogromen im November 1938 hatte er drei Wochen versteckt in Parks und Wäldern verbracht. Danach betrieb er seine Auswanderung, im Februar 1939 gelang ihm mit Frau und dem 16-jährigen Sohn in die USA zu emigrieren. Seine Möbel durfte er nicht mitnehmen, es seien antike Stücke und daher „deutsches Kulturgut“. Auch Edith und Emil hatten dank der Hilfe von Ernst und einer Bekannten in Chile, Visa für Chile bekommen und sogar schon für teures Geld Schiffspassagen erworben. Doch dann wurden ihre Pässe gesperrt.
Kurz vor Weihnachten 1942, wurden Edith und Emil von der Gestapo angehalten, sog. „Vermögenserklärungen“ auszufüllen, denn sie seien für die „Abwanderung“ vorgesehen, ein Euphemismus für die Deportation. Am 20. Dezember unterschrieben sie die Erklärung, aus der hervorging, dass kein Vermögen mehr vorhanden war. Anfang Januar wurden sie dann von der Gestapo in das zum Sammellager umfunktionierte jüdische Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 verbracht. Am 12. Januar 1943 verließ ein besonders überfüllter Deportationszug mit 1196 Juden den Moabiter Güterbahnhof, in ihm waren auch Edith und Emil Joskowitz. Das Ziel war Auschwitz, und dort angekommen wurden lediglich 127 Männer zur Zwangsarbeit ausgesucht. Sollte Emil Joskowitz zu ihnen gehört haben – überlebt hat er Auschwitz nicht. Alle anderen 1069 Zuginsassen wurden in den Gaskammern ermordet. Der 13. Januar 1943 ist sehr wahrscheinlich der Todestag von Edith Joskowitz, der von ihrem Mann ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen.
Ediths Mutter Adele, verwitwete Seligsohn, geschiedene Friedländer, geborene Lennhoff, musste wohl die Abholung von Tochter und Schwiegersohn miterleben. Wenige Monate später, am 12. Mai 1943, starb sie 74-jährig im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2. Am 19. Mai wurde sie auf dem jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.
Emil Joskowitz wurde am 9. April 1901 in Petrikau (Piotrkow) geboren, unweit von Lodz, damals zu Russland gehörend. Wir wissen nicht, wann er nach Berlin kam. 1937 verzeichnet ihn das Adressbuch als Schriftsetzer, wohnhaft in der Koppenstraße 9. Da zu dieser Zeit ein jüdischer Schriftsetzer nur in einer jüdischen Druckerei Arbeit finden konnte, liegt die Vermutung nahe, dass sich Edith (Friedländer) und Emil über das „Familienblatt“ kennen lernten. Der späten Heirat (1938) trotz Altersunterschied lag vielleicht auch das Bestreben zu Grunde, sich – oder vor allem den staatenlosen Emil – besser zu schützen. Das Paar wohnte zunächst zur Untermiete bei Marta Knapp in der Mommsenstraße 26. Zum Zeitpunkt der Volkszählung vom Mai 1939, bei der Juden extra erfasst wurden, waren sie Untermieter vom Max Bergwerk in der Bleibtreustraße 17. Auch hier sollten sie nicht lange bleiben, 1940 bezogen sie eine eigene Wohnung am Witzlebenplatz 4, das Adressbuch bezeichnet Emil (mit dem Zwangsnamenszusatz „Israel“) als Handwerker. Bald wurden die beiden aber auch zur Zwangsarbeit herangezogen, Emil als Transportarbeiter bei der Gruppenfahrbereitschaft der Firma Harry W. Hammacher, Lüneburger Straße 22, Edith als Näherin bei Gebrüder Wysocki, Regenbekleidung, Neue Königsstraße 4.
Am 1. Mai 1942 mussten sie schon wieder umziehen, ihnen wurde eine Wohnung in einem sogenannten „Judenhaus“ zugewiesen, ein Haus, in dem Juden untergebracht wurden, die anderswo Platz für Nichtjuden frei machen mussten. Emil und Edith bekamen eine 2 ½ -Zimmer-Wohnung, Ediths Mutter Adele wohnte bei ihnen. Die Möbel waren von der verstorbenen Vormieterin, Jenny Spiro. Sie hatte sie der Jüdischen Kultusvereinigung vermacht und diese überließ sie „leihweise“ dem Ehepaar Joskowitz. Eigene Möbel, laut Bruder Ernst einst im Besitz seiner Mutter und seiner Schwester, waren offenbar nicht mehr vorhanden. Ernst hatte bis 1933 eine leitende Stellung bei der Firma Sensch & Co, Industriereklame, innegehabt. Er war als Jude entlassen worden. Nach den Pogromen im November 1938 hatte er drei Wochen versteckt in Parks und Wäldern verbracht. Danach betrieb er seine Auswanderung, im Februar 1939 gelang ihm mit Frau und dem 16-jährigen Sohn in die USA zu emigrieren. Seine Möbel durfte er nicht mitnehmen, es seien antike Stücke und daher „deutsches Kulturgut“. Auch Edith und Emil hatten dank der Hilfe von Ernst und einer Bekannten in Chile, Visa für Chile bekommen und sogar schon für teures Geld Schiffspassagen erworben. Doch dann wurden ihre Pässe gesperrt.
Kurz vor Weihnachten 1942, wurden Edith und Emil von der Gestapo angehalten, sog. „Vermögenserklärungen“ auszufüllen, denn sie seien für die „Abwanderung“ vorgesehen, ein Euphemismus für die Deportation. Am 20. Dezember unterschrieben sie die Erklärung, aus der hervorging, dass kein Vermögen mehr vorhanden war. Anfang Januar wurden sie dann von der Gestapo in das zum Sammellager umfunktionierte jüdische Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 verbracht. Am 12. Januar 1943 verließ ein besonders überfüllter Deportationszug mit 1196 Juden den Moabiter Güterbahnhof, in ihm waren auch Edith und Emil Joskowitz. Das Ziel war Auschwitz, und dort angekommen wurden lediglich 127 Männer zur Zwangsarbeit ausgesucht. Sollte Emil Joskowitz zu ihnen gehört haben – überlebt hat er Auschwitz nicht. Alle anderen 1069 Zuginsassen wurden in den Gaskammern ermordet. Der 13. Januar 1943 ist sehr wahrscheinlich der Todestag von Edith Joskowitz, der von ihrem Mann ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen.
Ediths Mutter Adele, verwitwete Seligsohn, geschiedene Friedländer, geborene Lennhoff, musste wohl die Abholung von Tochter und Schwiegersohn miterleben. Wenige Monate später, am 12. Mai 1943, starb sie 74-jährig im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2. Am 19. Mai wurde sie auf dem jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.
Am 1. Mai 1942 mussten sie schon wieder umziehen, ihnen wurde eine Wohnung in einem sogenannten „Judenhaus“ zugewiesen, ein Haus, in dem Juden untergebracht wurden, die anderswo Platz für Nichtjuden frei machen mussten. Emil und Edith bekamen eine 2 ½ -Zimmer-Wohnung, Ediths Mutter Adele wohnte bei ihnen. Die Möbel waren von der verstorbenen Vormieterin, Jenny Spiro. Sie hatte sie der Jüdischen Kultusvereinigung vermacht und diese überließ sie „leihweise“ dem Ehepaar Joskowitz. Eigene Möbel, laut Bruder Ernst einst im Besitz seiner Mutter und seiner Schwester, waren offenbar nicht mehr vorhanden. Ernst hatte bis 1933 eine leitende Stellung bei der Firma Sensch & Co, Industriereklame, innegehabt. Er war als Jude entlassen worden. Nach den Pogromen im November 1938 hatte er drei Wochen versteckt in Parks und Wäldern verbracht. Danach betrieb er seine Auswanderung, im Februar 1939 gelang ihm mit Frau und dem 16-jährigen Sohn in die USA zu emigrieren. Seine Möbel durfte er nicht mitnehmen, es seien antike Stücke und daher „deutsches Kulturgut“. Auch Edith und Emil hatten dank der Hilfe von Ernst und einer Bekannten in Chile, Visa für Chile bekommen und sogar schon für teures Geld Schiffspassagen erworben. Doch dann wurden ihre Pässe gesperrt.
Kurz vor Weihnachten 1942, wurden Edith und Emil von der Gestapo angehalten, sog. „Vermögenserklärungen“ auszufüllen, denn sie seien für die „Abwanderung“ vorgesehen, ein Euphemismus für die Deportation. Am 20. Dezember unterschrieben sie die Erklärung, aus der hervorging, dass kein Vermögen mehr vorhanden war. Anfang Januar wurden sie dann von der Gestapo in das zum Sammellager umfunktionierte jüdische Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 verbracht. Am 12. Januar 1943 verließ ein besonders überfüllter Deportationszug mit 1196 Juden den Moabiter Güterbahnhof, in ihm waren auch Edith und Emil Joskowitz. Das Ziel war Auschwitz, und dort angekommen wurden lediglich 127 Männer zur Zwangsarbeit ausgesucht. Sollte Emil Joskowitz zu ihnen gehört haben – überlebt hat er Auschwitz nicht. Alle anderen 1069 Zuginsassen wurden in den Gaskammern ermordet. Der 13. Januar 1943 ist sehr wahrscheinlich der Todestag von Edith Joskowitz, der von ihrem Mann ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen.
Ediths Mutter Adele, verwitwete Seligsohn, geschiedene Friedländer, geborene Lennhoff, musste wohl die Abholung von Tochter und Schwiegersohn miterleben. Wenige Monate später, am 12. Mai 1943, starb sie 74-jährig im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße 2. Am 19. Mai wurde sie auf dem jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.