Am 1. Oktober 1898 kam Anna Stahl im galizischen Kolomea (heute: Kolomyja / Ukraine) als Tochter von Hirsch und Rosa Stahl, geb. Muncek, zur Welt. Kolomea hatte zu diesem Zeitpunkt eine große jüdische Gemeinde, fast die Hälfte der Bevölkerung war jüdisch. Die Familie Stahl hatte die polnische Staatsbürgerschaft. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wanderte die Familie aus und ließ sich in Berlin nieder. Am 13. Juli 1919 heiratete Anna Stahl dort den polnischen Kaufmann Israel Justmann aus Łódź. Die Hochzeitsfeier fand in den Berliner Kolibri-Festsälen statt. Israel Justmann betrieb ein Altwarengeschäft in der Stadt. Nach der Hochzeit zog das Paar in die Borsigstraße 17 (heute: Borsigstraße 17a) in Berlin-Mitte. Am 19. August 1920 kam die Tochter Ruth zur Welt und am 18. Mai 1924 der Sohn Manfred.<br />
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1936 gelang es den Eltern, die 16-jährige Tochter Ruth vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung zu retten und nach Palästina zu schicken. Der Rest der Familie blieb zunächst in Berlin – bis zur sogenannten Polenaktion, die Ende Oktober 1939 durchgeführt wurde. Dabei handelte es sich um die erste Massendeportation von Juden aus dem Deutschen Reich. Etwa 17.000 Juden polnischer Staatsangehörigkeit wurden verhaftet und aus dem nationalsozialistischen Deutschland ausgewiesen, davon etwa 1500 aus Berlin. Sie wurden an die polnische Grenze verschleppt. Diejenigen, die in Polen keine Familienangehörigen oder Freunde hatten, bei denen sie unterkommen konnten, und diejenigen, denen man die Einreise verweigerte, wurden in einem Lager in Zbąszyń/Bentschen interniert. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im September 1939 führte der Weg für viele in die Ghettos und Vernichtungslager. Anna Justmanns Ehemann Israel wurde im Zuge der Polenaktion ausgewiesen. Er wurde am 28. Oktober 1938 von der Gestapo verhaftet und nach Zbąszyń/Bentschen verschleppt. Den Erinnerungen von Manfred Justmann zufolge folgten er und seine Mutter Anna dem Vater im Mai 1939 nach Polen. Sie trafen sich in Krakau. Nachdem die deutsche Wehrmacht Krakau am 6. September 1939 erobert hatte, wurde in der Stadt ein Ghetto eingerichtet. Bis Januar 1940 lebte Anna Justmann mit ihrem Mann und ihrem Sohn im Ghetto von Krakau. Dann wurde die Familie getrennt. Israel und Manfred Justmann wurden in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Sie sahen Anna Justmann danach nicht wieder. Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt, doch ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sie ums Leben kam.<br />
1936 gelang es den Eltern, die 16-jährige Tochter Ruth vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung zu retten und nach Palästina zu schicken. Der Rest der Familie blieb zunächst in Berlin – bis zur sogenannten Polenaktion, die Ende Oktober 1939 durchgeführt wurde. Dabei handelte es sich um die erste Massendeportation von Juden aus dem Deutschen Reich. Etwa 17.000 Juden polnischer Staatsangehörigkeit wurden verhaftet und aus dem nationalsozialistischen Deutschland ausgewiesen, davon etwa 1500 aus Berlin. Sie wurden an die polnische Grenze verschleppt. Diejenigen, die in Polen keine Familienangehörigen oder Freunde hatten, bei denen sie unterkommen konnten, und diejenigen, denen man die Einreise verweigerte, wurden in einem Lager in Zbąszyń/Bentschen interniert. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im September 1939 führte der Weg für viele in die Ghettos und Vernichtungslager. Anna Justmanns Ehemann Israel wurde im Zuge der Polenaktion ausgewiesen. Er wurde am 28. Oktober 1938 von der Gestapo verhaftet und nach Zbąszyń/Bentschen verschleppt. Den Erinnerungen von Manfred Justmann zufolge folgten er und seine Mutter Anna dem Vater im Mai 1939 nach Polen. Sie trafen sich in Krakau. Nachdem die deutsche Wehrmacht Krakau am 6. September 1939 erobert hatte, wurde in der Stadt ein Ghetto eingerichtet. Bis Januar 1940 lebte Anna Justmann mit ihrem Mann und ihrem Sohn im Ghetto von Krakau. Dann wurde die Familie getrennt. Israel und Manfred Justmann wurden in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Sie sahen Anna Justmann danach nicht wieder. Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt, doch ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sie ums Leben kam.