Beate Clara Berwin

Verlegeort
Ernst-Ring-Straße 2
Historischer Name
Ernst-Ring-Straße
Bezirk/Ortsteil
Schlachtensee
Verlegedatum
10. August 2023
Geboren
21. März 1885 in Gleiwitz (Schlesien) / Gliwice
Flucht
1941 USA
Überlebt
Biografie

Beate Clara Berwin wurde am 21. März 1885 im oberschlesischen Gleiwitz (heute Gliwice in Polen) als Tochter von Elise Berwin, geb. Sultan, und dem Landgerichtsrat Dr. Moritz Berwin geboren. Sie hatte eine ältere Schwester namens Frieda (*1882) und einen jüngeren Bruder namens Luzian (*1892). Die Familie zog später nach Berlin, doch der Zeitpunkt bleibt unbekannt. Beate war die Cousine von Grete Sultan und Nichte von Adolf Sultan und wohnte zeitweise auch in deren Haus in der Ernst-Ring-Str. 2-4. 

Beate Clara Berwin gehörte zur 1. Generation deutscher Studentinnen. Sie studierte in Heidelberg an der Ruprecht-Karls Universität und wurde mit einer Dissertation über „Das Unendlichkeitsproblem in Schellings Ästhetik“ 1913 promoviert. Später wurde sie mit Arbeiten über Moses Mendelssohn, Hölderlin und Kleist bekannt.

1940 zogen Beate und ihre Cousine Grete zusammen von der Ernst-Ring-Straße in eine zwei Zimmerwohnung in der Villa des Ehepaares Charlotte und Wolf Malinowski in der Straße Am Schlachtensee 38. Im Mai 1941 gelang Beate mit Hilfe einer Bürgschaft eines entfernten Verwandten in Boston mit einem Quotenvisum die Flucht nach New York. Ihre Schwester Frieda dagegen bekam keine Bürgschaft für ein Visum; sie wurde am 27. November 1941 nach Riga deportiert und dort am 30. November 1941 ermordet.

Nach der Flucht lehrte Beate Clara Berwin bis 1950 am College in Greensboro in North Carolina. Sie starb im August 1971 in Greensboro.