Georg Juliusburger

Verlegeort
Heinz-Galinski-Str. 1
Bezirk/Ortsteil
Gesundbrunnen
Verlegedatum
Mai 2011
Geboren
18. Dezember 1886 in Berlin
Beruf
Kaufmann
Deportation
nach Mauthausen
Ermordet
05. Juni 1941 in Mauthausen
Georg Juliusburger wurde am 18. Dezember 1886 in Berlin geboren. Hier lebte ein Großteil seiner weitverzweigten jüdischen Familie. 1892 wurde er eingeschult und besuchte ab 1896 die Jüdische Schule in der Großen Hamburger Straße 27, die damals noch eine reine Knabenschule war. Nach dem Abitur machte er eine kaufmännische Lehre, die er 1908 abschloss. Einige Zeit war er als kaufmännischer Angestellter tätig und arbeitete ab 1911 in der Verwaltung des Jüdischen Krankenhauses in der Iranischen Straße. Er stieg bis zum Inspektor der Jüdischen Krankenhilfe auf, die ihren Sitz am Alexanderplatz hatte. Während des Ersten Weltkriegs war er Soldat des Deutschen Kaiserreichs.
Georg Juliusburger heiratete Frieda Danziger, die aus dem westpreußischen Karthaus (heute: Kartuzy / Polen) stammte. Ihre beiden Kinder Karla Eva und Rudolf Sally wurden 1920 und 1924 geboren. Die Familie wohnte in der Exerzierstraße 11a (heute auf Höhe der Hausnummer 34) in der direkten Nachbarschaft des Jüdischen Krankenhauses. Im April 1932 starb Georgs Frau Frieda. Sie wurde nur 41 Jahre alt.
Im folgenden Jahr, am 30. Juni 1933, heiratete Georg Juliusburger die gelernte Buchhalterin Elise Lück, die im Gegensatz zu seiner ersten Ehefrau nicht jüdisch war. Am 28. Juni 1936 wurde die gemeinsame Tochter Rita Mirjam geboren. Etwa zur gleichen Zeit zog die Familie direkt auf das Krankenhausgelände. In der Schulstraße 78 (heute Heinz-Galinski-Straße 1) stand damals ein zweistöckiges Gebäude, in dem Georg Juliusburger eine Dienstwohnung hatte. Die ältere Tochter Karla wurde Oberschwester im Jüdischen Krankenhaus. Der Sohn Rudolf arbeitete Anfang der 1940er-Jahre in der Krankenhausküche.
Am 7. Mai 1941 wurde Georg Juliusburger zur Gestapo in die Burgstraße zum Verhör vorgeladen und dann ins Polizeipräsidium am Alexanderplatz eingeliefert. Dort war er etwa 14 Tage in Haft. Seine Frau besuchte ihn mehrmals und erfuhr dann, dass er in ein Konzentrationslager gebracht werden würde. Georg Juliusburger wurde nach Mauthausen deportiert. Dort wurde er kurze Zeit später, am 5. Juni 1941, umgebracht. Seine Asche ist auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee beigesetzt.
Sein damals 18-jähriger Sohn Rudolf wurde am 17. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Töchter Karla und Rita überlebten.
Die enge Verbundenheit der Familie zum Jüdischen Krankenhaus hielt auch nach 1945 weiter an. Georg Juliusburgers Witwe Elise wurde Hausinspektorin der Jüdischen Gemeinde und wohnte wie ihre Stieftochter Karla weiterhin auf dem Krankenhausgelände. Die jüngere Tochter Rita emigrierte 1953 in die USA und wurde Krankenschwester am Beth Israel Hospital in Newark. 2012 veröffentlichte das College of Nursing and Public Health der Adelphi University in Garden City (New York), an dem sie 1968 ihren Bachelor-Abschluss gemacht hatte, ein Interview mit Rita, die seit ihrer Heirat Fenderson hieß. Auf die Frage, warum sie diesen Beruf gewählt habe, gab sie an, dass sie praktisch auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses Berlin aufgewachsen sei.

Georg Juliusburger wurde am 18. Dezember 1886 in Berlin geboren. Hier lebte ein Großteil seiner weitverzweigten jüdischen Familie. 1892 wurde er eingeschult und besuchte ab 1896 die Jüdische Schule in der Großen Hamburger Straße 27, die damals noch eine reine Knabenschule war. Nach dem Abitur machte er eine kaufmännische Lehre, die er 1908 abschloss. Einige Zeit war er als kaufmännischer Angestellter tätig und arbeitete ab 1911 in der Verwaltung des Jüdischen Krankenhauses in der Iranischen Straße. Er stieg bis zum Inspektor der Jüdischen Krankenhilfe auf, die ihren Sitz am Alexanderplatz hatte. Während des Ersten Weltkriegs war er Soldat des Deutschen Kaiserreichs.
Georg Juliusburger heiratete Frieda Danziger, die aus dem westpreußischen Karthaus (heute: Kartuzy / Polen) stammte. Ihre beiden Kinder Karla Eva und Rudolf Sally wurden 1920 und 1924 geboren. Die Familie wohnte in der Exerzierstraße 11a (heute auf Höhe der Hausnummer 34) in der direkten Nachbarschaft des Jüdischen Krankenhauses. Im April 1932 starb Georgs Frau Frieda. Sie wurde nur 41 Jahre alt.
Im folgenden Jahr, am 30. Juni 1933, heiratete Georg Juliusburger die gelernte Buchhalterin Elise Lück, die im Gegensatz zu seiner ersten Ehefrau nicht jüdisch war. Am 28. Juni 1936 wurde die gemeinsame Tochter Rita Mirjam geboren. Etwa zur gleichen Zeit zog die Familie direkt auf das Krankenhausgelände. In der Schulstraße 78 (heute Heinz-Galinski-Straße 1) stand damals ein zweistöckiges Gebäude, in dem Georg Juliusburger eine Dienstwohnung hatte. Die ältere Tochter Karla wurde Oberschwester im Jüdischen Krankenhaus. Der Sohn Rudolf arbeitete Anfang der 1940er-Jahre in der Krankenhausküche.
Am 7. Mai 1941 wurde Georg Juliusburger zur Gestapo in die Burgstraße zum Verhör vorgeladen und dann ins Polizeipräsidium am Alexanderplatz eingeliefert. Dort war er etwa 14 Tage in Haft. Seine Frau besuchte ihn mehrmals und erfuhr dann, dass er in ein Konzentrationslager gebracht werden würde. Georg Juliusburger wurde nach Mauthausen deportiert. Dort wurde er kurze Zeit später, am 5. Juni 1941, umgebracht. Seine Asche ist auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee beigesetzt.
Sein damals 18-jähriger Sohn Rudolf wurde am 17. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Töchter Karla und Rita überlebten.
Die enge Verbundenheit der Familie zum Jüdischen Krankenhaus hielt auch nach 1945 weiter an. Georg Juliusburgers Witwe Elise wurde Hausinspektorin der Jüdischen Gemeinde und wohnte wie ihre Stieftochter Karla weiterhin auf dem Krankenhausgelände. Die jüngere Tochter Rita emigrierte 1953 in die USA und wurde Krankenschwester am Beth Israel Hospital in Newark. 2012 veröffentlichte das College of Nursing and Public Health der Adelphi University in Garden City (New York), an dem sie 1968 ihren Bachelor-Abschluss gemacht hatte, ein Interview mit Rita, die seit ihrer Heirat Fenderson hieß. Auf die Frage, warum sie diesen Beruf gewählt habe, gab sie an, dass sie praktisch auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses Berlin aufgewachsen sei.