Dorothea Jacobson

Verlegeort
Kreuzbergstr. 77
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Geboren
27. August 1882 in Berlin
Deportation
am 05. September 1942 nach Riga
Ermordet
08. September 1942 in Riga

Dorothea Jacobson wurde am 27. August 1882 in Berlin geboren. Seit dem Jahr 1912 sind Mitglieder der Familie Jacobson in den Berliner Adressbüchern mit der Anschrift Kreuzbergstraße 77 verzeichnet. Auffällig ist, dass immer Frauen als Haushaltungsvorstand genannt sind. Bis Mitte der 20-iger Jahre wohnt dort die Schriftstellerin Frau Dr. Agnes Jacobson.<br />
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Ab dem Jahr 1925 weisen die Adressbücher die Privatiere Thea Jacobson als Mieterin der Wohnung in der Beletage des Hauses aus – bei der es sich auch schon um Dorothea Jacobson handeln kann. Im Jahr 1930 beginnt Frau Jacobsen mit der Vermietung einzelner Räume ihrer 3 ½ - Zimmer großen Wohnung. Die letzte Untermieterin war Anfang der vierziger Jahre Frau Meta Kochmann. Beide Frauen wurden im Jahr 1942 wegen ihrer jüdischen Herkunft Opfer des Nationalsozialismus.<br />
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Dorothea Jacobson musste Ende August 1942 die sogenannte „Vermögenserklärung“ ausfüllen. Aus dieser ergibt sich ein letzter Hinweis auf ihre Familie – eine Cousine wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Regensburger Straße. Anhand der Angaben von Frau Jacobson und der Begutachtung ihrer Wohnung durch Beamte der Vermögensverwertungsstelle beim Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg wurde ihr Eigentum geschätzt und der verwertete Erlös eingezogen. Diese Behörde befasste sich noch ein Jahr nach dem Tod von Frau Jacobson mit deren Nachlass.<br />
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Am 05. September 1942 war Dorothea Jacobson mit dem „19. Osttransport“ vom Güterbahnhof Moabit nach Riga verschleppt worden. Nach der Ankunft der insgesamt 1.046 Menschen dieses Transportes wurden etwa 80 Männer mit handwerklichen Fähigkeiten aussortiert. Alle anderen wurden sofort erschossen – unter ihnen Dorothea Jacobson.

Dorothea Jacobson wurde am 27. August 1882 in Berlin geboren. Seit dem Jahr 1912 sind Mitglieder der Familie Jacobson in den Berliner Adressbüchern mit der Anschrift Kreuzbergstraße 77 verzeichnet. Auffällig ist, dass immer Frauen als Haushaltungsvorstand genannt sind. Bis Mitte der 20-iger Jahre wohnt dort die Schriftstellerin Frau Dr. Agnes Jacobson.

Ab dem Jahr 1925 weisen die Adressbücher die Privatiere Thea Jacobson als Mieterin der Wohnung in der Beletage des Hauses aus – bei der es sich auch schon um Dorothea Jacobson handeln kann. Im Jahr 1930 beginnt Frau Jacobsen mit der Vermietung einzelner Räume ihrer 3 ½ - Zimmer großen Wohnung. Die letzte Untermieterin war Anfang der vierziger Jahre Frau Meta Kochmann. Beide Frauen wurden im Jahr 1942 wegen ihrer jüdischen Herkunft Opfer des Nationalsozialismus.

Dorothea Jacobson musste Ende August 1942 die sogenannte „Vermögenserklärung“ ausfüllen. Aus dieser ergibt sich ein letzter Hinweis auf ihre Familie – eine Cousine wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Regensburger Straße. Anhand der Angaben von Frau Jacobson und der Begutachtung ihrer Wohnung durch Beamte der Vermögensverwertungsstelle beim Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg wurde ihr Eigentum geschätzt und der verwertete Erlös eingezogen. Diese Behörde befasste sich noch ein Jahr nach dem Tod von Frau Jacobson mit deren Nachlass.

Am 05. September 1942 war Dorothea Jacobson mit dem „19. Osttransport“ vom Güterbahnhof Moabit nach Riga verschleppt worden. Nach der Ankunft der insgesamt 1.046 Menschen dieses Transportes wurden etwa 80 Männer mit handwerklichen Fähigkeiten aussortiert. Alle anderen wurden sofort erschossen – unter ihnen Dorothea Jacobson.