Gertrud Krotoczynski geb. Silberstein

Verlegeort
Lichtenberger Straße 31
Historischer Name
Wallner-Theater-Straße 3
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
12. Oktober 2023
Geboren
01. August 1881 in Berlin
Deportation
am 27. November 1941 nach Riga
Ermordet
30. November 1941 in Riga-Rumbula

Gertrud Krotoczynski wurde am 1. August 1881 in Berlin als jüngstes von acht Geschwistern geboren. Ihre Eltern Abraham Silberstein (1840–1915) und Marie Silberstein, geb. Rosenbaum (1843–1906) waren aus der heute in Polen liegenden Stadt Schönlanke (Trzcianka) nach Berlin gekommen.

Gertrud, die noch nicht verheiratet war, blieb bei ihren Eltern wohnen, bis ihr Vater Abraham 1915 starb. Sie lebte dann bei der Familie ihres älteren Bruders Siegfried und kümmerte sich um ihren Neffen Fritz. Einige Jahre später arrangierte Siegfried, dass sie Stefan Krotoczynski heiratete. Das Ehepaar lebte ab 1920 in Friedland, Mecklenburg, wo Gertrud 1922 ihr einziges Kind Mary zur Welt brachte.

Gertrud lebte sechs Jahre in Friedland, wo sie noch mit ihrer Familie in Kontakt bleiben konnte. Im Jahr 1928 zwangen die geschäftlichen Rückschritte ihres Mannes sie dazu, ihr Zuhause aufzugeben und zu seinen Verwandten nach Strasburg in die Uckermark zu ziehen. Ein Jahr später kehrten sie nach Berlin zurück, um in der Nähe ihrer Geschwister zu leben.

Mehrere Mitglieder der Familie Silberstein waren Textilhändler, darunter Gertruds Bruder Siegfried, der für das Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz arbeitete. Er half Gertrud und ihrem Mann bei ihrem Neuanfang in Berlin und leistete erhebliche finanzielle Unterstützung, um Stefans Einnahmen als Kantor für Synagogen in Mecklenburg zu ergänzen. Zwei Jahre nachdem Gertrud und ihre Familie in Berlin angekommen waren, gründete Siegfried sein eigenes Geschäft: Siegfried Silberstein Morning Morgenröcke. Dieses Geschäft wurde 1938 von den Nazis übernommen und 1939 liquidiert.

Wie die gesamte jüdische Bevölkerung erlebten Gertrud und ihre Familie Diskriminierung und Verfolgung nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Ihre Tocher Mary wurde wegen ihrer jüdischen Abstammung von der Schule verwiesen. Mit Hilfe der Jüdischen Gemeinde in Berlin konnte sie ab 1933 die Jüdische Mädchenschule Berlin besuchen. Als sie 1937 die Schule abschloss, gab es keine Möglichkeiten für eine weitere Ausbildung. Da ihr Vater inzwischen zu krank war, um zu arbeiten, machten Gertrud und Mary Hausarbeit für jüdische Familien.

Die Familie hatte die Hoffnung, in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Jedoch scheiterten die Bemühungen um Einreisevisa nach Amerika, trotz der Bereitschaft von Verwandten, sie zu sponsern. Da 1939 keine Einwanderung mehr möglich war, arrangierten Gertrud und ihr Mann, dass ihre Tochter Berlin mit einem Kindertransport nach England verlassen konnte. Sie schrieben ihr Briefe, die über die USA weitergeleitet wurden, als sich Großbritannien und Deutschland im Krieg befanden. Im Jahr 1940 starb Gertruds Ehemann Stefan an Herzversagen und wurde auf dem Friedhof in Weißensee beigesetzt.

Nach dem Kriegseintritt der USA bestand die einzige Möglichkeit der Kommunikation mit ihrer Tochter darin, kurze Nachrichten zu senden, die über das Internationale Rote Kreuz ausgetauscht wurden. Im Jahr 1942 erhielt Gertruds Tochter Mary eine Nachricht von Freunden, dass ihre Mutter und ihre Tanten deportiert worden waren. Nach dem Krieg erfuhr sie, dass ihrer Mutter befohlen worden war, am Berliner Bahnhof Grunewald mit 942 weiteren Berliner Jüdinnen und Juden den Deportationszug DA31 zu besteigen. Sie und viele andere wurden am 30. November 1941 im Rumbula-Wald in der Nähe von Riga, Lettland, ermordet.

Gertrud Krotoczynski wurde am 1. August 1881 in Berlin als jüngstes von acht Geschwistern geboren. Ihre Eltern, Abraham Silberstein (1840-1915) und Marie Silberstein, geb. Rosenbaum (1843-1906), kamen aus der damals deutschsprachigen Stadt Schönlanke (Trzcianka) im heutigen Polen nach Berlin. Gertrud war die Jüngste in ihrer großen Familie und die letzte, die heiratete. Da Gertrud ledig war, blieb sie bis 1915 bei ihren Eltern, bis ihr Vater Abraham starb. Danach lebte sie bei der Familie ihres ältesten und einzigen Bruders Siegried und kümmerte sich um ihren Neff en, Fritz. Einige Jahre später arrangierte ihre Bruder Siegfried, dass seine Schwester den Witwer Stefan Krotoczynski heiratete. Das Ehepaar lebte ab 1920 in Friedland, Mecklenburg, wo Gertrud im Jahr 1922 ihr einziges Kind, Maria, zur Welt brachte. Maria sollte später Mary genannt werden. 

 Gertrud und ihre Familie lebten sechs Jahre in Friedland, von wo aus sie mit ihrer eigenen Familie in Kontakt blieb. Im Jahr 1928 zwangen die geschäftlichen Misserfolge ihres Mannes sie dazu, ihr Zuhause aufzugeben und bei seinen Verwandten im mecklenburgischen Strasburg einziehen. Ein Jahr später zogen sie, ihr Mann und ihre Tochter nach Berlin, um in der Nähe ihrer eigenen Geschwister und deren Familien zu leben. 

Mehrere Mitglieder der Silberstein-Familie waren Textilhändler, darunter ihr Bruder Siegfried, der für das Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz arbeitete. Gertrud erhielt für sich und ihre Familie für einen Neuanfang in Berlin Hilfe von Siegfried. Er leistete erhebliche finanzielle Unterstützung, um Stefans Einnahmen als Kantor für Synagogen in Mecklenburg aufzubessern. Zwei Jahre nachdem Gertrud und ihre Familie nach Berlin gekommen waren, gründete Siegfried sein eigenes Geschäft. Es hieß ‚Siegfried Silberstein Morgenröcke‘. Dieses Geschäft wurde 1938 von den Nationalsozialisten übernommen und 1939 liquidiert.

 Wie viele andere Juden und Jüdinnen erlebten Gertrud und ihre Familie und Verwandten Diskriminierung und Verfolgung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten.  Ihre Tochter, Mary, wurde wegen ihrer jüdischen Abstammung von der Schule verwiesen. Mit Hilfe der Jüdischen Gemeinde in Berlin besuchte Mary die Jüdische Mädchenschule Berlin. Als sie 1937 die Schule abschloss, gab es keine Möglichkeit für ein weiteres Studium. Da ihr Vater zu krank war, um zu arbeiten, verrichteten Gertrud und Mary Hausarbeit für jüdische Familien.

Gertrud und ihr Mann Stefan hatten die Hoffnung, in die Vereinigten Staaten auswandern zu können. Die Bemühungen um Einreisevisa nach Amerika scheiterten jedoch; trotz der Bereitschaft von Stefans Verwandten, für ihre finanzielle Sicherheit aufzukommen. Da 1939 keine Einwanderung in die USA mehr möglich war, arrangierten Gertrud und ihr Mann, dass ihre Tochter Berlin mit einem Kindertransport verließ. Danach konnten sie nur noch über Verwandte in Amerika Briefe schreiben, die an Mary nach London weitergeleitet wurden, nachdem England und Deutschland sich im Krieg gegenüberstanden. Im Jahr 1941 starb Gertruds Ehemann Stefan an Herzversagen, nachdem er von Nazi-Schlägern auf offener Straße zusammengeschlagen worden war. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee beigesetzt. Nachdem Amerika Deutschland Krieg erklärt hatte, war die einzige Möglichkeit der Kommunikation mit Mary, kurze Nachrichten über das Internationale Rote Kreuz auszutauschen. Im Jahr 1942 erhielt Gertruds Tochter Mary eine Nachricht von Freunden, dass ihre Mutter und ihre Tanten deportiert worden waren. Nach dem Krieg erfuhr Mary, dass ihrer Mutter gezwungen wurde, am 27. November 1941 im Bahnhof Grunewald in Berlin mit 942 andere Berliner Juden und Jüdinnen einen Deportationszug zu besteigen. Gertrud und viele andere wurde am 30. November 1941 im Wald von Rumbula in der Nähe von Riga in Lettland ermordet.