Stefan Krotoczynski

Verlegeort
Lichtenberger Straße 31
Historischer Name
Wallner-Theater-Straße 3
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
12. Oktober 2023
Geboren
21. Januar 1875 in Kleszew (Polen)
Beruf
Schneider und Kantor
Nach Mißhandlungen gestorben
26. Mai 1941 in Berlin

Stefan Krotoczynski (1875–1941) war Kantor und Schneider. Er wurde in Kleczew, Polen, geboren, das zu dieser Zeit unter russischer Kontrolle stand. Sowohl sein Vater Joseph Krotoczynski (1824–1880) als auch seine Mutter Ruda (1840–1930), geborene Buki, wurden ebenfalls in Kleczew geboren. Sein Vater Joseph hatte mit seiner ersten Frau Lena, ebenfalls aus Kleczew, fünf Kinder. Nachdem sie 1870 gestorben war, heiratete er Stefans Mutter Ruda. Auch aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor: Stefan, seine Brüder Charlie und Sally und seine Schwestern Rosa und Malka.

Stefan und seine Brüder wurden bereits während ihrer Kindheit darauf vorbereitet, Kantoren zu werden. Ursprünglich sprach Stefan Polnisch, Russisch, Deutsch und Jiddisch und studierte außerdem Hebräisch. Später lernte er Englisch während seiner Jahre in den USA und England.

Stefans fünf Halbgeschwister emigrierten im späten 19. Jahrhundert nach Amerika, nachdem ihre Mutter Lena gestorben war. Stefan und Charlie gingen um die Jahrhundertwende zu ihren Halbgeschwistern in die USA nach Georgia und anschließend nach London, um sich dort niederzulassen. Sie erhielten die britische Staatsbürgerschaft.

Stefan Krotoczynski war von Beruf Schneider und diente aufgrund seiner Ausbildung in Polen auch als Kantor. Im Jahr 1912 zog er nach Deutschland, um mit seiner Mutter und seinen Geschwistern im uckermärkischen Strasburg zu wohnen. Sein Bruder blieb mit seiner Familie in London. Nach seiner Ankunft in Deutschland heiratete Stefan seine erste Frau Jenny Flasch (1869–1918) und ließ sich in Friedland, Mecklenburg nieder, wo sie und ihre Familie lebten. Einige Jahre später starb Jenny an Magenkrebs und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Friedland begraben. Zu dieser Zeit wurde Stefans britische Staatsbürgerschaft widerrufen, nachdem er die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hatte.

Zwei Jahre später lernte Stefan seine zweite Frau Gertrud Silberstein durch familiäre Geschäftsbeziehungen kennen. Sie heirateten 1921 und im folgenden Jahr brachte Gertrud am 28. Juli 1922 ihr einziges Kind Mary zur Welt.

Stefan Krotoczynski lebte mit seiner Familie sechs Jahre in Friedland, wo er eine Schneiderei hatte und als Kantor für Synagogen in Neubrandenburg diente. Nachdem sein Geschäft gescheitert war, zogen sie 1929 nach Strasburg in die Uckermark, um mit seiner Mutter und seinen Geschwistern zu leben. Ein Jahr später zog die Familie nach Berlin, wo Gertruds Verwandte wohnten.

Zu dieser Zeit war Stefan 55 Jahre alt und litt an einer Herzkrankheit. Mit Hilfe von Verwandten und der Arbeit als Kantor kamen er und Gertrud über die Runden. Mit der zunehmenden Verfolgung der jüdischen Bevölkerung stand Stefan in Kontakt mit Verwandten, die bereit waren, die Einwanderung seiner Familie in die Vereinigten Staaten zu unterstützen. Da er kein Visum für sich und seine Frau bekommen konnte, veranlasste er, dass seine Tochter Mary Berlin im Kindertransport verließ und nach London fliehen konnte.

Stefan Krotoczynski wurde von der Nazi-Miliz geschlagen. Seine Gesundheit verschlechterte sich allmählich und er starb am 26. Mai 1941 an einem Herzinfarkt. Er wurde in Weißensee beigesetzt, wo auch seine Schwiegereltern begraben worden waren. Seine Witwe Gertrud wurde sechs Monate später, im Dezember 1941, nach Riga deportiert und ermordet.

Stefan Krotoczynski wurde am 21. Januar 1875 in Kleczew, Polen, geboren, das zu dieser Zeit unter russischer Kontrolle stand. Sowohl sein Vater, Joseph Krotoczynski (1824-1880), als auch seine Mutter Ruda (1840-1930), geborene Buki, waren ebenfalls in Kleczew geboren worden. Josephs frühere Frau Lena, ebenfalls aus Kleczew, hatte ihm fünf Kinder geboren. Nachdem sie 1870 starb, heiratete er erneut. Gertrud, seine zweite Frau, gebar ihm auch fünf Kinder, unter ihnen Stefan. Er hatte noch zwei Brüder namens Charlie und Sally und zwei Schwestern namens Rosa und Malka.

Stefan und sein Bruder genossen in ihrer Kindheit in Polen die Ausbildung zum Kantor. Stefan sprach Polnisch, Russisch, Deutsch und Jiddisch, zusätzlich studierte er Hebräisch. Später lernte er noch Englisch, als er in den USA und England lebte.

Nachdem ihre Mutter Lena gestorben war, waren Stefans fünf Halbgeschwister im späten 19. Jahrhundert nach Macon im amerikanischen Bundesstaat Georgia emigriert. Um die Jahrhundertwende folgten Stefan und Charlie ihren Halbgeschwistern in die USA, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch kehrten beide nach Europa zurück und ließen sich in London nieder, wo ihnen die englische Staatsbürgerschaft verliehen wurde.

Stefan Krotoczynski war von Beruf Schneider, konnte aber aufgrund seiner Ausbildung in Polen auch als Kantor tätig sein. Im Jahr 1912 zog Stefan nach Deutschland, um bei seiner Mutter und seinen Geschwistern im mecklenburgischen Strasburg zu wohnen. Sein Bruder und seine Familie blieben in London. Nach seiner Ankunft in Deutschland heiratete Stefan seine erste Frau Jenny Krotoczynski, geb. Flasch (1869-1918) und ließ sich in Friedland, Mecklenburg nieder, wo sie und ihre Familie lebten. Einige Jahre nach ihrer Heirat mit Stefan starb Jenny an Magenkrebs und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Friedland begraben. Seine zweite Frau, Gertrud Silberstein, lernte er durch die Geschäftsbeziehungen seines Bruders in Berlin kennen.  Nach ihrer Heirat 1921 wurde Gertrud schwanger und brachte am 28. Juli 1922 ihr einziges Kind, Maria, zur Welt. 

Stefan, Getrud und ihre Tochter Mary, wie sie später genannt werden sollte, lebten sechs Jahre in Friedland, wo er eine Schneiderei aufgemacht hatte und zusätzlich als Kantor für Synagogen in Neubrandenburg aktiv war. Sein Geschäft scheiterte, so dass Stefan mit seiner Familie nach Strasburg zog, um mit seiner Mutter und seinen Geschwistern zusammen zu leben. Ein Jahr später, 1930, zog er mit seiner Familie nach Berlin, wo Verwandte Gertruds wohnten.

Zu dieser Zeit war Stefan 55 Jahre alt und litt an einer Herzkrankheit. Mit Hilfe von Verwandten und der Arbeit als Kantor kamen er und seine Frau über die Runden. Mit der zunehmenden Verfolgung von Juden stand Stefan in Kontakt mit Verwandten, die bereit waren, die Einwanderung seiner Familie in die Vereinigten Staaten zu unterstützen. Da es aber nicht gelang, ein Visum für sich und seine Familie zu bekommen, veranlasste er, dass seine Tochter Mary Berlin in einem Kindertransport verließ und bei einer befreundeten Familie in London unterkam. Nach Marys Flucht wurde Stefan von Nationalsozialisten auf der Straße schwer misshandelt. Daraufhin verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zunehmend und er starb am 26. Mai 1941 an einem Herzinfarkt. Stefan wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weissensee beigesetzt, wo die Eltern seiner Frau ebenfalls begraben waren. Seine Frau Getrud wurde sechs Monate später, im Dezember 1941, nach Riga deportiert und dort ermordet.