Otto und Frieda Nathan waren Geschwister und lebten zusammen in der Mommsenstraße 2, von wo aus sie gemeinsam deportiert und in einem Abstand von nur wenigen Monaten im Theresienstädter Ghetto zu Tode kamen. Die Eltern Heinrich (Hirsch) Nathan und Antonie, geb. Zepler, hatten am 26. Mai 1863 in Berlin geheiratet. Ein Jahr später, am 22. März 1864, kam die Tochter Margarethe auf die Welt, es folgten am 20. Juni 1865 der Sohn Otto, am 24. Oktober 1869 Paul Ludwig und erst elf Jahre später, am 3. August 1880, die jüngste Tochter Frieda Friederika Fina, genannt Frieda. Die Familie wohnte während all der Jahre in Berlin-Charlottenburg.<br />
Heinrich Nathan verstarb 1885 – Frieda war gerade 5 Jahre alt – im Alter von 55 Jahren im Jüdischen Krankenhaus, seine Frau Antonie 71-jährig im Jahr 1910. Vielleicht zog Frieda schon bald nach dem Tod der Mutter zu ihrem Bruder Otto, der ab 1917 unter der Adresse Mommsenstraße 2 im II. OG gemeldet war. <br />
Insgesamt ist über das Leben der Geschwister Nathan wenig überliefert. Alle Geschwister scheinen kinderlos geblieben zu sein, Otto und Paul wurden Kaufleute. Paul war mit der kaufmännischen Angestellten Emmy Wildemann verheiratet, die aber schon 1921, ein Jahr nach der Hochzeit, mit 44 Jahren verstarb. Das Ehepaar lebte damals in Friedenau am Südwestkorso. <br />
Otto und Frieda Nathan waren beide ledig. Vermutlich führte Frieda ihrem Bruder den Haushalt in der Mommsenstraße.<br />
Alle Geschwister wurden in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Paul wurde am 25. August 1942 mit dem „49. Alterstransport“ deportiert. Er starb vier Monate später, am 14. Dezember. <br />
Otto und Frieda Nathan mussten am 3. Oktober 1942 mit dem „3. großen Alterstransport“, zusammen mit mehr als 1000 Menschen, den Weg ohne Rückkehr in das böhmische Ghetto antreten. Irrtümlicherweise wurden sie auf der Deportationsliste als verheiratet eingetragen, ein Fehler, der bei der Registrierung im Ghetto jedoch gleich korrigiert wurde. Otto starb schon einen Monat nach Ankunft, am 8. November, an den Folgen einer nicht behandelten Blutvergiftung. Frieda überlebte ihn um wenige Monate, die unmenschlichen Bedingungen des Lagers ertragend. Sie wurde am 18. April 1943 ums Leben gebracht.<br />
Margarethes Schicksal ist ungewiss. Es gibt Hinweise darauf, dass sie das Ghetto Theresienstadt überlebt und 1945 nach dessen Befreiung nach Palästina ausgewandert ist. Eine israelische Liste Holocaust-Überlebender führt ihren Namen auf, jedoch kein Geburtsdatum.<br />
Vielleicht haben sich die vier Geschwister im Konzentrationslager noch ein letztes Mal sehen und voneinander Abschied nehmen können.<br />
Heinrich Nathan verstarb 1885 – Frieda war gerade 5 Jahre alt – im Alter von 55 Jahren im Jüdischen Krankenhaus, seine Frau Antonie 71-jährig im Jahr 1910. Vielleicht zog Frieda schon bald nach dem Tod der Mutter zu ihrem Bruder Otto, der ab 1917 unter der Adresse Mommsenstraße 2 im II. OG gemeldet war.
Insgesamt ist über das Leben der Geschwister Nathan wenig überliefert. Alle Geschwister scheinen kinderlos geblieben zu sein, Otto und Paul wurden Kaufleute. Paul war mit der kaufmännischen Angestellten Emmy Wildemann verheiratet, die aber schon 1921, ein Jahr nach der Hochzeit, mit 44 Jahren verstarb. Das Ehepaar lebte damals in Friedenau am Südwestkorso.
Otto und Frieda Nathan waren beide ledig. Vermutlich führte Frieda ihrem Bruder den Haushalt in der Mommsenstraße.
Alle Geschwister wurden in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Paul wurde am 25. August 1942 mit dem „49. Alterstransport“ deportiert. Er starb vier Monate später, am 14. Dezember.
Otto und Frieda Nathan mussten am 3. Oktober 1942 mit dem „3. großen Alterstransport“, zusammen mit mehr als 1000 Menschen, den Weg ohne Rückkehr in das böhmische Ghetto antreten. Irrtümlicherweise wurden sie auf der Deportationsliste als verheiratet eingetragen, ein Fehler, der bei der Registrierung im Ghetto jedoch gleich korrigiert wurde. Otto starb schon einen Monat nach Ankunft, am 8. November, an den Folgen einer nicht behandelten Blutvergiftung. Frieda überlebte ihn um wenige Monate, die unmenschlichen Bedingungen des Lagers ertragend. Sie wurde am 18. April 1943 ums Leben gebracht.
Margarethes Schicksal ist ungewiss. Es gibt Hinweise darauf, dass sie das Ghetto Theresienstadt überlebt und 1945 nach dessen Befreiung nach Palästina ausgewandert ist. Eine israelische Liste Holocaust-Überlebender führt ihren Namen auf, jedoch kein Geburtsdatum.
Vielleicht haben sich die vier Geschwister im Konzentrationslager noch ein letztes Mal sehen und voneinander Abschied nehmen können.