Rosalie Stein geb. Cohn

Rossalie Stein wurde am 26. Feburar 1871 als Rosalie Cohn in Pyritz, Kreis Stargard geboren. Sie heiratete Adolf Stein am 26. März 1899 und bekam mit ihm zwei Kinder, Luise und Erwin. Das erste Geschäft eröffneten sie in Pyritz, ehe sie in den Jahren 1911/12 nach Berlin-Siemensstadt zogen. Dort traten sie der jüdischen Gemeinde bei.

Am 15. März 1912 wurde das "Berliner Kaufhaus Adolf Stein" eröffnete, das sich in demselben Gebäude wie ihre Wohnung befand. Rosalie wurde 1927 Großmutter ihres Enkels Hans-Heinz, der aus der Ehe zwischen Erwin und seiner Frau Ada Josian hervorging. Die Pogromnacht am 9. November 1938 erschütterte die Familie. Die Wohnung von Adolf und Rosalie sowie die von Erwin und seiner Frau wurden gestürmt und die attackierenden Männer misshandelten Adolf und seinen Sohn. Im Sommer 1938 waren sie bereits verhaftet, jedoch schnell wieder freigelassen worden. Bereits zu diesem Zeitpunkt musste die Familie Stein ihr Kaufhaus schließen. Adolg starb am 20. November 1938 an einem Lungengeschwulst, doch die Familie gibt die Misshandlungen, die er hatte erdulden müssen, als zusätzliche Todesursache an.

Am 11. Dezember 1938 wurde das „Kaufhaus Stein“ endgültig arisiert. In dieser Zeit wurden Luise und ihre Mutter Rosalie Stein aus der Wohnung in Siemensstadt vertrieben und mussten daraufhin in verschieden Unterkünften wohnen. Am 05.Juni 1942 wurden beide nach Theresienstadt deportiert. Rosalie wurde beinahe völlig erblindet aus Theresienstadt befreit und folgte ihrem Sohn Erwin nach Ecuador, wohin dieser 1939 geflohen war. Sie starb am 11. Januar 1951 im Alter von fast 80 Jahren.

Die Stolpersteine für die Familie Stein wurden am 24. Mai 2019 vor dem Haus in der Nonnendammallee verlegt. Die Konfirmationsgruppe der evangelischen Kirchengemeinde hatte sich im Vorhinein mit den Biographien der Familie beschäftigt und die Verlegung gestaltet.