Willy Friedemann

Verlegeort
Oranienstraße 158
Historischer Name
Oranienstraße 157
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
02. Mai 1996
Geboren
29. Juli 1882 in Storkow (Brandenburg)
Beruf
Glaser
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Willy Friedemann wurde am 29. Juli 1882 in Storkow (Brandenburg) als Sohn von Aron Friedemann und dessen Frau Friederike, geb. Maier, geboren. Nach dem Besuch der Gemeindeschule schloss er eine Lehre als Glaser ab und arbeitete auch einige Jahre als Glasergeselle in seiner Heimatstadt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging er nach Berlin, um sich dort selbstständig zu machen. Um sich die Miete leisten zu können, wohnte er entweder zur Untermiete oder teilte sich eine Wohnung mit einigen seiner sechs Geschwister. Ab etwa 1935 lebte er gemeinsam mit drei seiner Schwestern in einer Vier-Zimmer-Wohnung in der Oranienstraße 157.<br />
Sein Bruder Bruno wohnte mit seiner Ehefrau Margarete, geb. Bader, und seinen Kindern nur wenige Straßen entfernt, weshalb sie sich oft gegenseitig besuchten. Seine Schwester Selma war mit dem „Arier“ Reinhard Heun verheiratet und lebte in Berlin-Lichterfelde. Sie nahm sich im März 1943 das Leben, möglicherweise weil sie trotz ihrer „Mischehe“ deportiert werden sollte. Auch seine Schwestern Ella und Sophie entzogen sich der Deportation durch Suizid.<br />
Willy wurde am 15. August 1942 zusammen mit seiner Schwester Lina mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert und dort sofort ermordet. Von seinen Geschwistern überlebten nur die zwei Brüder Bruno und Sigismund den Holocaust. Bruno schaffte es zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in die USA zu emigrieren.

Willy Friedemann wurde am 29. Juli 1882 in Storkow (Brandenburg) als Sohn von Aron Friedemann und dessen Frau Friederike, geb. Maier, geboren. Nach dem Besuch der Gemeindeschule schloss er eine Lehre als Glaser ab und arbeitete auch einige Jahre als Glasergeselle in seiner Heimatstadt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging er nach Berlin, um sich dort selbstständig zu machen. Um sich die Miete leisten zu können, wohnte er entweder zur Untermiete oder teilte sich eine Wohnung mit einigen seiner sechs Geschwister. Ab etwa 1935 lebte er gemeinsam mit drei seiner Schwestern in einer Vier-Zimmer-Wohnung in der Oranienstraße 157.
Sein Bruder Bruno wohnte mit seiner Ehefrau Margarete, geb. Bader, und seinen Kindern nur wenige Straßen entfernt, weshalb sie sich oft gegenseitig besuchten. Seine Schwester Selma war mit dem „Arier“ Reinhard Heun verheiratet und lebte in Berlin-Lichterfelde. Sie nahm sich im März 1943 das Leben, möglicherweise weil sie trotz ihrer „Mischehe“ deportiert werden sollte. Auch seine Schwestern Ella und Sophie entzogen sich der Deportation durch Suizid.
Willy wurde am 15. August 1942 zusammen mit seiner Schwester Lina mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert und dort sofort ermordet. Von seinen Geschwistern überlebten nur die zwei Brüder Bruno und Sigismund den Holocaust. Bruno schaffte es zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in die USA zu emigrieren.