Clara Rosenbaum geb. Wiener

Verlegeort
Pariser Str. 13
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
22. Juni 2014
Geboren
22. Juli 1878 in Katscher / Kietrz
Deportation
am 18. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
13. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Clara Rosenbaum wurde am 22. Juli 1878 in Katscher (Kietrz) Kreis Leobschütz (Głubczyce) in Oberschlesien geboren. Wenn auch keine Geburtsdokumente mehr zu finden sind, kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie die Schwester von Hulda Hamburger geb. Wiener war. Geburtsort und -jahr, sowie die Tatsache, dass Clara und Hulda in den letzten Jahren vor ihrer Deportation zusammengewohnt haben, sprechen dafür.<br />
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Demnach waren der Arzt Salomon Wiener und Lina Wiener geb. Fröhlich ihre Eltern und Jenny und Georg Wiener ihre Halbgeschwister aus Salomons Ehe mit Johanna Sachs.<br />
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In Pless (Pszczyna), dem Ort, in dem Claras Sohn Albert am 11. Februar 1911 auf die Welt kam, war im Einwohnerverzeichnis ein dort geborener Julius Rosenbaum, geb. am 9. April 1874 eingetragen. Vieles deutet darauf hin, dass er Claras Ehemann und Alberts Vater war. Vielleicht wurde der gemeinsame Sohn Albert nach Julius‘ Vater Albert Rosenbaum benannt.<br />
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Das weitere Schicksal der Familie Rosenbaum bleibt im Dunkeln. Wann und unter welchen Umständen die Familie nach Berlin gelangte ist nicht mehr nachvollziehbar. Der häufig vorkommende Name Julius Rosenbaum macht eine Zuordnung unmöglich. Einzig die Einträge in den historischen Berliner Adressbüchern geben einen Anhaltspunkt zum Aufenthalt von Clara Rosenbaum. Ab 1932 ist sie durchgehend bis 1939 unter der Wilmersdorfer Adresse Hildegardstraße 1 als Witwe eingetragen. Die Einträge enden im folgenden Jahr, denn nach dem im April 1939 Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden konnten jüdische Mieter von heute auf morgen gekündigt und zwangsumgesetzt werden. <br />
<br />
Dieses war der Zeitpunkt, zu dem Clara und Albert Rosenbaum in die Pariser Straße 13 zogen. Dort wohnten Claras Schwester Hulda und deren Sohn Franz. <br />
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Alle vier Personen wurden am 18. Oktober 1941 in das Getto Litzmannstadt (Łódź) verschleppt und gemeinsam in der Rauchgasse 23 untergebracht. Albert Rosenbaum erlag den unmenschlichen Bedingungen im Getto drei Monate später, am 2. Februar 1942 - oder wurde ermordet. Seine Mutter Clara musste die erbärmlichen Umstände noch weitere 3 Monate aushalten. Sie wurde am 13. Mai 1942 nach Kulmhof (Chelmno) verbracht wo sie vermutlich sofort nach der Ankunft in einem der Gaswagen ermordet wurde.<br />
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Clara Rosenbaum wurde am 22. Juli 1878 in Katscher (Kietrz) Kreis Leobschütz (Głubczyce) in Oberschlesien geboren. Wenn auch keine Geburtsdokumente mehr zu finden sind, kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie die Schwester von Hulda Hamburger geb. Wiener war. Geburtsort und -jahr, sowie die Tatsache, dass Clara und Hulda in den letzten Jahren vor ihrer Deportation zusammengewohnt haben, sprechen dafür.

Demnach waren der Arzt Salomon Wiener und Lina Wiener geb. Fröhlich ihre Eltern und Jenny und Georg Wiener ihre Halbgeschwister aus Salomons Ehe mit Johanna Sachs.

In Pless (Pszczyna), dem Ort, in dem Claras Sohn Albert am 11. Februar 1911 auf die Welt kam, war im Einwohnerverzeichnis ein dort geborener Julius Rosenbaum, geb. am 9. April 1874 eingetragen. Vieles deutet darauf hin, dass er Claras Ehemann und Alberts Vater war. Vielleicht wurde der gemeinsame Sohn Albert nach Julius‘ Vater Albert Rosenbaum benannt.

Das weitere Schicksal der Familie Rosenbaum bleibt im Dunkeln. Wann und unter welchen Umständen die Familie nach Berlin gelangte ist nicht mehr nachvollziehbar. Der häufig vorkommende Name Julius Rosenbaum macht eine Zuordnung unmöglich. Einzig die Einträge in den historischen Berliner Adressbüchern geben einen Anhaltspunkt zum Aufenthalt von Clara Rosenbaum. Ab 1932 ist sie durchgehend bis 1939 unter der Wilmersdorfer Adresse Hildegardstraße 1 als Witwe eingetragen. Die Einträge enden im folgenden Jahr, denn nach dem im April 1939 Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden konnten jüdische Mieter von heute auf morgen gekündigt und zwangsumgesetzt werden.

Dieses war der Zeitpunkt, zu dem Clara und Albert Rosenbaum in die Pariser Straße 13 zogen. Dort wohnten Claras Schwester Hulda und deren Sohn Franz.

Alle vier Personen wurden am 18. Oktober 1941 in das Getto Litzmannstadt (Łódź) verschleppt und gemeinsam in der Rauchgasse 23 untergebracht. Albert Rosenbaum erlag den unmenschlichen Bedingungen im Getto drei Monate später, am 2. Februar 1942 - oder wurde ermordet. Seine Mutter Clara musste die erbärmlichen Umstände noch weitere 3 Monate aushalten. Sie wurde am 13. Mai 1942 nach Kulmhof (Chelmno) verbracht wo sie vermutlich sofort nach der Ankunft in einem der Gaswagen ermordet wurde.