Irma Goldstein geb. Moses

Verlegeort
Steifensandstraße 6
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
25. Februar 2022
Geboren
16. Februar 1899 in Berlin
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Irma Goldstein, geb. Moses. kam am 16. Februar 1899 in Berlin zur Welt, als Tochter des Geschäftsreisenden Jacob und Helene Moses geb. Bieber aus der Straßburger Straße 10.

Details zum Leben der Familie finden sich in der Biografie ihres Ehemannes Martin Goldstein.

Irma Goldstein (geb. Moses) kam am 16. Februar 1899 in Berlin als Tochter des Geschäftsreisenden Jacob Moses und seiner Frau Helene (geb. Bieber) zur Welt.

Im Jahr 1919 heiratete Irma Martin Goldstein (geb. 16. April 1896 in Berlin), der wie sein Vater den Beruf des Kaufmanns erlernt hatte. Das Paar zog nach Schöneberg, wo am 16. Oktober 1920 ihr Sohn Gerhard geboren wurde. Gerhard besuchte ab 1927 die Volksschule Offenbacher Straße, Friedenau (heute Ruppin-Grundschule). Anfang der 1930er Jahre ging er noch in die 1. Volksschule Charlottenburg in der Sybelstraße. Am 8. Januar 1934 wurde er von der Schule genommen, vermutlich wegen der zunehmenden Drangsalierungen und Anfeindungen von Mitschülern und Lehrern. Das offizielle Verbot gemeinsamer Beschulung von jüdischen und „arischen“ Kindern erfolgte erst 1938. Am 31. Mai 1934, also mit 13, kam Gerhard in eine neue Schule, die offenbar außerhalb von Charlottenburg lag.

Die Goldsteins wohnten ab 1934 in der Charlottenburger Steifensandstraße. In der 1934er-Ausgabe des Berliner Adressbuchs wird Ehemann Martin als „Vertreter“ aufgeführt. Danach wohnte die Familie weiter bis 1941 dort, im Vorderhaus, Erdgeschoss rechts. 1942 ist die Familie Goldstein in der Steifensandstraße 6 nicht mehr gemeldet. Vermutlich mussten sie ihren Wohnort zwangsweise verlassen. Am 30. April 1939 wurde, als eines von vielen Hunderten antijüdischen Gesetzen, das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ erlassen. Es zielte darauf, jüdische Menschen nur bei anderen Jüdinnen und Juden wohnen zu lassen, also keine sogenannten „gemischten Hausgemeinschaften“ mehr zu dulden. Deshalb zogen die Goldsteins in die Fritz-Reuter-Straße 7 (Schöneberg), wo sie zur Untermiete bei Familie Moses wohnten; vermutlich Verwandten von Irma.

Von dort aus wurden am 1. März 1943 alle drei, zusammen mit 1733 anderen Menschen, im Rahmen der später sogenannten „Fabrikaktion“ nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sehr wahrscheinlich waren sie in den Jahren zuvor zur Zwangsarbeit in kriegswichtigen Berliner Betrieben gezwungen. Martin und Irma waren laut Transportliste als Gefangene Nr. 714 und 715, Gerhard mit der Nr. 410 im sog, „Osttransport 31“ eingepfercht. Sie wurden unter elenden und unwürdigsten Bedingungen nach Auschwitz deportiert. Von den 1736 Personen des Transports wurden lediglich 677 jüdische Häftlinge als arbeitsfähig neu registriert, davon 292 Männer und 385 Frauen. Die Übrigen wurden sofort ermordet. Hier verliert sich die Spur der Familie Goldstein, von der nur mit Sicherheit zu sagen ist, dass sie das Vernichtungslager nicht überlebte.