Martin Goldstein

Verlegeort
Steifensandstraße 6
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
25. Februar 2022
Geboren
16. April 1896 in Berlin
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Martin Goldstein wurde 16. April 1896 in Berlin geboren, der Sohn des Kaufmanns Max Goldstein und Martha Goldstein geb. Rieker, die in der Birkenstraße 46 wohnten.

Irma Moses kam am 16. Februar 1899 in Berlin zur Welt, als Tochter des Geschäftsreisenden Jacob und Helene Moses geb. Bieber aus der Straßburger Straße 10.

Martin, auch Kaufmann vom Beruf, und Irma heirateten 1919 in Schöneberg – er wohnte in der Yorckstraße, sie in der Fritz-Reuter-Straße.

In Schöneberg wurde am 16. Oktober 1920 ihr Sohn Gerhard geboren und 1927 in der Volksschule Offenbacher Straße, Friedenau (heute Ruppin-Grundschule) eingeschult. Anfang der 1930er Jahre ging er noch in die 1. Volksschule Charlottenburg in der Sybelstraße, doch am 8. Januar 1934 wurde er von der Schule genommen, vermutlich wegen der zunehmenden Drangsalierungen und Anfeindungen, obwohl das offizielle Verbot gemeinsamer Beschulung von jüdischen und „arischen“ Kindern erst 1938 erlassen wurde. Am 31. Mai 1934, also mit 13, kam Gerhard in eine neue Schule, die anscheinend außerhalb von Charlottenburg war.

Die Goldsteins wohnten ab 1934 in der Steifensandstraße. In der 1934-Ausgabe des Berliner Adressbuchs wird Martin als „Vertreter“ aufgeführt. Danach wohnte die Familie weiter bis inklusive 1941 hier, und zwar im Vorderhaus, Erdgeschoss rechts. Ab 1941 steht Martin Goldstein im Berliner Adressbuch nicht mehr als „Goldstein, M. Kfm.“, sondern als „Goldstein, M. Israel, Kfm.“, weil als eine weitere antijüdische Maßnahme alle männlichen Juden den Namen „Israel“ als Zusatz tragen mussten. Ab 1942 ist die Familie in der Steifensandstraße 6 im Adressbuch nicht mehr zu finden, wohl weil sie die Wohnung verlassen mussten. Denn am 30. April 1939 wurde als eines der vielen Hunderten von antijüdischen Gesetzen das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ erlassen, welches darauf zielte, Juden nur bei anderen Juden wohnen zu lassen, also keine sogenannten „gemischten Hausgemeinschaften“ zu dulden. Deshalb zogen die Goldsteins in die Fritz-Reuter-Straße 7 (Schöneberg), wo sie zur Untermiete bei Familie Moses wohnten, vermutlich Verwandten von Irma.

Von dort aus wurden am 1. März 1943 alle drei, zusammen mit 1733 anderen Menschen, im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert, mit dem „Osttransport 31“. Martin und Irma waren laut Transportliste als Gefangene Nr. 714 und 715 in diese Transportzüge eingepfercht. Sie wurden unter elenden und unwürdigsten Bedingungen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

 

Martin Goldstein wurde 16. April 1896 in Berlin geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Max Goldstein und Martha Goldstein (geb. Rieker), die in der Birkenstraße 46 wohnten.

Martin, der den Beruf seines Vaters erlernt hatte, heiratete 1919 Irma Moses (geb. 16. Februar 1899 in Berlin). Das Paar zog nach Schöneberg, wo am 16. Oktober 1920 ihr Sohn Gerhard geboren wurde. Gerhard besuchte ab 1927 die Volksschule Offenbacher Straße, Friedenau (heute Ruppin-Grundschule). Anfang der 1930er Jahre ging er noch in die 1. Volksschule Charlottenburg in der Sybelstraße. Am 8. Januar 1934 wurde er von der Schule genommen, vermutlich wegen der zunehmenden Drangsalierungen und Anfeindungen von Mitschülern und Lehrern. Das offizielle Verbot gemeinsamer Beschulung von jüdischen und „arischen“ Kindern erfolgte erst 1938. Am 31. Mai 1934, also mit 13, kam Gerhard in eine neue Schule, die offenbar außerhalb von Charlottenburg lag.

Die Goldsteins wohnten ab 1934 in der Charlottenburger Steifensandstraße. In der 1934er-Ausgabe des Berliner Adressbuchs wird Martin als „Vertreter“ aufgeführt. Danach wohnte die Familie weiter bis 1941 dort, im Vorderhaus, Erdgeschoss rechts. Ab 1941 steht Martin Goldstein im Berliner Adressbuch nicht mehr als „Goldstein, M., Kfm.“, sondern als „Goldstein, M. Israel, Kfm.“, da als weitere antijüdische Maßnahme alle männlichen Juden den Namen „Israel“ als Zusatz tragen mussten. Ab 1942 ist die Familie in der Steifensandstraße 6 nicht mehr gemeldet. Vermutlich mussten sie ihren Wohnort zwangsweise verlassen. Am 30. April 1939 wurde, als eines von vielen Hunderten antijüdischen Gesetzen, das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ erlassen. Es zielte darauf, jüdische Menschen nur bei anderen Jüdinnen und Juden wohnen zu lassen, also keine sogenannten „gemischten Hausgemeinschaften“ mehr zu dulden. Deshalb zogen die Goldsteins in die Fritz-Reuter-Straße 7 (Schöneberg), wo sie zur Untermiete bei Familie Moses wohnten; vermutlich Verwandten von Irma.

Von dort aus wurden am 1. März 1943 alle drei, zusammen mit 1733 anderen Menschen, im Rahmen der später so bezeichneten „Fabrikaktion“ nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Martin und Irma waren laut Transportliste als Gefangene Nr. 714 und 715 im „Osttransport 31“ eingepfercht. Sie wurden unter elenden und unwürdigsten Bedingungen nach Auschwitz deportiert. Von den 1736 Personen des Transports wurden lediglich 677 jüdische Häftlinge als arbeitsfähig neu registriert, davon 292 Männer und 385 Frauen. Die Übrigen wurden sofort ermordet. Hier verliert sich die Spur der Familie Goldstein, von der nur mit Sicherheit zu sagen ist, dass sie das Vernichtungslager nicht überlebte.