Erwin Leo Buchwald wurde am 8. April 1892 in Berlin geboren. Er war der Sohn des Schneiders und Kaufmanns Moritz Ludwig Buchwald und der Klara Buchwald, geb. Baerwald. Erwin hatte eine jüngere Schwester namens Charlotte Alice, die am 15. April 1893 in Berlin zur Welt kam. Zum Zeitpunkt der Geburt von Charlotte lebte die Familie in einer Wohnung in der Magazinstraße 12 (heutige Neufertstraße) in Charlottenburg. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Erwin Buchwald und seiner Schwester im Berlin der Kaiserzeit haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde der Stadt.
Nach seinem Schulabschluss schlug Erwin Buchwald eine kaufmännische Laufbahn ein und war als Handelsmann in Berlin tätig. Als er 19 Jahre alt war, starb sein Vater Moritz am 14. Mai 1911 in Berlin. Zu diesem Zeitpunkt wohnte Erwin in Schöneberg in der Kufsteinerstraße 14. Im Jahr 1913 hielt sich Erwin Buchwald in den Niederlanden auf und wurde im Bevölkerungsregister der Stadt Den Haag erfasst. Wie lange er sich in Den Haag beziehungsweise den Niederlanden aufhielt, geht aus den Dokumenten nicht hervor, aber spätestens 1919 war er wieder in Berlin ansässig.
Nach dem Ersten Weltkrieg heiratete seine Schwester, die inzwischen als Kontoristin arbeitete, den Charlottenburger Kaufmann Siegfried Glück. Erwin, der damals mit seiner Schwester in einer Wohnung in der Landsberger Straße 31 in Friedrichshain wohnte, war Trauzeuge bei der Hochzeit. Charlotte ließ sich nach zwei Jahren im September 1921 scheiden und nahm wieder ihren Mädchennamen an. Erwin Buchwald sollte ledig und kinderlos bleiben. In den 1920er- und 1930er-Jahren lebte er in seiner Friedrichshainer Wohnung in der Landsberger Straße 31. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Berliner Kaufmanns im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Erwin Buchwald und seine Familienangehörigen. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Bereits in der Zeit der Weimarer Republik war Berlin zum Schauplatz antisemitischer Ausschreitungen geworden und Anfang der 1930er-Jahre hatte die sichtbare Brutalität in Form von Straßenkämpfen, Saalschlachten und SA-Aufmärschen in den Straßen massiv zugenommen. Ab 1933 institutionalisierte sich der Rassismus mit Hilfe staatlicher Autorität und Erlasse, Sondergesetze drängten Erwin Buchwald zunehmend in die Position eines Rechtlosen. Nach den Pogromen im Mai und November 1938 in Berlin gelang es Erwins Schwester, das Land zu verlassen. Sie erreichte zum Neujahr 1939 Großbritannien. Ob auch Erwin Buchwald Pläne verfolgte, aus Deutschland zu entkommen, ist nicht bekannt. Sollte er konkrete Schritte unternommen haben, so scheiterten diese. 1939 lebte er in einer Wohnung in der Elsässer Straße 95 (der heutigen Torstraße 126) in Mitte. Spätestens Anfang der 1940er-Jahre wurde das Leben für ihn in Berlin zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnte er sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 hatte die Gestapo die Jüdischen Gemeinde Berlins informiert, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Erwin Buchwald, der seine Wohnung in der Elsässer Straße hatte aufgeben müssen und zuletzt als Untermieter bei Herrn oder Frau Mondschein in der Bayreuther Straße 20 in Schöneberg lebte, wurde im Zuge der „Fabrik-Aktion“, bei der die letzten offiziell in der Hauptstadt verbliebenen Juden deportiert werden sollten, Ende Februar 1943 in Berlin verhaftet und in eines der Berliner Sammellager verschleppt. Von dort aus wurde der 50-Jährige am 1. März 1943 mit dem „31. Osttransport“ aus Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort – vermutlich unmittelbar nach seiner Ankunft – ermordet.
Erwins Mutter war am 23. April 1941 im Jüdischen Krankenhaus Berlin in der Schulstraße verstorben. Seine Schwester überlebte die NS-Verfolgung im Exil in England.
Erwin Leo Buchwald wurde am 8. April 1892 in Berlin geboren. Er war der Sohn des Schneiders und Kaufmanns Moritz Ludwig Buchwald und der Klara Buchwald, geb. Baerwald. Erwin hatte eine jüngere Schwester namens Charlotte Alice, die am 15. April 1893 in Berlin zur Welt kam. Zum Zeitpunkt der Geburt von Charlotte lebte die Familie in einer Wohnung in der Magazinstraße 12 (heutige Neufertstraße) in Charlottenburg. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Erwin Buchwald und seiner Schwester im Berlin der Kaiserzeit haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Seine Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde der Stadt.
Nach seinem Schulabschluss schlug Erwin Buchwald eine kaufmännische Laufbahn ein und war als Handelsmann in Berlin tätig. Als er 19 Jahre alt war, starb sein Vater Moritz am 14. Mai 1911 in Berlin. Zu diesem Zeitpunkt wohnte Erwin in Schöneberg in der Kufsteinerstraße 14. Im Jahr 1913 hielt sich Erwin Buchwald in den Niederlanden auf und wurde im Bevölkerungsregister der Stadt Den Haag erfasst. Wie lange er sich in Den Haag beziehungsweise den Niederlanden aufhielt, geht aus den Dokumenten nicht hervor, aber spätestens 1919 war er wieder in Berlin ansässig.
Nach dem Ersten Weltkrieg heiratete seine Schwester, die inzwischen als Kontoristin arbeitete, den Charlottenburger Kaufmann Siegfried Glück. Erwin, der damals mit seiner Schwester in einer Wohnung in der Landsberger Straße 31 in Friedrichshain wohnte, war Trauzeuge bei der Hochzeit. Charlotte ließ sich nach zwei Jahren im September 1921 scheiden und nahm wieder ihren Mädchennamen an. Erwin Buchwald sollte ledig und kinderlos bleiben. In den 1920er- und 1930er-Jahren lebte er in seiner Friedrichshainer Wohnung in der Landsberger Straße 31. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Berliner Kaufmanns im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Erwin Buchwald und seine Familienangehörigen. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Bereits in der Zeit der Weimarer Republik war Berlin zum Schauplatz antisemitischer Ausschreitungen geworden und Anfang der 1930er-Jahre hatte die sichtbare Brutalität in Form von Straßenkämpfen, Saalschlachten und SA-Aufmärschen in den Straßen massiv zugenommen. Ab 1933 institutionalisierte sich der Rassismus mit Hilfe staatlicher Autorität und Erlasse, Sondergesetze drängten Erwin Buchwald zunehmend in die Position eines Rechtlosen. Nach den Pogromen im Juni und November 1938 in Berlin gelang es Erwins Schwester, das Land zu verlassen. Sie erreichte zum Neujahr 1939 Großbritannien. Ob auch Erwin Buchwald Pläne verfolgte, aus Deutschland zu entkommen, ist nicht bekannt. Sollte er konkrete Schritte unternommen haben, so scheiterten diese. 1939 lebte er in einer Wohnung in der Elsässer Straße 95 (der heutigen Torstraße 126) in Mitte. Spätestens Anfang der 1940er-Jahre wurde das Leben für ihn in Berlin zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnte er sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 hatte die Gestapo die Jüdischen Gemeinde Berlins informiert, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Erwin Buchwald, der seine Wohnung in der Elsässer Straße hatte aufgeben müssen und zuletzt als Untermieter bei Herrn oder Frau Mondschein in der Bayreuther Straße 20 in Schöneberg lebte, wurde im Zuge der „Fabrik-Aktion“, bei der die letzten offiziell in der Hauptstadt verbliebenen Juden deportiert werden sollten, Ende Februar 1943 in Berlin verhaftet und in eines der Berliner Sammellager verschleppt. Von dort aus wurde der 50-Jährige am 1. März 1943 mit dem „31. Osttransport“ aus Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort – vermutlich unmittelbar nach seiner Ankunft – ermordet.
Erwins Mutter war am 23. April 1941 im Jüdischen Krankenhaus Berlin in der Schulstraße verstorben. Seine Schwester überlebte die NS-Verfolgung im Exil in England.