Eva -Marie Salomon

Verlegeort
Württembergallee 8
Bezirk/Ortsteil
Westend
Verlegedatum
08. November 2021
Geboren
18. September 1924 in Berlin
Deportation
am 11. Juli 1942 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Eva-Marie Salomon wurde am 18. September 1924 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Toni Salomon, geb. Stadthagen, (1887-1942) aus Berlin und der Justizrat Dr. Philipp Salomon aus Landsberg an der Warthe. Sie war das einzige Kind von Toni und Philipp Salomon und in der Familie als Evamarie bekannt; ihr älterer Halbbruder war Arnold Oberndörffer (1914-1937) aus Toni Salomons erster Ehe. Unter vielen Verwandten befanden sich ihr Großonkel, der angesehene sozialdemokratische (SPD) Reichstagsabgeordnete Arthur Stadthagen (1857-1917) und ihr Onkel, der ausgezeichnete Pilot des Ersten Weltkriegs, Paul Stadthagen (1893-1943).

Eva-Maries Mutter Toni Salomon war die älteste von drei Geschwistern und hatte als Kindergartenhelferin gearbeitet, ihr Vater war Rechtsanwalt am Kammergericht und Amateur-Pianist. Die Familie lebte in der Hölderlinstraße 10 in demselben Haus, in dem auch die Großmutter Agnes Stadthagen, geb. Jacobi, (1864-1938) wohnte. Die Geschwister ihrer Mutter und deren Familien lebten ebenfalls im Westend von Berlin und bildeten einen größeren Familienverband.

Eva-Marie hatte Lernbehinderungen, und daher besuchte sie zu verschiedenen Zeiten ihres Lebens Schulen, Tageszentren und Internate für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Sie hatte ein enges Verhältnis zu ihren Eltern und dem großen Kreis ihrer Berliner Cousins und Cousinen und wurde liebevoll „Evchen“ genannt. Ihre ältere Cousine Beate Rehfisch erinnerte sich an ein lebhaftes Kind, das ein wichtiges Mitglied der Familie war.

Ihre beiden Eltern waren jüdischer Herkunft und mit der Machtergreifung Hitlers 1933 musste die Familie eine zunehmend bedrohlicher werdende Welt ertragen. 1938 zog die Familie in die Württembergallee 8, ihre letzte frei gewählte Adresse. Eva-Marie Salomon war nicht in der Lage, Deutschland zu verlassen, da sie aufgrund ihrer Behinderung kein Visum zur Ausreise erhalten konnte. Ihre Mutter Toni Salomon blieb in Berlin, um ihre Tochter und ihren Ehemann, der in seinen letzten Lebensjahren zunehmend erkrankte, zu unterstützen. Am 27. April 1941 starb Evamaries Vater Philipp Salomon an Herzversagen und seine Asche wurde auf dem Friedhof Weißensee in Berlin beigesetzt. Ihr älterer Halbruder Arnold Oberndörffer war schon 1937 gestorben und auch auf dem Friedhof Weißensee beerdigt worden.

Die letzte Adresse von Toni und Eva-Marie Salomon war 1942 die Maikowskistraße 107 (heute Zillestraße) in Berlin, wahrscheinlich ein für Juden bestimmtes Haus („Judenhaus“). Am 11. Juli 1942 wurden sie zusammen in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.

Eva-Marie Salomon wurde mit ihrer Mutter Toni Salomon in dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet.

Eva-Maries Tante Lilii Rehfisch (1891-1941) wurde am 29. November 1941 in das Konzentrationslager Jungfernhof, Riga, deportiert, wo sie ermordet wurde. Ihr Onkel Paul Stadthagen wurde am 23. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er ermordet wurde. Eva-Maries Cousine Käthe Meyersohn, geb. Salomon, (1886-1942), deren Ehemann Dr. Siegbert Meyersohn (1886-1942) und deren Tochter Eva Meyersohn (1921-1942) wurden am 14. Dezember 1942 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie ermordet wurden. Eva-Maries Cousin Paul Salomon (1887-1943) wurde am 2. März 1943 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er ermordet wurde. Eva-Maries Cousin Dr. Ernst Simon (1888-1943) wurde am 17. Mai 1943 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er ermordet wurde.

 

 

Weblinks:

Paul Stadthagen https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/stolpersteine/artikel.179349.php

Lilli Rehfisch https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/stolpersteine/artikel.1146516.php

Beate Rehfisch https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/stolpersteine/artikel.1146516.php

Dr Siegbert Meyersohn https://blog.pommerscher-greif.de/der-juedische-arzt-von-schivelbein