Verlegeort
Zehdenicker Str. 25
Historischer Name
Zehdenicker Str. 24/25
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
November 2009
Geboren
09. März 1888 in Kolomea (Galizien) / Kolomyja
Beruf
Inhaber Möbelgeschäft / Handelsvertre
Abgeschoben
28. Oktober 1938
nach
Polen
Verhaftet
in
Bentschen / Zbąszyń
Tot
in Kolomea / Kolomyja
Israel Goldstein wurde am 9. März 1888 als Sohn jüdischer Eltern in Kolomea/Kolomyja geboren, einer galizischen Kleinstadt, die damals zur k.u.k. Monarchie gehörte, heute ist sie ukrainisches Staatsgebiet. Er war seit 1911 verheiratet mit Dina, geb. Twiasschor, die ebenfalls aus Kolomea stammte. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Sally (geb.1912), Alfred (geb. 1923) und Ruth (geb. 1924). Die Familie wohnte in den 1930er-Jahren in der Zehdenicker Str. 24/25 im Bezirk Mitte. Israel Goldstein war um 1908 nach Berlin gekommen. Als österreichischer Staatsbürger hatte er am Ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee an der italienischen Front teilgenommen. Nach Kriegsende gründete er in der Brunnenstr. 35 im Bezirk Mitte ein Möbel- und Textilwarenunternehmen, das seinen Handel vorwiegend auf Abzahlungsbasis betrieb. In den 1930er Jahren beschäftigte die Firma bis zu fünf Angestellte im Hauptgeschäft sowie mehrere Vertreter im Außendienst. Die seit 1933 ständig zunehmende Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung betraf auch die Familie Goldstein. Mitte der 1930er-Jahre musste das Geschäft in der Brunnenstraße schließen. Israel Goldstein wurde offiziell Angestellter seines Schwiegersohnes Siegfried Stempel, der mit seiner Ehefrau Sally ein Matratzengeschäft in der Lothringer Str. 4 betrieb. Dina Goldstein war hier seit 1935 durch eine größere Kapitaleinlage Teilhaberin geworden.
Wie viele andere jüdische Einwohner Berlins versuchte schließlich auch Israel Goldstein, mit seiner Familie ins rettende Ausland zu gelangen. Anfang 1938 reiste er in die USA zu seine beiden dort lebenden Brüdern, um eine Aufenthaltsbürgschaft zu erlangen. Obwohl dies gelang, scheiterte der Emigrationsversuch letztlich, da die von den amerikanischen Behörden festgesetzten Aufnahmequoten für polnische Immigranten überschritten waren. Dies betraf auch das Ehepaar Goldstein: Durch den im Versailler Vertrag festgelegten Übergang Galiziens in das Staatsgebiet Polens waren die Goldsteins – wie auch viele andere frühere Einwohner aus diesem Gebiet der k.u.k. Monarchie – im Jahr 1918 zu polnischen Staatsbürgern geworden. Eine zweite Chance zur Emigration gab es nicht mehr. Am 28. Oktober 1938 wurde Israel Goldstein – zusammen mit vielen anderen jüdischen Berlinern mit polnischer Staatsbürgerschaft – festgenommen und zum Grenzort Bentschen (heute: Zbąszyń/Polen) transportiert. Dort trieb man die Deportierten gewaltsam über die Grenze nach Polen. Von hier aus gelangte Israel Goldstein schließlich in seine Geburtsstadt Kolomea. Dorthin zog im Sommer 1939 auch seine Frau Dina mit ihrem Sohn Alfred. Nach der Besetzung Kolomeas in der heutigen Ukraine (Kolomyja) durch die deutsche Wehrmacht Mitte 1941 richtete man dort ein Ghetto ein, in dem – laut späterem Augenzeugenbericht – die Familie Goldstein noch 1942 lebte. Offenbar fielen Israel, Dina und Alfred Goldstein später einer der zahlreichen Mordaktionen und Massendeportationen von Ghettobewohnern in das Vernichtungslager Belzec (im poln. Bełżec) zum Opfer. Bei der Befreiung des Ghettos im März 1944 waren sie nicht unter den wenigen Überlebenden. Den in Berlin zurückgebliebenen Töchtern Ruth und Sally glückte die Flucht in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Wie viele andere jüdische Einwohner Berlins versuchte schließlich auch Israel Goldstein, mit seiner Familie ins rettende Ausland zu gelangen. Anfang 1938 reiste er in die USA zu seine beiden dort lebenden Brüdern, um eine Aufenthaltsbürgschaft zu erlangen. Obwohl dies gelang, scheiterte der Emigrationsversuch letztlich, da die von den amerikanischen Behörden festgesetzten Aufnahmequoten für polnische Immigranten überschritten waren. Dies betraf auch das Ehepaar Goldstein: Durch den im Versailler Vertrag festgelegten Übergang Galiziens in das Staatsgebiet Polens waren die Goldsteins – wie auch viele andere frühere Einwohner aus diesem Gebiet der k.u.k. Monarchie – im Jahr 1918 zu polnischen Staatsbürgern geworden. Eine zweite Chance zur Emigration gab es nicht mehr. Am 28. Oktober 1938 wurde Israel Goldstein – zusammen mit vielen anderen jüdischen Berlinern mit polnischer Staatsbürgerschaft – festgenommen und zum Grenzort Bentschen (heute: Zbąszyń/Polen) transportiert. Dort trieb man die Deportierten gewaltsam über die Grenze nach Polen. Von hier aus gelangte Israel Goldstein schließlich in seine Geburtsstadt Kolomea. Dorthin zog im Sommer 1939 auch seine Frau Dina mit ihrem Sohn Alfred. Nach der Besetzung Kolomeas in der heutigen Ukraine (Kolomyja) durch die deutsche Wehrmacht Mitte 1941 richtete man dort ein Ghetto ein, in dem – laut späterem Augenzeugenbericht – die Familie Goldstein noch 1942 lebte. Offenbar fielen Israel, Dina und Alfred Goldstein später einer der zahlreichen Mordaktionen und Massendeportationen von Ghettobewohnern in das Vernichtungslager Belzec (im poln. Bełżec) zum Opfer. Bei der Befreiung des Ghettos im März 1944 waren sie nicht unter den wenigen Überlebenden. Den in Berlin zurückgebliebenen Töchtern Ruth und Sally glückte die Flucht in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Israel Goldstein wurde am 9. März 1888 als Sohn jüdischer Eltern in Kolomea/Kolomyja geboren, einer galizischen Kleinstadt, die damals zur k.u.k. Monarchie gehörte, heute ist sie ukrainisches Staatsgebiet. Er war seit 1911 verheiratet mit Dina, geb. Twiasschor, die ebenfalls aus Kolomea stammte. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Sally (geb.1912), Alfred (geb. 1923) und Ruth (geb. 1924). Die Familie wohnte in den 1930er-Jahren in der Zehdenicker Str. 24/25 im Bezirk Mitte. Israel Goldstein war um 1908 nach Berlin gekommen. Als österreichischer Staatsbürger hatte er am Ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee an der italienischen Front teilgenommen. Nach Kriegsende gründete er in der Brunnenstr. 35 im Bezirk Mitte ein Möbel- und Textilwarenunternehmen, das seinen Handel vorwiegend auf Abzahlungsbasis betrieb. In den 1930er Jahren beschäftigte die Firma bis zu fünf Angestellte im Hauptgeschäft sowie mehrere Vertreter im Außendienst. Die seit 1933 ständig zunehmende Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung betraf auch die Familie Goldstein. Mitte der 1930er-Jahre musste das Geschäft in der Brunnenstraße schließen. Israel Goldstein wurde offiziell Angestellter seines Schwiegersohnes Siegfried Stempel, der mit seiner Ehefrau Sally ein Matratzengeschäft in der Lothringer Str. 4 betrieb. Dina Goldstein war hier seit 1935 durch eine größere Kapitaleinlage Teilhaberin geworden.
Wie viele andere jüdische Einwohner Berlins versuchte schließlich auch Israel Goldstein, mit seiner Familie ins rettende Ausland zu gelangen. Anfang 1938 reiste er in die USA zu seine beiden dort lebenden Brüdern, um eine Aufenthaltsbürgschaft zu erlangen. Obwohl dies gelang, scheiterte der Emigrationsversuch letztlich, da die von den amerikanischen Behörden festgesetzten Aufnahmequoten für polnische Immigranten überschritten waren. Dies betraf auch das Ehepaar Goldstein: Durch den im Versailler Vertrag festgelegten Übergang Galiziens in das Staatsgebiet Polens waren die Goldsteins – wie auch viele andere frühere Einwohner aus diesem Gebiet der k.u.k. Monarchie – im Jahr 1918 zu polnischen Staatsbürgern geworden. Eine zweite Chance zur Emigration gab es nicht mehr. Am 28. Oktober 1938 wurde Israel Goldstein – zusammen mit vielen anderen jüdischen Berlinern mit polnischer Staatsbürgerschaft – festgenommen und zum Grenzort Bentschen (heute: Zbąszyń/Polen) transportiert. Dort trieb man die Deportierten gewaltsam über die Grenze nach Polen. Von hier aus gelangte Israel Goldstein schließlich in seine Geburtsstadt Kolomea. Dorthin zog im Sommer 1939 auch seine Frau Dina mit ihrem Sohn Alfred. Nach der Besetzung Kolomeas in der heutigen Ukraine (Kolomyja) durch die deutsche Wehrmacht Mitte 1941 richtete man dort ein Ghetto ein, in dem – laut späterem Augenzeugenbericht – die Familie Goldstein noch 1942 lebte. Offenbar fielen Israel, Dina und Alfred Goldstein später einer der zahlreichen Mordaktionen und Massendeportationen von Ghettobewohnern in das Vernichtungslager Belzec (im poln. Bełżec) zum Opfer. Bei der Befreiung des Ghettos im März 1944 waren sie nicht unter den wenigen Überlebenden. Den in Berlin zurückgebliebenen Töchtern Ruth und Sally glückte die Flucht in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Wie viele andere jüdische Einwohner Berlins versuchte schließlich auch Israel Goldstein, mit seiner Familie ins rettende Ausland zu gelangen. Anfang 1938 reiste er in die USA zu seine beiden dort lebenden Brüdern, um eine Aufenthaltsbürgschaft zu erlangen. Obwohl dies gelang, scheiterte der Emigrationsversuch letztlich, da die von den amerikanischen Behörden festgesetzten Aufnahmequoten für polnische Immigranten überschritten waren. Dies betraf auch das Ehepaar Goldstein: Durch den im Versailler Vertrag festgelegten Übergang Galiziens in das Staatsgebiet Polens waren die Goldsteins – wie auch viele andere frühere Einwohner aus diesem Gebiet der k.u.k. Monarchie – im Jahr 1918 zu polnischen Staatsbürgern geworden. Eine zweite Chance zur Emigration gab es nicht mehr. Am 28. Oktober 1938 wurde Israel Goldstein – zusammen mit vielen anderen jüdischen Berlinern mit polnischer Staatsbürgerschaft – festgenommen und zum Grenzort Bentschen (heute: Zbąszyń/Polen) transportiert. Dort trieb man die Deportierten gewaltsam über die Grenze nach Polen. Von hier aus gelangte Israel Goldstein schließlich in seine Geburtsstadt Kolomea. Dorthin zog im Sommer 1939 auch seine Frau Dina mit ihrem Sohn Alfred. Nach der Besetzung Kolomeas in der heutigen Ukraine (Kolomyja) durch die deutsche Wehrmacht Mitte 1941 richtete man dort ein Ghetto ein, in dem – laut späterem Augenzeugenbericht – die Familie Goldstein noch 1942 lebte. Offenbar fielen Israel, Dina und Alfred Goldstein später einer der zahlreichen Mordaktionen und Massendeportationen von Ghettobewohnern in das Vernichtungslager Belzec (im poln. Bełżec) zum Opfer. Bei der Befreiung des Ghettos im März 1944 waren sie nicht unter den wenigen Überlebenden. Den in Berlin zurückgebliebenen Töchtern Ruth und Sally glückte die Flucht in die Vereinigten Staaten von Amerika.