Verlegeort
Albrechtstr. 38
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
19. September 2013
Geboren
17. März 1863 in Lohnau (Schlesien) / Łany
Beruf
Kauffrau
Deportation
am 14. September 1942
nach
Theresienstadt
Tot
13. Juli 1943 in Theresienstadt
Marianne Kaiser geb. Weiss wurde am 17. März 1863 in Lohnau, Schlesien geboren. Ihre Schwestern waren Elfriede Blumenthal, geborene Weiss und Friederike Wangenheim, geborene Weiss. Ihr Bruder Adolf Weiss erwarb 1925 das Grundstück Albrechtstr.38. Dieser Besitz wurde nach seinem Tod zwischen seiner Schwester Elfriede Blumenthal und seiner Tochter Lilly Philipp aufgeteilt.
Marianne Weiss heiratete Max Kaiser. Als dessen Witwe führte sie spätestens ab 1920 ein Konfektionshaus in Steglitz, Albrechtstraße 114. Ab 1934 wohnte sie in der Albrechtstraße 38.
Die Schwester Friederike Wangenheim geb. Weiss (*30.09.1870) war mit dem Herrenausstatter Georg Wangenheim verheiratet. Er hatte 1913 in der Albrechtstraße 38 ein Putzgeschäft gegründet, wohnte aber in der Düppelstraße 39 a. Nach seinem Tod führte die Witwe Friederike die Firma ab 1935 fort. Friederike Wangenheim starb am 9. August 1940. Sie hinterließ ihren Schwestern, Neffen und Nichten ein Barvermögen von über 25.000 RM. Am 7. Juli 1942 hatte der Notar Dr. Franz Georg Krüger, Rechtsanwalt am Kammergericht und Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes folgende Anfrage an den Oberfinanzpräsidenten Berlin gerichtet:
„Betrifft: Erbschaft nach Friederike Sara Wangenheim geb. Weiss, verstorben am 9.8.1940, zuletzt in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft. In der oben bezeichneten Sache ist bei mir auf einem Anderkonto ein Betrag in Höhe von 25.478, 03 RM hinterlegt.
Erben sind ausweislich des anliegenden Erbscheins 11 nichtarische Personen, von den vier abgewandert sind. Ich bitte, mir mitzuteilen, ob gegen die Auszahlung der bei mir hinterlegten Erbportionen der in Deutschland verbliebenen Juden dort Bedenken bestehen.“
Nach ausführlichem Schriftwechsel und Ermittlungen über den Verbleib der Erben stellte die Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Berlin im letzten Einzelfall unter dem Datum 19. Dezember 1944 fest: „Der Jude und seine Ehefrau…, beide...in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft gewesen, sind am...nach dem Osten evakuiert worden. Ihr Vermögen ist mit dem gleichen Tag dem Reiche verfallen“.
Mit 1.000 Leidensgenossen wurde Marianne Kaiser im 65. Alterstransport vom 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort ist sie am 13. Juli 1943 gestorben. Mit ihr zusammen wurde auch Rosalie Herbst deportiert, die als Untermieterin bei Marianne Kaisers Schwester Elfriede Blumenthal wohnte.
Marianne Weiss heiratete Max Kaiser. Als dessen Witwe führte sie spätestens ab 1920 ein Konfektionshaus in Steglitz, Albrechtstraße 114. Ab 1934 wohnte sie in der Albrechtstraße 38.
Die Schwester Friederike Wangenheim geb. Weiss (*30.09.1870) war mit dem Herrenausstatter Georg Wangenheim verheiratet. Er hatte 1913 in der Albrechtstraße 38 ein Putzgeschäft gegründet, wohnte aber in der Düppelstraße 39 a. Nach seinem Tod führte die Witwe Friederike die Firma ab 1935 fort. Friederike Wangenheim starb am 9. August 1940. Sie hinterließ ihren Schwestern, Neffen und Nichten ein Barvermögen von über 25.000 RM. Am 7. Juli 1942 hatte der Notar Dr. Franz Georg Krüger, Rechtsanwalt am Kammergericht und Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes folgende Anfrage an den Oberfinanzpräsidenten Berlin gerichtet:
„Betrifft: Erbschaft nach Friederike Sara Wangenheim geb. Weiss, verstorben am 9.8.1940, zuletzt in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft. In der oben bezeichneten Sache ist bei mir auf einem Anderkonto ein Betrag in Höhe von 25.478, 03 RM hinterlegt.
Erben sind ausweislich des anliegenden Erbscheins 11 nichtarische Personen, von den vier abgewandert sind. Ich bitte, mir mitzuteilen, ob gegen die Auszahlung der bei mir hinterlegten Erbportionen der in Deutschland verbliebenen Juden dort Bedenken bestehen.“
Nach ausführlichem Schriftwechsel und Ermittlungen über den Verbleib der Erben stellte die Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Berlin im letzten Einzelfall unter dem Datum 19. Dezember 1944 fest: „Der Jude und seine Ehefrau…, beide...in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft gewesen, sind am...nach dem Osten evakuiert worden. Ihr Vermögen ist mit dem gleichen Tag dem Reiche verfallen“.
Mit 1.000 Leidensgenossen wurde Marianne Kaiser im 65. Alterstransport vom 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort ist sie am 13. Juli 1943 gestorben. Mit ihr zusammen wurde auch Rosalie Herbst deportiert, die als Untermieterin bei Marianne Kaisers Schwester Elfriede Blumenthal wohnte.
Marianne Kaiser geb. Weiss wurde am 17. März 1863 in Lohnau, Schlesien geboren. Ihre Schwestern waren Elfriede Blumenthal, geborene Weiss und Friederike Wangenheim, geborene Weiss. Ihr Bruder Adolf Weiss erwarb 1925 das Grundstück Albrechtstr.38. Dieser Besitz wurde nach seinem Tod zwischen seiner Schwester Elfriede Blumenthal und seiner Tochter Lilly Philipp aufgeteilt.
Marianne Weiss heiratete Max Kaiser. Als dessen Witwe führte sie spätestens ab 1920 ein Konfektionshaus in Steglitz, Albrechtstraße 114. Ab 1934 wohnte sie in der Albrechtstraße 38.
Die Schwester Friederike Wangenheim geb. Weiss (*30.09.1870) war mit dem Herrenausstatter Georg Wangenheim verheiratet. Er hatte 1913 in der Albrechtstraße 38 ein Putzgeschäft gegründet, wohnte aber in der Düppelstraße 39 a. Nach seinem Tod führte die Witwe Friederike die Firma ab 1935 fort. Friederike Wangenheim starb am 9. August 1940. Sie hinterließ ihren Schwestern, Neffen und Nichten ein Barvermögen von über 25.000 RM. Am 7. Juli 1942 hatte der Notar Dr. Franz Georg Krüger, Rechtsanwalt am Kammergericht und Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes folgende Anfrage an den Oberfinanzpräsidenten Berlin gerichtet:
„Betrifft: Erbschaft nach Friederike Sara Wangenheim geb. Weiss, verstorben am 9.8.1940, zuletzt in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft. In der oben bezeichneten Sache ist bei mir auf einem Anderkonto ein Betrag in Höhe von 25.478, 03 RM hinterlegt.
Erben sind ausweislich des anliegenden Erbscheins 11 nichtarische Personen, von den vier abgewandert sind. Ich bitte, mir mitzuteilen, ob gegen die Auszahlung der bei mir hinterlegten Erbportionen der in Deutschland verbliebenen Juden dort Bedenken bestehen.“
Nach ausführlichem Schriftwechsel und Ermittlungen über den Verbleib der Erben stellte die Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Berlin im letzten Einzelfall unter dem Datum 19. Dezember 1944 fest: „Der Jude und seine Ehefrau…, beide...in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft gewesen, sind am...nach dem Osten evakuiert worden. Ihr Vermögen ist mit dem gleichen Tag dem Reiche verfallen“.
Mit 1.000 Leidensgenossen wurde Marianne Kaiser im 65. Alterstransport vom 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort ist sie am 13. Juli 1943 gestorben. Mit ihr zusammen wurde auch Rosalie Herbst deportiert, die als Untermieterin bei Marianne Kaisers Schwester Elfriede Blumenthal wohnte.
Marianne Weiss heiratete Max Kaiser. Als dessen Witwe führte sie spätestens ab 1920 ein Konfektionshaus in Steglitz, Albrechtstraße 114. Ab 1934 wohnte sie in der Albrechtstraße 38.
Die Schwester Friederike Wangenheim geb. Weiss (*30.09.1870) war mit dem Herrenausstatter Georg Wangenheim verheiratet. Er hatte 1913 in der Albrechtstraße 38 ein Putzgeschäft gegründet, wohnte aber in der Düppelstraße 39 a. Nach seinem Tod führte die Witwe Friederike die Firma ab 1935 fort. Friederike Wangenheim starb am 9. August 1940. Sie hinterließ ihren Schwestern, Neffen und Nichten ein Barvermögen von über 25.000 RM. Am 7. Juli 1942 hatte der Notar Dr. Franz Georg Krüger, Rechtsanwalt am Kammergericht und Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes folgende Anfrage an den Oberfinanzpräsidenten Berlin gerichtet:
„Betrifft: Erbschaft nach Friederike Sara Wangenheim geb. Weiss, verstorben am 9.8.1940, zuletzt in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft. In der oben bezeichneten Sache ist bei mir auf einem Anderkonto ein Betrag in Höhe von 25.478, 03 RM hinterlegt.
Erben sind ausweislich des anliegenden Erbscheins 11 nichtarische Personen, von den vier abgewandert sind. Ich bitte, mir mitzuteilen, ob gegen die Auszahlung der bei mir hinterlegten Erbportionen der in Deutschland verbliebenen Juden dort Bedenken bestehen.“
Nach ausführlichem Schriftwechsel und Ermittlungen über den Verbleib der Erben stellte die Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Berlin im letzten Einzelfall unter dem Datum 19. Dezember 1944 fest: „Der Jude und seine Ehefrau…, beide...in Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 38 wohnhaft gewesen, sind am...nach dem Osten evakuiert worden. Ihr Vermögen ist mit dem gleichen Tag dem Reiche verfallen“.
Mit 1.000 Leidensgenossen wurde Marianne Kaiser im 65. Alterstransport vom 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort ist sie am 13. Juli 1943 gestorben. Mit ihr zusammen wurde auch Rosalie Herbst deportiert, die als Untermieterin bei Marianne Kaisers Schwester Elfriede Blumenthal wohnte.