Anna Schachnow geb. Haymann

Verlegeort
Ansbacher Str. 18
Historischer Name
Ansbacher Str. 8a
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
19. August 2010
Geboren
13. September 1872 in Frankfurt/Main
Deportation
am 06. August 1942 nach Theresienstadt
Tot
15. März 1943 in Theresienstadt

Anna Heymann wurde am 13. September 1872 in Frankfurt/Main geboren. Sie heiratete Siegfried Schachnow (1861–1927) verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Edith und Margot, und den Sohn Kurt. Nach dem Tod des Ehemannes zog die Witwe in die 4. Etage des Gartenhauses Ansbacher Straße 8a in eine Zweizimmer-Wohnung mit Küche, Bad, Mansarde. Die immer modisch gekleidete Anna Schachnow verbrachte die Winter im Ferienhaus in Siena. In Berlin führten sie die Spaziergänge in den nahe gelegenen Zoologischen Garten. Der Sohn Kurt, der 1923 als Diplom-Ingenieur an der Technischen Hochschule promoviert hatte, emigrierte Ende 1938 mit seiner Frau Vera nach Australien. 1939 gelang Ediths 1920 geborener Tochter Eva und dem 1922 geborenen Sohn Werner die Flucht nach Großbritannien. Anna Schachnows Töchter lebten in der Nähe.

Die Tochter Margot wurde am 6. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert. Es handelte sich um den 1. - 3. Transport mit diesem Ziel, der mit 46 Jüdinnen und Juden aus dem Sammellager im Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 mit der Straßenbahn zum Anhalter Bahnhof startete. Da die Fahrt mit einem an die Karlsbader Bäderbahn angehängten Personenwaggon fortgesetzt wurde, ahnte zunächst niemand, was sie an ihrem Ziel wirklich erwartete.

Mit Unterstützung ihrer in der Landshuter Straße 8 verheirateten Tochter Edith Oppenheim stellte Anna Schachnow am 29. Juli 1942 ihre Vermögenserklärung aus. Am 6. August 1942 befand sich Anna Schachnow mit 100 Jüdinnen und Juden in einem von acht Deportationstransporten nach Theresienstadt, die an diesem Tag aus dem ganzen damaligen Reichsgebiet starteten. Nach und nach wurde mehr als 30.000 Männer, Frauen und Kinder in einem Areal zusammengepfercht, in dem vor Kriegsbeginn nur 7.000 Menschen gelebt hatten. Die Hälfte von ihnen starb im Winter und Frühjahr 1942/43 an der Folge von nicht behandelten Seuchen und Infektionen.

Im Alter von 71 Jahren starb Anna Schachnow in Theresienstadt. Auch die Tochter Edith überlebte nicht. Der Verkauf der Wohnungseinrichtung und die Abwicklung von Bankguthaben und Wertpapierdepot bei der Dresdner Bank zugunsten des Oberfinanzpräsidenten von Berlin zogen sich noch drei Monate nach dem Abtransport Anna Schachnows bis zum 17. Oktober 1942 hin.

1950 stellten die Erben, Sohn Kurt und die beiden in Großbritannien lebenden Enkel einen Wiedergutmachungsantrag zum Depot bei der Dresdner Bank, nur ein Drittel der Ansprüche wurden anerkannt und entschädigt. Nach dem Tod des Sohnes stellte seine Witwe mit Nichte und Neffen 1960 einen erneuten, erfolgreichen Antrag zur zwangsversteigerten Wohnungseinrichtung.

Anna Heymann wurde am 13. September 1872 in Frankfurt/Main geboren. Sie heiratete Siegfried Schachnow (1861–1927). Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Edith und Margot, und den Sohn Kurt. Nach dem Tod des Ehemannes zog die Witwe in die 4. Etage des Gartenhauses Ansbacher Straße 8a in eine Zweizimmer-Wohnung mit Küche, Bad, Mansarde. Die immer modisch gekleidete Anna Schachnow verbrachte die Winter im Ferienhaus in Siena. In Berlin führten sie die Spaziergänge in den nahe gelegenen Zoologischen Garten. Der Sohn Kurt, der 1923 als Diplom-Ingenieur an der Technischen Hochschule promoviert hatte, emigrierte Ende 1938 mit seiner Frau Vera nach Australien. 1939 gelang Ediths 1920 geborener Tochter Eva und dem 1922 geborenen Sohn Werner die Flucht nach Großbritannien. Anna Schachnows Töchter lebten in der Nähe.

Die Tochter Margot wurde am 6. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert. Es handelte sich um den 1. - 3. Transport mit diesem Ziel, der mit 46 Jüdinnen und Juden aus dem Sammellager im Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 mit der Straßenbahn zum Anhalter Bahnhof startete. Da die Fahrt mit einem an die Karlsbader Bäderbahn angehängten Personenwaggon fortgesetzt wurde, ahnte zunächst niemand, was sie an ihrem Ziel wirklich erwartete.

Mit Unterstützung ihrer in der Landshuter Straße 8 verheirateten Tochter Edith Oppenheim füllte Anna Schachnow am 29. Juli 1942 ihre Vermögenserklärung aus. Am 6. August 1942 befand sich Anna Schachnow mit 100 Jüdinnen und Juden in einem von acht Deportationstransporten nach Theresienstadt, die an diesem Tag aus dem ganzen damaligen Reichsgebiet starteten. Nach und nach wurde mehr als 30.000 Männer, Frauen und Kinder in einem Areal zusammengepfercht, in dem vor Kriegsbeginn nur 7.000 Menschen gelebt hatten. Die Hälfte von ihnen starb im Winter und Frühjahr 1942/43 an der Folge von nicht behandelten Seuchen und Infektionen.

Im Alter von 71 Jahren starb Anna Schachnow in Theresienstadt. Auch die Tochter Edith überlebte nicht. Der Verkauf der Wohnungseinrichtung und die Abwicklung von Bankguthaben und Wertpapierdepot bei der Dresdner Bank zugunsten des Oberfinanzpräsidenten von Berlin zogen sich noch drei Monate nach dem Abtransport Anna Schachnows bis zum 17. Oktober 1942 hin.

1950 stellten die Erben, Sohn Kurt und die beiden in Großbritannien lebenden Enkel einen Wiedergutmachungsantrag zum Depot bei der Dresdner Bank, nur ein Drittel der Ansprüche wurden anerkannt und entschädigt. Nach dem Tod des Sohnes stellte seine Witwe mit Nichte und Neffen 1960 einen erneuten, erfolgreichen Antrag zur zwangsversteigerten Wohnungseinrichtung.