Gustav Fulder

Verlegeort
Bochumer Str. 25
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
August 2010
Geboren
18. Januar 1901 in Diespeck
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 12. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz
Gustav Fulder kam am 18. Januar 1901 in Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch in Mittelfranken zur Welt. Dort lebte er mit seinem Vater Bernhard, der Lehrer war, seiner Mutter Ida (geb. Oberndorfer) und seinen drei älteren Geschwistern Adele, Nathan und Jenny bis zu seinem zehnten Lebensjahr. Als Gustavs Vater 1911 zum Hauptlehrer der dortigen privaten jüdischen Volksschule gewählt wurde, zog die Familie nach Treuchtlingen.
Nach der mittleren Reife absolvierte Gustav Fulder eine kaufmännische Ausbildung. Mit 27 Jahren heiratete er im Sommer 1928 Ida Naumburg, die in Treuchtlingen geboren und aufgewachsen war. Gemeinsam zogen sie nach Breslau, wo Gustav Fulder als Prokurist beim Bankhaus Hermann Löwy arbeitete. 1929 wurde in Breslau ihr Sohn Fritz Moses geboren, 1930 und 1935 folgten die Töchter Ruth Klara und Eva Sophie.
Nachdem das Bankhaus Löwy verfolgungsbedingt geschlossen worden war, arbeitete Gustav Fulder als Grundstücksmakler. Auch diese Tätigkeit musste er aufgrund von antisemitischen Bestimmungen etwa 1936 aufgeben. Er zog mit seiner Familie nach Berlin und arbeitete dort beim Hilfsverein der deutschen Juden. Der 1901 gegründete Verein mit Sitz in Berlin unterstützte anfangs insbesondere jüdische Gemeinden in Osteuropa und verhalf 90.000 Jüdinnen und Juden zur Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Nach der Auflösung des Vereins 1939 war Gustav Fulder ab 1940 als Büroangestellter des Jüdischen Krankenhauses tätig. Mit seiner Familie wohnte er in Berlin-Tiergarten, anfangs in der Bochumer Straße 25, dann in der Tile-Wardenberg-Straße 20.
Die damals siebenjährige Tochter Ruth kam Anfang Juli 1938 mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Wenigstens eines von Gustav Fulders Kindern konnte so gerettet werden. Ruth, die nach ihrer Heirat Gruenebaum hieß, lebte später in New York. Auch Gustav Fulders Mutter und seine beiden Schwestern konnten rechtzeitig fliehen. Sie gingen nach Palästina, wo die älteste Schwester Adele Ende 1940 an Fleckfieber starb. Gustav Fulders Vater Bernhard hatte Treuchtlingen nach den Novemberpogromen 1938 verlassen und lebte in einem Altenheim in Gailingen bei Konstanz. Als im Oktober 1940 nahezu die gesamte jüdische Bevölkerung aus Baden, der Pfalz und dem Saarland nach Südfrankreich verschleppt wurde, war der 74-Jährige unter den über 6.500 Deportierten. Er starb wenige Wochen später im Internierungslager Gurs. Gustav Fulders Bruder Nathan, der von seinem Wohnsitz Darmstadt nach Frankreich geflohen war, wurde Ende August 1942 von Drancy aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Am 12. März 1943 wurde Gustav Fulder mit seiner Frau Ida, seinem 13-jährigen Sohn Fritz und seiner siebenjährigen Tochter Eva nach Auschwitz deportiert. Einen Monat später, am 13. April 1943, wurde er ermordet. Die Sterbedaten seiner Familie sind nicht bekannt.
Gustav Fulder kam am 18. Januar 1901 in Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch in Mittelfranken zur Welt. Dort lebte er mit seinem Vater Bernhard, der Lehrer war, seiner Mutter Ida (geb. Oberndorfer) und seinen drei älteren Geschwistern Adele, Nathan und Jenny bis zu seinem zehnten Lebensjahr. Als Gustavs Vater 1911 zum Hauptlehrer der dortigen privaten jüdischen Volksschule gewählt wurde, zog die Familie nach Treuchtlingen.
Nach der mittleren Reife absolvierte Gustav Fulder eine kaufmännische Ausbildung. Mit 27 Jahren heiratete er im Sommer 1928 Ida Naumburg, die in Treuchtlingen geboren und aufgewachsen war. Gemeinsam zogen sie nach Breslau, wo Gustav Fulder als Prokurist beim Bankhaus Hermann Löwy arbeitete. 1929 wurde in Breslau ihr Sohn Fritz Moses geboren, 1930 und 1935 folgten die Töchter Ruth Klara und Eva Sophie.
Nachdem das Bankhaus Löwy verfolgungsbedingt geschlossen worden war, arbeitete Gustav Fulder als Grundstücksmakler. Auch diese Tätigkeit musste er aufgrund von antisemitischen Bestimmungen etwa 1936 aufgeben. Er zog mit seiner Familie nach Berlin und arbeitete dort beim Hilfsverein der deutschen Juden. Der 1901 gegründete Verein mit Sitz in Berlin unterstützte anfangs insbesondere jüdische Gemeinden in Osteuropa und verhalf 90.000 Jüdinnen und Juden zur Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Nach der Auflösung des Vereins 1939 war Gustav Fulder ab 1940 als Büroangestellter des Jüdischen Krankenhauses tätig. Mit seiner Familie wohnte er in Berlin-Tiergarten, anfangs in der Bochumer Straße 25, dann in der Tile-Wardenberg-Straße 20.
Die damals siebenjährige Tochter Ruth kam Anfang Juli 1938 mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Wenigstens eines von Gustav Fulders Kindern konnte so gerettet werden. Ruth, die nach ihrer Heirat Gruenebaum hieß, lebte später in New York. Auch Gustav Fulders Mutter und seine beiden Schwestern konnten rechtzeitig fliehen. Sie gingen nach Palästina, wo die älteste Schwester Adele Ende 1940 an Fleckfieber starb. Gustav Fulders Vater Bernhard hatte Treuchtlingen nach den Novemberpogromen 1938 verlassen und lebte in einem Altenheim in Gailingen bei Konstanz. Als im Oktober 1940 nahezu die gesamte jüdische Bevölkerung aus Baden, der Pfalz und dem Saarland nach Südfrankreich verschleppt wurde, war der 74-Jährige unter den über 6.500 Deportierten. Er starb wenige Wochen später im Internierungslager Gurs. Gustav Fulders Bruder Nathan, der von seinem Wohnsitz Darmstadt nach Frankreich geflohen war, wurde Ende August 1942 von Drancy aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Am 12. März 1943 wurde Gustav Fulder mit seiner Frau Ida, seinem 13-jährigen Sohn Fritz und seiner siebenjährigen Tochter Eva nach Auschwitz deportiert. Einen Monat später, am 13. April 1943, wurde er ermordet. Die Sterbedaten seiner Familie sind nicht bekannt.