Ida Fulder geb. Naumburg

Verlegeort
Bochumer Str. 25
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
August 2010
Geboren
30. März 1901 in Treuchtlingen
Deportation
am 12. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ida Naumburg wurde am 30. März 1901 im bayerischen Treuchtlingen geboren, einer Kleinstadt in Mittelfranken mit einer jahrhundertealten jüdischen Geschichte. Sie war das mittlere der sieben Kinder von Babette (Berta) Naumburg (geb. Hubert) und Heinrich Naumburg. Ihr Vater war Kaufmann und im Vorstand der Synagogengemeinde von Treuchtlingen. Im Alter von 27 Jahren heiratete Ida Naumburg am 2. Juli 1928 auf dem Standesamt ihrer Heimatstadt den gleichaltrigen Gustav Fulder. Trauzeugen waren ihr Vater sowie ihr Schwiegervater, der Lehrer Bernhard Fulder. Kurz nach der Hochzeit zog das Ehepaar nach Breslau (Wrocław), wo Gustav Fulder eine Stelle als Prokurist des Bankhauses Löwy antrat. Ida Fulder brachte in Breslau Anfang Mai 1929 ihren Sohn Fritz Moses zur Welt, ihre Tochter Ruth Klara folgte Ende Dezember 1930. Im Mai 1935 wurde Idas jüngste Tochter Eva Sophie geboren, eine Woche nach dem Tod ihrer Großmutter Babette Fulder.<br />
<br />
Als ihr Mann seine Arbeit verlor, da das Bankhaus Löwy verfolgungsbedingt geschlossen wurde, zog Ida Fulder mit ihrer Familie nach Berlin. Hier arbeitete Gustav Fulder zunächst für den Hilfsverein der deutschen Juden und dann in der Verwaltung des Jüdischen Krankenhauses. Die Familie wohnte in der Bochumer Straße 25 zusammen mit Ida Fulders Vater, der hochbetagt aus seiner bayerischen Heimat nach Berlin gezogen war, sowie ihren Schwestern Thekla und Resi. Später war die Familie Fulder gezwungen, zur Untermiete in der Tile-Wardenberg-Straße 20 zu wohnen.<br />
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Anfang Juli 1938 konnte Ida Fulders damals achtjährige Tochter Ruth mit einem Kindertransport nach England fliehen. Sie lebte später in New York, nach ihrer Heirat 1950 unter dem Namen Ruth K. Gruenebaum. Auch Ida Fulders ältere Geschwister Alfred und Clara und ihre jüngeren Brüder Max und Willy konnten rechtzeitig fliehen. Ihre Schwester Thekla wurde im Oktober 1942 zusammen mit deren Ehemann Erich Engelmann nach Riga deportiert und ermordet. Im Dezember 1942 starb Ida Fulders Vater mit 83 Jahren in Berlin. Im Jahr darauf, am 12. März 1943, wurde Ida Fulder zusammen mit ihrem Ehemann Gustav, ihrem 13-jährigen Sohn Fritz, ihrer 7-jährigen Tochter Eva und ihrer jüngsten Schwester Resi nach Auschwitz deportiert. Sie alle wurden ermordet.<br />

Ida Naumburg wurde am 30. März 1901 im bayerischen Treuchtlingen geboren, einer Kleinstadt in Mittelfranken mit einer jahrhundertealten jüdischen Geschichte. Sie war das mittlere der sieben Kinder von Babette (Berta) Naumburg (geb. Hubert) und Heinrich Naumburg. Ihr Vater war Kaufmann und im Vorstand der Synagogengemeinde von Treuchtlingen. Im Alter von 27 Jahren heiratete Ida Naumburg am 2. Juli 1928 auf dem Standesamt ihrer Heimatstadt den gleichaltrigen Gustav Fulder. Trauzeugen waren ihr Vater sowie ihr Schwiegervater, der Lehrer Bernhard Fulder. Kurz nach der Hochzeit zog das Ehepaar nach Breslau (Wrocław), wo Gustav Fulder eine Stelle als Prokurist des Bankhauses Löwy antrat. Ida Fulder brachte in Breslau Anfang Mai 1929 ihren Sohn Fritz Moses zur Welt, ihre Tochter Ruth Klara folgte Ende Dezember 1930. Im Mai 1935 wurde Idas jüngste Tochter Eva Sophie geboren, eine Woche nach dem Tod ihrer Großmutter Babette Fulder.

Als ihr Mann seine Arbeit verlor, da das Bankhaus Löwy verfolgungsbedingt geschlossen wurde, zog Ida Fulder mit ihrer Familie nach Berlin. Hier arbeitete Gustav Fulder zunächst für den Hilfsverein der deutschen Juden und dann in der Verwaltung des Jüdischen Krankenhauses. Die Familie wohnte in der Bochumer Straße 25 zusammen mit Ida Fulders Vater, der hochbetagt aus seiner bayerischen Heimat nach Berlin gezogen war, sowie ihren Schwestern Thekla und Resi. Später war die Familie Fulder gezwungen, zur Untermiete in der Tile-Wardenberg-Straße 20 zu wohnen.

Anfang Juli 1938 konnte Ida Fulders damals achtjährige Tochter Ruth mit einem Kindertransport nach England fliehen. Sie lebte später in New York, nach ihrer Heirat 1950 unter dem Namen Ruth K. Gruenebaum. Auch Ida Fulders ältere Geschwister Alfred und Clara und ihre jüngeren Brüder Max und Willy konnten rechtzeitig fliehen. Ihre Schwester Thekla wurde im Oktober 1942 zusammen mit deren Ehemann Erich Engelmann nach Riga deportiert und ermordet. Im Dezember 1942 starb Ida Fulders Vater mit 83 Jahren in Berlin. Im Jahr darauf, am 12. März 1943, wurde Ida Fulder zusammen mit ihrem Ehemann Gustav, ihrem 13-jährigen Sohn Fritz, ihrer 7-jährigen Tochter Eva und ihrer jüngsten Schwester Resi nach Auschwitz deportiert. Sie alle wurden ermordet.