Edith Blumenfeld wurde am 9. Februar 1894 in Kattowitz (Katowice) in Schlesien geboren. Ihre Eltern Gustav Lewy und Anna (Johanna) Lewy geb. Hirsch stammten beide aus Dobsch (Dobrcz) in der Provinz Posen. Sie hatten nach ihrer Heirat zunächst in Berent in Pommern gelebt und waren einige Jahre vor Ediths Geburt nach Kattowitz gezogen. Ihr Vater leitete dort ein Möbelhaus, das hochwertiges und teilweise sehr modernes Mobiliar herstellte und verkaufte, etwa eines der ersten patentierten Klappbetten.
Edith hatte zwei Schwestern, Meta (*1886) und Ella (*1891), und zwei Brüder, Hugo (*1882) und Julius (*1887). Nach dem Tod des Vaters 1929 zog die ganze Familie nach Berlin.
Am 5. März 1921 heiratete sie dort den Rechtsanwalt und Notar Dr. Fritz Blumenfeld, geb. am 16. August 1883 in Neuruppin. Das Ehepaar bezog eine Wohnung am Kaiserplatz (heute Bundesplatz) 2 in Wilmersdorf, das vor einem Jahr nach Berlin eingemeindet worden war. Fritz und Edith bekamen zwei Töchter, Inge (*1922) und Ursula (*1929).
Als die Situation für Jüdinnen und Juden immer unerträglicher wurde, brachten die Blumenfelds ihre Töchter in Sicherheit: Die neunjährige Ursula wurde 1938 nach Großbritannien zu einer befreundeten Familie geschickt, die sechzehnjährige Inge reiste am 28. Dezember 1938 von Antwerpen nach New York und von dort zu ihrem Onkel Walter Blumenfeld, der bereits 1934 nach Lima in Peru emigriert war.
Ediths Mann wurde in Berlin verhaftet und nach mehreren Monaten unter der Auflage wieder freigelassen, dass das Ehepaar Deutschland verließ.
Die Ehe der Blumenfelds war zu diesem Zeitpunkt zerrüttet; am 8. Mai 1939 ließen sie sich scheiden. Bald darauf gelang beiden unabhängig voneinander die Emigration nach Frankreich.
Über Ediths Leben im Exil war wenig herauszufinden. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort ist Nizza. Von dort wurde sie 1942 zunächst in das Sammel- und Durchgangslager Drancy deportiert und am 4. November weiter nach Auschwitz. Sie war 48 Jahre alt. Ihr Todesdatum ist unbekannt. Wahrscheinlich wurde sie gleich nach der Ankunft in Auschwitz ermordet.
Auch ihr Ex-Mann Fritz war nach Drancy und von dort weiter nach Auschwitz verschleppt worden. Er wurde dort nach dem 9. September 1942 getötet.
Ediths große Schwester Ella lebte mit ihrem Mann, dem Bergbauingenieur Edgar Wachsmann, in der Uhlandstraße 155. Bei ihnen wohnte auch die verwitwete Mutter, Anna (Johanna) Lewy. Den beiden Töchtern des Ehepaars Wachsmann gelang die Flucht nach Palästina, ihre Eltern wurden 1943 in Auschwitz ermordet. Edith Blumenfelds 82-jährige Mutter starb im selben Jahr im Ghetto Theresienstadt.
Ediths Bruder Hugo floh mit seiner Frau nach Belgien, dann wurden beide von den deutschen Besatzern nach Südfrankreich verschleppt. Hugos Frau wurde schon dort getötet, Hugo 1942 in Auschwitz.
Ediths Bruder Julius wurde im Januar 1942 im Ghetto Riga ermordet.
Von den vier Geschwistern überlebte nur Meta. Ihr Fluchtweg ist nicht zu rekonstruieren. Metas Ehemann Adolf Kastellan wurde in Amsterdam von den Deutschen verhaftet, über das Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Meta und ihre Töchter Lotte und Ruth tauchen jedoch auf keiner Deportationsliste auf. Ihre Anträge auf Entschädigung und „Wiedergutmachung" reichte Ediths Schwester 1957 aus Kirjath Bialik bei Haifa in Israel ein.
Die ältere Tochter von Edith und Fritz Blumenfeld, Inge, heiratete 1940 in Lima den Peruaner Antonio Cavero. Das Ehepaar hatte sechs Kinder. Inges Todesdatum war nicht herauszufinden.
Die jüngere Tochter, Ursula Blumenfeld verh. Michaeli, lebte später in den Vereinigten Staaten. Sie starb am 25. Juni 2000 in Nassau / NY.