Klara Bober

Verlegeort
Choriner Str. 26
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
30. August 2023
Geboren
09. Januar 1888 in Ostrow (Posen) / Ostrów Wielkopolski
Deportation
am 12. März 1943 von Berlin nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Klara Bober wurde am 9. Januar 1888 in Ostrow/Polen geboren. Um 1919 heiratete sie den drei Jahre jüngeren in Berlin wohnenden Alfred Bober. Die Eheurkunde konnte nicht recherchiert werden – vermutlich haben sie nicht in Berlin geheiratet. Daher können wir den genauen Verwandtschaftsgrad der beiden (Cousin/Cousine?) ebenfalls nicht ermitteln.

Am Schalttag, dem 29. Februar 1920, kam ihre Tochter Betti in Berlin zur Welt. Ihr folgte am 29. Juni 1922 der Sohn Harri Samuel. Der Haushaltsvorstand Alfred Bober ist in den Berliner Adressbücher in den Jahren 1922 bis 1938 unter der Anschrift Treskowstraße 55 II. Etage (heute Knaackstr. 86) als Elektrotechniker bzw. Mechaniker zu finden. Sehr wahrscheinlich infolge der anti-jüdischen Gesetzgebung in Nazi-Deutschland (vermutlich verlor Alfred seine Anstellung) zog die Familie Bober dann in die Choriner Straße 26 II. Aufgang IV. Etage. Dieses Haus gehörte der Jüdischen Gemeinde. Hier hatte auch das Jüdische Wohlfahrtsamt seinen Sitz.

In den Unterlagen der am 17. Mai 1939 im Deutschen Reich durchgeführten Volkszählung wurden Klara, Alfred, und der Sohn Harri unter dieser Anschrift erfasst. Die 19-jährige Tochter Betti wurde als im Jüdischen Altersheim in der Großen Hamburger Straße 26 wohnend dokumentiert. Sehr wahrscheinlich arbeitete und wohnte sie deshalb dort.

Sicher waren alle Klara und Alfred Bober zu Zwangsarbeit verpflichtet. Wo sie diese ableisten mussten, konnte nicht ermittelt werden.

Am 12. März 1943 wurden die 55-jährige Klara, der 52-jährige Ehemann Alfred, ihrer beider 21-jähriger Sohn Harri, ihre 23-jährige Tochter Betti, deren 27-jähriger Ehemann Heinz und deren 6 Monate alte Tochter mit dem 36. Osttransport nach Auschwitz deportiert.

Am 13. März 1943 kamen mit diesem Transport 964 jüdische Männer, Frauen und Kinder dort an. An der Rampe wurden (nur !) 218 Männer und 147 Frauen als Häftlinge ins Lager geschickt. Die übrigen 599 Personen wurden sofort in die Gaskammer getrieben und umgebracht. Sehr wahrscheinlich war auch Klara Bober darunter. Ihr Todesdatum wurde nicht dokumentiert.

Ihr Ehemann Alfred Bober wurde auf der Rampe von Auschwitz als „arbeitsfähig“ selektiert. Er überlebte die Lager-Bedingungen nur wenige Tage. Der 1. April 1943 wurde als Todesdatum von Alfred Bober dokumentiert.