Ruth Friedemann kam am 12. September 1921 als Tochter von Friedrich und Else Friedemann, geborene Marcuse, zur Welt. Ihre Schwester Ursula Brigitte wurde am 26. Oktober 1922 geboren. Die Familie wohnte in einer Dreizimmer-Wohnung in der Brünhildestraße 1 im vierten Stock, Parterre. Die Familie war vom Judentum zum Christentum konvertiert und gehörte nun einer evangelischen Gemeinde an. Die Mutter Else Friedemann ließ sich aber erst 1939 taufen. Möglicherweise war der Vater und die noch unmündigen Kinder bereits vorher von einer evangelischen Gemeinschaft aufgenommen worden. Der Vater hatte Jura studiert, sein Studium nach dem Ersten Weltkrieg jedoch nicht abgeschlossen. Mit der Mitgift, die er von den Eltern seiner Frau erhielt, eröffneten die Friedemanns eine gut gehende Buchhandlung. Durch die Geldentwertung während der Inflationszeit aber waren sie gezwungen, ihre Buchhandlung wieder zu schließen. Friedrich Friedemann arbeitete anschließend als Antiquar und konnte seine Familie damit ebenfalls gut ernähren. Im Oktober 1932 aber musste die Familie die geräumige Wohnung in der Brünhildestraße aufgeben und in eine Zweizimmer-Wohnung am Cosimaplatz 5 (bis 1935: Wagnerplatz) umziehen. Welche Auswirkungen diese grundlegenden Veränderungen auf den Schulbesuch von Ruth Friedemann hatte, wissen wir nicht. Am 27. Juni 1939 konnte die Schwester Ursula Brigitte mit Hilfe von Quäkern nach England fliehen. Die 18jährige Ruth hingegen blieb in Berlin und musste Zwangsarbeit bei der Zeiss-Ikon AG, einem Kamerahersteller und Weltmarktführer für Schmalfilmkameras, in Lichterfelde leisten. Zum gleichen Zeitpunkt muss sie wohl Manfred Kaliski kennen und lieben gelernt haben. Er war von Beruf Bäcker, aber mittlerweile als Stammordner für die Jüdische Kultusvereinigung tätig. Ruths Mutter hatte Anfang der 1940er Jahre die Scheidung eingereicht. Im März 1942 wurden die Eltern rechtskräftig voneinander geschieden. Der Grund dafür ist nicht bekannt, das Ehepaar lebte weiterhin in seiner Wohnung zusammen. Anfang April 1942 holte man ihre Eltern aus der Wohnung am Cosimaplatz 5 ab und deportierte sie am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto. Ruth und Manfred beschlossen kurzfristig, zu heiraten. Die Vermählung erfolgte am 8. April 1942. Der Entschluss resultierte möglicherweise aus der Hoffnung, als Ehepaar noch nach Palästina ausreisen zu können. Generell stellte das Palästinaamt Bedingungen an die Emigranten; Ehepaare wurden in der Regel bei einer Emigration bevorzugt. Möglich ist auch, dass sie befürchteten, getrennt voneinander abgeholt und deportiert zu werden. Das junge Eheglück währte nicht lange.
Nur sechs Tage später, am 14. April 1942, wurden Ruth und Manfred Kaliski aus der Wohnung am Cosimaplatz 5 mit dem 14. Osttransport in Richtung Trawniki abtransportiert. Den Zielort jedoch erreichten sie nicht. Die Deportierten wurden auf mehrere polnische Ghettos verteilt. Ruth und Manfred Kaliski wurden in das Ghetto in Warschau überführt. Wir wissen nicht, ob Ruth Kaliski dort noch ihre Eltern angetroffen hat. Auch sie waren in das Warschauer Ghetto gebracht worden. Vermutlich haben die erst 20jährige Ruth und der 25jährige Manfred Kaliski sowie Ruths Eltern dort aber nicht lange überlebt.
Ruth Gisela Friedemann kam am 12. September 1921 als Tochter von Friedrich und Else Friedemann, geborene Marcuse, zur Welt. Ihre Schwester Ursula Brigitte wurde am 26. Oktober 1922 geboren. Die Familie wohnte in einer Dreizimmer-Wohnung in der Brünhildestraße 1 im vierten Stock, Parterre. Die Familie war vom Judentum zum Christentum konvertiert und gehörte nun einer evangelischen Gemeinde an. Die Mutter Else Friedemann ließ sich aber erst 1939 taufen. Möglicherweise war der Vater und die noch unmündigen Kinder bereits vorher von einer evangelischen Gemeinschaft aufgenommen worden. Der Vater hatte Jura studiert, sein Studium nach dem Ersten Weltkrieg jedoch nicht abgeschlossen. Mit der Mitgift, die er von den Eltern seiner Frau erhielt, eröffneten die Friedemanns eine gut gehende Buchhandlung. Durch die Geldentwertung während der Inflationszeit aber waren sie gezwungen, ihre Buchhandlung wieder zu schließen.
Friedrich Friedemann arbeitete anschließend als Antiquar und konnte seine Familie damit ebenfalls gut ernähren. Im Oktober 1932 aber musste die Familie die geräumige Wohnung in der Brünhildestraße aufgeben und in eine Zweizimmer-Wohnung am Cosimaplatz 5 (bis 1935: Wagnerplatz) umziehen. Welche Auswirkungen diese grundlegenden Veränderungen auf den Schulbesuch von Ruth Friedemann hatte, wissen wir nicht. Am 27. Juni 1939 konnte die Schwester Ursula Brigitte mit Hilfe von Quäkern nach England fliehen. Die 18jährige Ruth hingegen blieb in Berlin und musste Zwangsarbeit bei der Zeiss-Ikon AG, einem Kamerahersteller und Weltmarktführer für Schmalfilmkameras, in Lichterfelde leisten. Zum gleichen Zeitpunkt muss sie wohl Manfred Kaliski kennen und lieben gelernt haben. Er war von Beruf Bäcker, aber mittlerweile als Stammordner für die Jüdische Kultusvereinigung tätig. Ruths Mutter hatte Anfang der 1940er Jahre die Scheidung eingereicht. Im März 1942 wurden die Eltern rechtskräftig voneinander geschieden. Der Grund dafür ist nicht bekannt, das Ehepaar lebte weiterhin in seiner Wohnung zusammen. Anfang April 1942 holte man ihre Eltern aus der Wohnung am Cosimaplatz 5 ab und deportierte sie am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto. Ruth und Manfred beschlossen kurzfristig, zu heiraten. Die Vermählung erfolgte am 8. April 1942. Der Entschluss resultierte möglicherweise aus der Hoffnung, als Ehepaar noch nach Palästina ausreisen zu können. Generell stellte das Palästinaamt Bedingungen an die Emigranten; Ehepaare wurden in der Regel bei einer Emigration bevorzugt. Möglich ist auch, dass sie befürchteten, getrennt voneinander abgeholt und deportiert zu werden. Das junge Eheglück währte nicht lange.
Nur sechs Tage später, am 14. April 1942, wurden Ruth und Manfred Kaliski aus der Wohnung am Cosimaplatz 5 mit dem 14. Osttransport in Richtung Trawniki abtransportiert. Den Zielort jedoch erreichten sie nicht. Die Deportierten wurden auf mehrere polnische Ghettos verteilt. Ruth und Manfred Kaliski wurden in das Ghetto in Warschau überführt. Wir wissen nicht, ob Ruth Kaliski dort noch ihre Eltern angetroffen hat. Auch sie waren in das Warschauer Ghetto gebracht worden. Vermutlich haben die erst 20jährige Ruth und der 25jährige Manfred Kaliski sowie Ruths Eltern dort aber nicht lange überlebt.