Paul Tawrigowski genannt Friedländer

Verlegeort
An der Urania 16 -18
Historischer Name
Nettelbeckstr. 10
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
29. Juli 2005
Geboren
07. Juli 1900 in Berlin
Beruf
Unterhaltungsmusiker und Conférencier
Zwangsarbeit
Hilfsarbeiter
Deportation
am 12. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
04. März 1943 in Auschwitz

Paul Tawrigowski wurde am 7. Juli 1900 in Berlin als einer von drei Söhnen von Isaak Tawrigowski geboren, der aus einer Rabbinerfamilie in Turzysk/Wolhynien (heute: Турійськ, Ukraine) stammte. Vor den Pogromen war die Familie aus Russland geflüchtet und in Berlin gestrandet. Seither nannte sie sich Friedländer. Der Musiker und Moderator hatte mit seiner in den 1930er Jahren verstorbenen Frau Emma, geb. Piehl, die Tochter Eveline und den Sohn Heinz. Ende der 1930er Jahre heiratete er Charlotte Modrze, der gemeinsame Sohn Denny wurde Weihnachten 1940 geboren. Seine beiden Brüder Herbert und Benno lebten mit ihren Familien und der Mutter in der Nähe, bis sie in eine Judenwohnung in der Barbarossastraße 8 in zwei Zimmer umziehen mussten. <br />
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Paul Tawrigowski musste seit 1940 Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Zusammen mit seinen Brüdern plante er die Flucht der Familien vor den drohenden Deportationen und sondierte auf einer heimlichen Recherchereise mit seinem Bruder Benno die Möglichkeit eines Grenzübertritts bei Lörrach. Paul und Charlotte entschieden sich aus Rücksicht auf die drei Kinder gegen die riskante Flucht und blieben in Berlin. Die Brüder wurden mit ihren Familien an der Schweizer Grenze verraten und verhaftet. Sie kamen in Auschwitz um. <br />
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Am 12. Januar 1943 wurde Paul Tawrigowsi zusammen mit seiner Familie im „26. Osttransport“ mit 1.196 Menschen nach Auschwitz deportiert. Es waren vorwiegend ältere Jüdinnen und Juden. Bei der Selektion in Auschwitz-Birkenau wurden nur 127 Männer zum Arbeitseinsatz ausgewählt, alle anderen wurden in den Gaskammern getötet. Ob sich Paul Tawrigowski unter den ausgewählten Zwangsarbeitern befand oder noch am 13. Januar 1943 den Tod in den Gaskammern fand, ist unbekannt.<br />
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Von den 24 Mitgliedern der Familie Tawrigowski überlebten nur drei den Holocaust. Der Stolperstein wurde auf Initiative einer Familienangehörigen verlegt.

Paul Tawrigowski wurde am 7. Juli 1900 in Berlin als einer von drei Söhnen von Isaak Tawrigowski geboren, der aus einer Rabbinerfamilie in Turzysk/Wolhynien (heute: Турійськ, Ukraine) stammte. Vor den Pogromen war die Familie aus Russland geflüchtet und in Berlin gestrandet. Seither nannte sie sich Friedländer. Der Musiker und Moderator hatte mit seiner in den 1930er Jahren verstorbenen Frau Emma, geb. Piehl, die Tochter Eveline und den Sohn Heinz. Ende der 1930er Jahre heiratete er Charlotte Modrze, der gemeinsame Sohn Denny wurde Weihnachten 1940 geboren. Seine beiden Brüder Herbert und Benno lebten mit ihren Familien und der Mutter in der Nähe, bis sie in eine Judenwohnung in der Barbarossastraße 8 in zwei Zimmer umziehen mussten.

Paul Tawrigowski musste seit 1940 Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Zusammen mit seinen Brüdern plante er die Flucht der Familien vor den drohenden Deportationen und sondierte auf einer heimlichen Recherchereise mit seinem Bruder Benno die Möglichkeit eines Grenzübertritts bei Lörrach. Paul und Charlotte entschieden sich aus Rücksicht auf die drei Kinder gegen die riskante Flucht und blieben in Berlin. Die Brüder wurden mit ihren Familien an der Schweizer Grenze verraten und verhaftet. Sie kamen in Auschwitz um.

Am 12. Januar 1943 wurde Paul Tawrigowsi zusammen mit seiner Familie im „26. Osttransport“ mit 1.196 Menschen nach Auschwitz deportiert. Es waren vorwiegend ältere Jüdinnen und Juden. Bei der Selektion in Auschwitz-Birkenau wurden nur 127 Männer zum Arbeitseinsatz ausgewählt, alle anderen wurden in den Gaskammern getötet. Ob sich Paul Tawrigowski unter den ausgewählten Zwangsarbeitern befand oder noch am 13. Januar 1943 den Tod in den Gaskammern fand, ist unbekannt.

Von den 24 Mitgliedern der Familie Tawrigowski überlebten nur drei den Holocaust. Der Stolperstein wurde auf Initiative einer Familienangehörigen verlegt.