Selma Aronsbach geb. Goldemann

Verlegeort
Große Präsidentenstraße 8
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
September 2008
Geboren
29. Dezember 1895 in Berlin
Deportation
am 19. Oktober 1942 nach Riga
Ermordet
22. Oktober 1942 im Ghetto Riga

Sara Goldemann wurde am 29. Dezember 1895 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des Schlachters Isidor Goldemann. Der Name ihrer Mutter ist nicht bekannt. Über das Elternhaus, die Jugend und Kindheit von Sara Goldemann im Berlin der Kaiserzeit haben sich so gut wie keine Informationen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob sie im Kreis von Geschwistern aufwuchs. Ihre Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde Berlins. Ihr Vater führte seit 1904 einen Fleischwarenstand in der Zentralmarkthalle in Mitte (Stand 178).

Am 16. Juni 1921 heiratete Sara Goldemann den zwölf Jahre älteren Berliner Kaufmann Paul Aronsbach. Paul führte in Berlin eine Großhandlung für Altpapier und Pappen in der Dircksenstraße 51 in Mitte. Sara zog aus der elterlichen Wohnung in der Kaiser-Wilhelm-Straße 24 (heute Karl-Liebknecht-Straße) zu ihrem Mann in die Raumerstraße 21. 1924 kam ihre Tochter Erika zur Welt und 1936 folgte ihr Sohn Manfred. Im Jahr 1928 zog die Familie in die Neue Königstraße 55/56 (die heutige Otto-Braun-Straße) und 1932 in eine Wohnung an der Adresse Alt-Moabit 105. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Sara Aronsbach und ihre Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Bereits in der Zeit der Weimarer Republik war Berlin zum Schauplatz antisemitischer Ausschreitungen geworden und Anfang der 1930er-Jahre hatte die sichtbare Brutalität in Form von Straßenkämpfen, Saalschlachten und SA-Aufmärschen in den Straßen massiv zugenommen. Ab 1933 institutionalisierte sich der Rassismus mit Hilfe staatlicher Autorität, Erlasse und Sondergesetze drängten Sara Aronsbach zunehmend in die Position einer Rechtlosen. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnte sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. 1935 zogen die Aronsbachs in die Kaiser-Wilhelm-Straße 12 und 1940 schließlich in die Große Präsidentenstraße 8 nahe den Hackeschen Höfen. Spätestens seit den 1940er-Jahren mussten Paul, Selma und Erika Aronsbach Zwangsarbeit in Berliner Betrieben leisten: Paul Aronsbach war als Arbeiter beim „Warnecke & Böhm“ in der Goethestraße 15/16 in Weißensee eingesetzt. Der „Wehrwirtschaftsbetrieb“ setzte als Zulieferbetrieb von Schutzanstrichen für die NS-Rüstungsindustrie zeitweise mehr als 350 jüdische Zwangsarbeiter ein. Selma Aronsbach war Zwangsarbeiterin bei der „Firma Martin Michalski – Uniformbetrieb“, die ihren Hauptsitz in der Großen Frankfurter Straße 137 hatte. Erika Aronsbach musste in der „Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik Borsigwalde“ am Eichborndamm 103–122 in Wittenau Zwangsarbeit leisten.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Sara Aronsbach erhielt den Deportationsbescheid im Herbst 1942 und wurde zusammen mit ihrem Ehemann Paul und ihren Kindern Erika und Manfred in einem der Berliner Sammellager interniert. Am 19. Oktober 1942 wurden die vier mit dem „21. Osttransport“ aus Berlin in das Ghetto Riga deportiert. Die Transportliste dieser Deportation verzeichnet die 46-jährige Sara, ihren Ehemann und ihre Tochter Erika als „arbeitsfähig“. Sie sind möglicherweise in Riga noch zu Zwangsarbeit selektiert worden, bevor sie im Ghetto, in einem Arbeitskommando oder einem der NS-Vernichtungslager ermordet wurden. Jedenfalls gehörten alle vier nicht zu den wenigen Überlebenden des Rigaer Ghettos.

Sara Goldemann wurde am 29. Dezember 1895 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des Schlachters Isidor Goldemann. Der Name ihrer Mutter ist nicht bekannt. Über das Elternhaus, die Jugend und Kindheit von Sara Goldemann im Berlin der Kaiserzeit haben sich so gut wie keine Informationen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob sie im Kreis von Geschwistern aufwuchs. Ihre Eltern gehörten aber aller Wahrscheinlichkeit nach zur jüdischen Gemeinde Berlins. Ihr Vater führte seit 1904 einen Fleischwarenstand in der Zentralmarkthalle in Mitte (Stand 178).

Am 16. Juni 1921 heiratete Sara Goldemann den zwölf Jahre älteren Berliner Kaufmann Paul Aronsbach. Paul führte in Berlin eine Großhandlung für Altpapier und Pappen in der Dircksenstraße 51 in Mitte. Sara zog aus der elterlichen Wohnung in der Kaiser-Wilhelm-Straße 24 (heute Karl-Liebknecht-Straße) zu ihrem Mann in die Raumerstraße 21. 1924 kam ihre Tochter Erika zur Welt und 1936 folgte ihr Sohn Manfred. Im Jahr 1928 zog die Familie in die Neue Königstraße 55/56 (die heutige Otto-Braun-Straße) und 1932 in eine Wohnung an der Adresse Alt-Moabit 105. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie im Berlin der Weimarer Republik geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Sara Aronsbach und ihre Familie. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Bereits in der Zeit der Weimarer Republik war Berlin zum Schauplatz antisemitischer Ausschreitungen geworden und Anfang der 1930er-Jahre hatte die sichtbare Brutalität in Form von Straßenkämpfen, Saalschlachten und SA-Aufmärschen in den Straßen massiv zugenommen. Ab 1933 institutionalisierte sich der Rassismus mit Hilfe staatlicher Autorität, Erlasse und Sondergesetze drängten Sara Aronsbach zunehmend in die Position einer Rechtlosen. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnte sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. 1935 zogen die Aronsbachs in die Kaiser-Wilhelm-Straße 12 und 1940 schließlich in die Große Präsidentenstraße 8 nahe den Hackeschen Höfen. Spätestens seit den 1940er-Jahren mussten Paul, Selma und Erika Aronsbach Zwangsarbeit in Berliner Betrieben leisten: Paul Aronsbach war als Arbeiter beim „Warnecke & Böhm“ in der Goethestraße 15/16 in Weißensee eingesetzt. Der „Wehrwirtschaftsbetrieb“ setzte als Zulieferbetrieb von Schutzanstrichen für die NS-Rüstungsindustrie zeitweise mehr als 350 jüdische Zwangsarbeiter ein. Selma Aronsbach war Zwangsarbeiterin bei der „Firma Martin Michalski – Uniformbetrieb“, die ihren Hauptsitz in der Großen Frankfurter Straße 137 hatte. Erika Aronsbach musste in der „Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik Borsigwalde“ am Eichborndamm 103–122 in Wittenau Zwangsarbeit leisten.

Der Entrechtung folgte die Deportation: Sara Aronsbach erhielt den Deportationsbescheid im Herbst 1942 und wurde zusammen mit ihrem Ehemann Paul und ihren Kindern Erika und Manfred in einem der Berliner Sammellager interniert. Am 19. Oktober 1942 wurden die vier mit dem „21. Osttransport“ aus Berlin in das Ghetto Riga deportiert. Die Transportliste dieser Deportation verzeichnet die 46-jährige Sara, ihren Ehemann und ihre Tochter Erika als „arbeitsfähig“. Sie sind möglicherweise in Riga noch zu Zwangsarbeit selektiert worden, bevor sie im Ghetto, in einem Arbeitskommando oder einem der NS-Vernichtungslager ermordet wurden. Jedenfalls gehörten alle vier nicht zu den wenigen Überlebenden des Rigaer Ghettos.