Ilse Wassermann geb. Frenkel

Verlegeort
Mahnkopfweg 13 -15
Historischer Name
Dorfstr. 1
Bezirk/Ortsteil
Wilhelmstadt
Verlegedatum
26. Oktober 2010
Geboren
12. Februar 1893 in Berlin
Deportation
am 13. Juni 1942 nach Sobibór
Ermordet
1942 in Sobibór

Ilse Wassermann, geb. Frenkel, wurde am 12. Februar 1893 in Berlin geboren. Im Alter von 21 Jahren heiratete sie den Chemiker Dr. Ernst Wassermann. 1919 kam der älteste Sohn Hans Georg zur Welt, zwei Jahre später sein Bruder Rolf. Die Familie wohnte zunächst am Kaiserdamm, dann in der Hardenbergstraße. Ernst Wassermann gründete in Kreuzberg eine Chemische Fabrik. 1925 starb er im Alter von 45 Jahren. Kurz vor seinem Tod hatte er Haus und Grundstück im Pichelsdorfer Mahnkopfweg gekauft, in dem seine Witwe mit den Kindern dann wohnte. Der Sohn Hans Georg ging 1933 nach England, sein Bruder Rolf wurde 1938 in die Schweiz geschickt, so konnten sie der Verfolgung durch die Nazis entgehen. Ilse Wassermann aber blieb weiter in Spandau, obwohl ihre Schwestern und auch die Verwandten ihres Mannes Deutschland ins rettende Ausland verließen. Sie musste Zwangsarbeit bei der Firma Hugo Reinz am Brunsbütteler Damm leisten. Am 1. Juni 1942 wurde sie in Pichelsdorf abgeholt und in die von den Nazis zum Sammellager umfunktionierte ehemalige Synagoge Levetzowstr. gebracht.<br />
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Ihr Gärtner Erwin Schaul schrieb am 6. Juni 1942 eine Postkarte an Ilses Sohn Rolf in die Schweiz:<br />
<br />
„Lieber Rolf, Du wirst sehr erstaunt sein, von mir etwas (zu) hören. So will ich Dir mitteilen, dass Deine lb. Mutti nicht mehr in Pichelsdorf ist. Am 1.6. wurde deine lb. Mutti zum Abtransport ganz unerwartet abgeholt. Sie wollte gerade zur Arbeit gehen. Ich habe deine lb. Mutti bis zur Sammelstelle begleitet…“<br />
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Von dort wurde sie am 13. Juni 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet.

Ilse Wassermann, geb. Frenkel, wurde am 12. Februar 1893 in Berlin geboren. Im Alter von 21 Jahren heiratete sie den Chemiker Dr. Ernst Wassermann. 1919 kam der älteste Sohn Hans Georg zur Welt, zwei Jahre später sein Bruder Rolf. Die Familie wohnte zunächst am Kaiserdamm, dann in der Hardenbergstraße. Ernst Wassermann gründete in Kreuzberg eine Chemische Fabrik. 1925 starb er im Alter von 45 Jahren. Kurz vor seinem Tod hatte er Haus und Grundstück im Pichelsdorfer Mahnkopfweg gekauft, in dem seine Witwe mit den Kindern dann wohnte. Der Sohn Hans Georg ging 1933 nach England, sein Bruder Rolf wurde 1938 in die Schweiz geschickt, so konnten sie der Verfolgung durch die Nazis entgehen. Ilse Wassermann aber blieb weiter in Spandau, obwohl ihre Schwestern und auch die Verwandten ihres Mannes Deutschland ins rettende Ausland verließen. Sie musste Zwangsarbeit bei der Firma Hugo Reinz am Brunsbütteler Damm leisten. Am 1. Juni 1942 wurde sie in Pichelsdorf abgeholt und in die von den Nazis zum Sammellager umfunktionierte ehemalige Synagoge Levetzowstr. gebracht.

Ihr Gärtner Erwin Schaul schrieb am 6. Juni 1942 eine Postkarte an Ilses Sohn Rolf in die Schweiz:

„Lieber Rolf, Du wirst sehr erstaunt sein, von mir etwas (zu) hören. So will ich Dir mitteilen, dass Deine lb. Mutti nicht mehr in Pichelsdorf ist. Am 1.6. wurde deine lb. Mutti zum Abtransport ganz unerwartet abgeholt. Sie wollte gerade zur Arbeit gehen. Ich habe deine lb. Mutti bis zur Sammelstelle begleitet…“

Von dort wurde sie am 13. Juni 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet.