Adolf Isaacsohn

Verlegeort
Mommsenstr. 47
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
22. Februar 2019
Geboren
12. März 1879 in Prillwitz (Pommern) / Przelewice
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Ermordet
in Riga
Adolf Isaacsohn wurde am 12. März 1879 in Prillwitz Pommern geboren. 1899, im Alter von 20 Jahren, kam er nach Chemnitz, verließ die Stadt aber schon nach zwei Jahren wieder. Als er 1908 wieder nach Chemnitz kam und sich dort niederließ, war er verheiratet mit Cheine (genannt Anna) aus Przemsyl. Adolf widmete sich dem Futtermittelgeschäft, ab 1920 als Getreide- und Futtermittelhandel im Handelsregister eingetragen. Er lebte in der Gravelottestraße 7 (heute Franz-Mehring-Straße). 1928 starb seine Frau Cheine, Adolf blieb in der Gravelottestraße wohnen. Dort wohnte er auch noch 1938, als er die geschiedene Bertha heiratete, die den Mädchennamen Karpf hatte. Wenige Monate nach der Heirat, am 10. November 1938, wurde Adolf Isaacsohn im Zuge des Pogroms festgenommen und in Buchenwald inhaftiert. Da er vermutlich, wie andere auch, nur freikam unter der Auflage, Deutschland zu verlassen, plante er seine Auswanderung und schickte schon sein „Auswanderungsgut“ als Fracht nach Uruguay voraus. Es kam dort allerdings nie an.
Anfang 1939 gingen Adolf und Bertha Isaacsohn nach Berlin, vermutlich sich um die Papiere zu kümmern. Am 17. Mai 1939, dem Tag der Volkszählung, bei der Juden in einer eigenen Kartei erfasst wurden, wohnten sie zur Untermiete in der Mommsenstraße 47. Die Wohnung in Chemnitz behielt Adolf wohl zunächst, denn auch dort wurden sie im Zensus registriert. Die Auswanderung scheiterte jedoch, wahrscheinlich kam der Kriegsausbruch dazwischen. Bertha und Adolf blieben in Berlin.
In ihrer Vermögenserklärung 1942 gab Bertha Isaacsohn an, sie sei geschieden. Seit Dezember 1941 wohnte sie, sicher nicht freiwillig, in der Mommsenstraße 3, zur Untermiete bei Moses Baehr. Adolf war inzwischen, möglicherweise nachdem die Ehe geschieden wurde, in das Jüdische Altersheim in der Gerlachstraße 18/21 eingewiesen worden. Am 26. September 1942 wurde Bertha nach Raasiku in Estland deportiert. Sie gehörte zu den zur Zwangsarbeit „Selektierten“, wurde am 23. August 1944 in das KZ Stutthof weiterverschleppt und in Heiligenbeil, einem Außenlager von Stutthof, am 9. Januar 1945 ermordet.
Adolf Isaacsohn sollte am 14. August 1942 nach Theresienstadt deportiert werden, kam aber in letzter Minute auf die Deportationsliste vom 15. August 1942 nach Riga, wo er nach Ankunft am 18. August ermordet wurde. Es wird vermutet, dass für den „Transport“ nach Riga, der nach Gestapo-Vorgaben 1000 Deportierte zählen sollte, nicht genügend Juden auf den Listen standen und daher auch Menschen, die ursprünglich nach Theresienstadt sollten, kurzerhand auf diese Liste kamen.
Berthas letzter Vermieter, Moses Baehr, Jahrgang 1868, wurde wenige Monate nach ihr, am 20. November 1942, nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet.
Adolf Isaacsohn wurde am 12. März 1879 in Prillwitz Pommern geboren. 1899, im Alter von 20 Jahren, kam er nach Chemnitz, verließ die Stadt aber schon nach zwei Jahren wieder. Als er 1908 wieder nach Chemnitz kam und sich dort niederließ, war er verheiratet mit Cheine (genannt Anna) aus Przemsyl. Adolf widmete sich dem Futtermittelgeschäft, ab 1920 als Getreide- und Futtermittelhandel im Handelsregister eingetragen. Er lebte in der Gravelottestraße 7 (heute Franz-Mehring-Straße). 1928 starb seine Frau Cheine, Adolf blieb in der Gravelottestraße wohnen. Dort wohnte er auch noch 1938, als er die geschiedene Bertha heiratete, die den Mädchennamen Karpf hatte. Wenige Monate nach der Heirat, am 10. November 1938, wurde Adolf Isaacsohn im Zuge des Pogroms festgenommen und in Buchenwald inhaftiert. Da er vermutlich, wie andere auch, nur freikam unter der Auflage, Deutschland zu verlassen, plante er seine Auswanderung und schickte schon sein „Auswanderungsgut“ als Fracht nach Uruguay voraus. Es kam dort allerdings nie an.
Anfang 1939 gingen Adolf und Bertha Isaacsohn nach Berlin, vermutlich sich um die Papiere zu kümmern. Am 17. Mai 1939, dem Tag der Volkszählung, bei der Juden in einer eigenen Kartei erfasst wurden, wohnten sie zur Untermiete in der Mommsenstraße 47. Die Wohnung in Chemnitz behielt Adolf wohl zunächst, denn auch dort wurden sie im Zensus registriert. Die Auswanderung scheiterte jedoch, wahrscheinlich kam der Kriegsausbruch dazwischen. Bertha und Adolf blieben in Berlin.
In ihrer Vermögenserklärung 1942 gab Bertha Isaacsohn an, sie sei geschieden. Seit Dezember 1941 wohnte sie, sicher nicht freiwillig, in der Mommsenstraße 3, zur Untermiete bei Moses Baehr. Adolf war inzwischen, möglicherweise nachdem die Ehe geschieden wurde, in das Jüdische Altersheim in der Gerlachstraße 18/21 eingewiesen worden. Am 26. September 1942 wurde Bertha nach Raasiku in Estland deportiert. Sie gehörte zu den zur Zwangsarbeit „Selektierten“, wurde am 23. August 1944 in das KZ Stutthof weiterverschleppt und in Heiligenbeil, einem Außenlager von Stutthof, am 9. Januar 1945 ermordet.
Adolf Isaacsohn sollte am 14. August 1942 nach Theresienstadt deportiert werden, kam aber in letzter Minute auf die Deportationsliste vom 15. August 1942 nach Riga, wo er nach Ankunft am 18. August ermordet wurde. Es wird vermutet, dass für den „Transport“ nach Riga, der nach Gestapo-Vorgaben 1000 Deportierte zählen sollte, nicht genügend Juden auf den Listen standen und daher auch Menschen, die ursprünglich nach Theresienstadt sollten, kurzerhand auf diese Liste kamen.
Berthas letzter Vermieter, Moses Baehr, Jahrgang 1868, wurde wenige Monate nach ihr, am 20. November 1942, nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet.