Vera Schwarz

Verlegeort
Ostender Str. 2
Bezirk/Ortsteil
Wedding
Verlegedatum
Dezember 2007
Geboren
31. Dezember 1917 in Berlin
Beruf
Sekretärin
Deportation
am 28. März 1942 nach Piaski
Ermordet

Vera Schwarz wurde am 31. Dezember 1917 in Berlin geboren, knapp ein Jahr vor dem Ende des Ersten Weltkriegs. Sie war das mittlere der drei Kinder von Emil Schwarz und seiner Frau Toni (geb. Finkenstein). Ihre Eltern betrieben in der Reinickendorfer Straße 4 ein Geschäft für Wollwaren. Vera wuchs in einer geräumigen Wohnung in Alt-Moabit 85 auf. Mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Hildegard und ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Günther teilte sie sich eines der fünf Zimmer. Während ihre Eltern im Geschäft arbeiteten, passte ein Kindermädchen auf Vera und ihre Geschwister auf. <br />
Vera Schwarz ging acht Jahre in Moabit zur Schule und besuchte dann von 1932 bis 1934 eine Handelsschule, wo sie einen Abschluss als Sekretärin machte. Aufgrund der antisemitischen Verfolgung konnte sie nie in diesem Beruf arbeiten. Für einige Jahre war sie als Köchin und Hausangestellte tätig. <br />
Im Frühling 1934 musste sie mit ihrer Familie in eine kleinere Wohnung in der Ostender Straße 2 in den Wedding umziehen. Ihre Eltern waren im gleichen Jahr gezwungen, ihr Geschäft zu verkleinern und in die Müllerstraße 30 zu verlegen. Ende 1938 mussten sie den Laden dann endgültig schließen.<br />
Vera hatte einen Verlobten, der nach Australien fliehen konnte. Sie wollte ihm dorthin folgen, doch der Plan konnte nicht mehr umgesetzt werden. Ihre Geschwister flohen im Frühling 1939 über Triest nach Shanghai. Hildegard, die im Dezember 1938 in Berlin geheiratet hatte, wurde von ihrem Mann Georg Friedländer begleitet. Nach acht Jahren in China kamen alle drei über Ecuador in die USA und ließen sich in New York nieder.<br />
Vera Schwarz musste in Spindlersfeld, Köpenick beim Wäscherei- und Färberei-Unternehmen Spindler für einen Wochenlohn von 18 Reichsmark Zwangsarbeit leisten. Ihre Wohnung in der Ostender Straße 2 mussten sie und ihre Eltern zuletzt mit dem Ehepaar Leew und Tana Schwarz sowie Adolf Zadek teilen.<br />
Am 13. März 1942 schrieb ihr Vater eine Nachricht an die Jüdische Gemeinde in der Oranienburger Straße, den Vera Schwarz unterzeichnete: „Infolge Krankheit bin ich am Erscheinen verhindert. Mein Vater Emil Israel Schwarz soll mich in allen Angelegenheiten vertreten.“ Vermutlich hatte sie zuvor die Aufforderung erhalten, sich in einer Sammelstelle einzufinden.<br />
Zwei Wochen später, am 28. März 1942, wurde die damals 24-jährige Vera Schwarz zusammen mit ihren Eltern ins Ghetto Piaski deportiert. Das im dortigen jüdischen Schtetl errichtete Ghetto war für tausende Menschen eine Zwischenstation der Deportation in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor. Auch in Piaski selbst fanden Massenerschießungen statt. Über das Schicksal von Vera Schwarz und ihren Eltern gibt es keine näheren Informationen.<br />
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Vera Schwarz wurde am 31. Dezember 1917 in Berlin geboren, knapp ein Jahr vor dem Ende des Ersten Weltkriegs. Sie war das mittlere der drei Kinder von Emil Schwarz und seiner Frau Toni (geb. Finkenstein). Ihre Eltern betrieben in der Reinickendorfer Straße 4 ein Geschäft für Wollwaren. Vera wuchs in einer geräumigen Wohnung in Alt-Moabit 85 auf. Mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Hildegard und ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Günther teilte sie sich eines der fünf Zimmer. Während ihre Eltern im Geschäft arbeiteten, passte ein Kindermädchen auf Vera und ihre Geschwister auf.
Vera Schwarz ging acht Jahre in Moabit zur Schule und besuchte dann von 1932 bis 1934 eine Handelsschule, wo sie einen Abschluss als Sekretärin machte. Aufgrund der antisemitischen Verfolgung konnte sie nie in diesem Beruf arbeiten. Für einige Jahre war sie als Köchin und Hausangestellte tätig.
Im Frühling 1934 musste sie mit ihrer Familie in eine kleinere Wohnung in der Ostender Straße 2 in den Wedding umziehen. Ihre Eltern waren im gleichen Jahr gezwungen, ihr Geschäft zu verkleinern und in die Müllerstraße 30 zu verlegen. Ende 1938 mussten sie den Laden dann endgültig schließen.
Vera hatte einen Verlobten, der nach Australien fliehen konnte. Sie wollte ihm dorthin folgen, doch der Plan konnte nicht mehr umgesetzt werden. Ihre Geschwister flohen im Frühling 1939 über Triest nach Shanghai. Hildegard, die im Dezember 1938 in Berlin geheiratet hatte, wurde von ihrem Mann Georg Friedländer begleitet. Nach acht Jahren in China kamen alle drei über Ecuador in die USA und ließen sich in New York nieder.
Vera Schwarz musste in Spindlersfeld, Köpenick beim Wäscherei- und Färberei-Unternehmen Spindler für einen Wochenlohn von 18 Reichsmark Zwangsarbeit leisten. Ihre Wohnung in der Ostender Straße 2 mussten sie und ihre Eltern zuletzt mit dem Ehepaar Leew und Tana Schwarz sowie Adolf Zadek teilen.
Am 13. März 1942 schrieb ihr Vater eine Nachricht an die Jüdische Gemeinde in der Oranienburger Straße, den Vera Schwarz unterzeichnete: „Infolge Krankheit bin ich am Erscheinen verhindert. Mein Vater Emil Israel Schwarz soll mich in allen Angelegenheiten vertreten.“ Vermutlich hatte sie zuvor die Aufforderung erhalten, sich in einer Sammelstelle einzufinden.
Zwei Wochen später, am 28. März 1942, wurde die damals 24-jährige Vera Schwarz zusammen mit ihren Eltern ins Ghetto Piaski deportiert. Das im dortigen jüdischen Schtetl errichtete Ghetto war für tausende Menschen eine Zwischenstation der Deportation in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor. Auch in Piaski selbst fanden Massenerschießungen statt. Über das Schicksal von Vera Schwarz und ihren Eltern gibt es keine näheren Informationen.