Bertha Kaufmann geb. Klein

Verlegeort
Duisburger Straße 6
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
23. November 2021
Geboren
13. Mai 1873 in Bamberg
Deportation
am 10. Juli 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka
Ermordet
1942 im Vernichtungslager Treblinka

Diese 14 Stolpersteine wurden am 23. November 2021 verlegt.
Die Stolpersteine für das Ehepaar Kaufmann wurden vom Urenkel Darryl Kaufmann gespendet, der für Erna Keins von Jutta Weege und der für Anna Zippert von Bärbel und Thomas Baltes.
Die weiteren zehn Stolpersteine finanzierte die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft m.b.H, die das Haus für die Katholische Kirche, verwaltet.

Bertha Kaufmann kam am 13. Mai 1873 als eines von sechs Kindern des Hopfenhändlers Max Klein und seiner Frau Louise geb. Hoffmann in Bamberg zur Welt. Im Alter von 23 Jahren heiratete sie 1896 den acht Jahre älteren, ebenfalls aus einer Bamberger Hopfenhändlerfamilie stammenden Joseph Kaufmann. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Die Tochter Erna wurde 1897 geboren, der Sohn Julius 1906.
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten die Kaufmanns in London, wo Joseph als Hopfenhändler weiter erfolgreich war.

Bertha Kaufmann ging mit den beiden Kindern nach Deutschland zurück, als ihr Mann nach Beginn des Ersten Weltkrieges als „enemy alien“ auf der Isle of Man interniert wurde. Sie lebte in Nürnberg. Nachdem der Familienvater noch während – oder spätestens nach Ende - des Krieges auch nach Deutschland zurückkehren konnte, zogen die Kaufmanns nach Berlin.

Die Kaufmanns ließen sich nun in Berlin-Wilmersdorf nieder, wo Joseph in den 20er und 30er Jahren weiterhin als Geschäftsmann (angestellt bei Wilhelm Kaufmann, Mommsenstraße 49) tätig war. Diese Stellung hatte er bis 1939 inne. Vermutlich lebten die Kaufmanns anfänglich in der Helmstedter Straße 16, anschließend wohl mindestens für zehn Jahre in der Pfalzburger Straße 87. Spätestens ab 1937 wohnten sie in der Duisburger Straße 6.

Die Tochter Erna hatte bereits 1914 geheiratet. Sie hatte mit ihrem Mann Paul Hartog den gemeinsamen Sohn Gert Hartog (geboren 1924 in Berlin, ermordet 1945 in Mauthausen). Erna emigrierte nach der Scheidung von Paul Hartog 1939 in die USA, wo sie erneut heiratete.

Der Sohn Julius war bereits 1935 nach Südafrika ausgewandert. Er war mit der protestantischen Künstlerin Doris Zach (geb. 8. April 1909) verheiratet. Sie folgte ihm, nur wenige Monate nach dessen Flucht, nach Südafrika. Das Ehepaar hatte einen Sohn und zwei Töchter, die in Johannesburg zur Welt kamen. Julius selbst litt sein Leben lang unter dem Trauma des Holocaust. Dies hatte auch Auswirkungen auf seine Ehe und seine eigenen Kinder. Nachfahren von Julius und Doris Kaufmann leben heute in Südafrika, Australien und in Großbritannien.

Im Sommer 1939 hatten Bertha und Joseph Kaufmann sehr konkrete Pläne, ebenfalls nach Johannesburg zu ihrem Sohn zu emigrieren. Sie befanden sich tatsächlich schon auf einem Schiff nach London, als der Zweite Weltkrieg am 1. September 1939 ausbrach und das Schiff nach Deutschland zurückkehren musste. Die Kaufmanns mussten bis zu ihrer Deportation in Berlin bleiben. Vor der Deportation wurde das Ehepaar noch zwangsweise aus der Duisburger Straße 6 in ein Untermietzimmer in der benachbarten Konstanzer Straße 59 umgesiedelt und des gesamten Vermögens beraubt.

Am 10. Juli 1942 wurde Bertha Kaufmann – gemeinsam mit ihrem Mann Joseph - mit dem sog. „19. Alterstransport“ vom Anhalter Bahnhof, Gleis 2, zusammen mit 98 weiteren jüdischen Berlinern und Berlinerinnen nach Theresienstadt deportiert. Am 19. September 1942 wurden beide in das Vernichtungslager Treblinka weiter deportiert und dort ermordet.

Bertha Kaufmann kam am 13. Mai 1873 als eines von sechs Kindern des Hopfenhändlers Max Klein und seiner Frau Louise (geb. Hoffmann) in Bamberg zur Welt. Im Alter von 23 Jahren heiratete sie 1896 den acht Jahre älteren, ebenfalls aus einer Bamberger Hopfenhändlerfamilie stammenden Joseph Kaufmann. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Die Tochter Erna wurde 1897 geboren, der Sohn Julius 1906. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten die Kaufmanns in London, wo sich Joseph als erfolgreicher Hopfenhändler etabliert hatte.

Bertha Kaufmann ging mit den beiden Kindern nach Deutschland zurück, als ihr Mann nach Beginn des Ersten Weltkrieges als „enemy alien“ auf der Isle of Man interniert wurde. Sie lebte in Nürnberg. Nachdem ihr Ehemann nach Deutschland zurückkehren konnte, zogen die Kaufmanns nach Berlin.

Die Familie ließ sich in Berlin-Wilmersdorf nieder, wo Joseph in den 20er und 30er Jahren weiterhin als Geschäftsmann (angestellt bei Wilhelm Kaufmann, Mommsenstraße 49) tätig war. Diese Stellung hatte er bis 1939 inne. Vermutlich lebten die Kaufmanns anfänglich in der Helmstedter Straße 16, anschließend wohl mindestens für zehn Jahre in der Pfalzburger Straße 87. Spätestens ab 1937 wohnten sie in der Duisburger Straße 6.

Die Tochter Erna hatte bereits 1914 geheiratet. Sie und ihr Mann Paul Hartog hatten einen gemeinsamen Sohn, Gert (geboren 1924 in Berlin, ermordet 1945 in Mauthausen). Erna emigrierte nach der Scheidung von Paul 1939 in die USA, wo sie erneut heiratete.

Der Sohn Julius emigrierte aufgrund der politischen Entwicklungen bereits 1935 nach Südafrika. Er war mit der protestantischen Künstlerin Doris Zach verheiratet. Sie folgte ihm nur wenige Monate nach seiner Flucht. Das Ehepaar hatte einen Sohn und zwei Töchter, die in Johannesburg zur Welt kamen. Julius selbst litt sein Leben lang unter dem Trauma der Shoah. Die Nachfahren von Julius und Doris leben heute in Südafrika, Australien und in Großbritannien.

Im Sommer 1939 hatten Bertha und Joseph sehr konkrete Pläne, ebenfalls nach Johannesburg zu ihrem Sohn zu emigrieren. Sie befanden sich schon auf einem Schiff nach London, als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach und das Schiff nach Deutschland zurückkehren musste. Die Kaufmanns waren fortan gezwungen, in Berlin zu bleiben. Vor seiner Deportation wurde das Ehepaar zwangsweise aus der Duisburger Straße 6 in ein Untermietzimmer in der benachbarten Konstanzer Straße 59 umgesiedelt und seines gesamten Vermögens beraubt.

Am 10. Juli 1942 wurde Bertha Kaufmann – gemeinsam mit ihrem Mann Joseph - mit dem sog. „19. Alterstransport“ vom Anhalter Bahnhof, Gleis 2, zusammen mit 98 weiteren jüdischen Berlinerinnen und Berlinern nach Theresienstadt deportiert. Das Ehepaar wurde schließlich im Vernichtungslager Treblinka ermordet, wohin Bertha und Joseph am 19. September 1942 von Theresienstadt aus verschleppt wurden.