Dr. Georg Isidor Wechselmann

Verlegeort
Duisburger Straße 6
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
23. November 2021
Geboren
03. März 1888 in Ratibor (Schlesien) / Racibórz
Beruf
Landgerichtsrat
Deportation
am 19. Oktober 1942 nach Riga
Ermordet
22. Oktober 1942 in Riga

Dr. Georg Isidor Wechselmann wurde am 3. März 1888 in Ratibor in der damaligen preußischen Provinz Schlesien geboren.

Er war nicht verheiratet und wohnte seit 1913 zusammen mit seiner Schwester Edith bei seiner verwitweten Mutter Wanda, geb. Lachmann, in deren 3-Zimmerwohnung in der Duisburger Straße Nr. 6. Er war Landgerichtsrat und wurde 1938 aufgrund des „Gesetz über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933", durch das alle jüdischen Beamten - später auch Angestellte - aus dem Staatsdienst entfernt wurden, entlassen. Er erhielt ein Ruhegehalt von mtl. 373, 20 RM brutto.


Bis zu seiner Deportation im Jahr 1942 unterstützte er seine Mutter mit 80 RM monatlich und lebte für 25 RM Miete in einem der Zimmer. Die anderen zwei Zimmer bewohnten die Mutter Wanda und die Schwester Edith Wechselmann.


Sein „Vermögen" bestand zum Zeitpunkt der Deportation aus 30 RM (bar) und 182,66 RM auf dem Sparbuch bei der Sparkasse sowie der Einrichtung des Zimmers und etwas Kleidung. Rückschlüsse, dass es früher auch bessere Zeiten gab, lassen sich aus seiner Vermögenserklärung, die er vor der Deportation abgeben musste, entnehmen. 
Denn er führte u. a. an: diverse Bücher und Lexika, 2 Atlanten, 3 Hüte und 7 Krawatten.

Georg Wechselmann wurde zusammen mit seiner Schwester Edith am 19. Oktober 1942 mit dem sog. „21. Osttransport" vom Güterbahnhof Moabit aus mit weiteren 962 jüdischen Berlinerinnen und Berlinern nach Riga deportiert. Das Ghetto Riga war damals bereits seit einem Jahr geschlossen und alle Menschen, die mit diesem Transport aus Berlin kamen, wurden unmittelbar nach der Ankunft am 22. Oktober 1942 in den umliegenden Wäldern ermordet - mit Ausnahme von 81 Männern, die Zwangsarbeit leisten mussten. 17 von ihnen überlebten. Dr. Georg Wechselmann gehörte nicht zu ihnen.
 

Dr. Georg Isidor Wechselmann wurde am 3. März 1888 in Ratibor in der damaligen preußischen Provinz Schlesien geboren.

Er war nicht verheiratet und wohnte seit 1913 zusammen mit seiner Schwester Edith bei ihrer verwitweten Mutter Wanda, geb. Lachmann, in deren 3-Zimmerwohnung in der Duisburger Str. 6. Er war Landgerichtsrat und wurde 1938 aufgrund des „Gesetzes über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933", durch das alle jüdischen Beamten (und später auch Angestellte) aus dem Staatsdienst entfernt wurden, entlassen. Er erhielt ein Ruhegehalt von mtl. 373, 20 RM brutto. Bis zu seiner Deportation im Jahr 1942 unterstützte er seine Mutter mit 80 RM monatlich und lebte für 25 RM Miete in einem der Zimmer.

Georgs „Vermögen" bestand zum Zeitpunkt der Deportation aus 30 RM in Bar und 182,66 RM auf dem Sparbuch der Sparkasse sowie der Einrichtung des Zimmers und etwas Kleidung. Rückschlüsse, dass es früher auch bessere Zeiten gab, lassen sich aus seiner Vermögenserklärung, die er vor der Deportation abgeben musste, entnehmen. Dort ist angeführt: diverse Bücher und Lexika, 2 Atlanten, 3 Hüte, 7 Krawatten.

Georg wurde zusammen mit seiner Schwester Edith am 19. Oktober 1942 mit dem sog. „21. Osttransport" vom Güterbahnhof Moabit aus mit weiteren 962 jüdischen Berliner*innen nach Riga deportiert. Das Ghetto Riga war damals bereits seit einem Jahr geschlossen und alle Menschen, die mit diesem Transport aus Berlin kamen, wurden unmittelbar nach der Ankunft am 22. Oktober 1942 in den umliegenden Wäldern ermordet – mit Ausnahme von 81 Männern, die Zwangsarbeit leisten mussten. 17 von ihnen überlebten. Georg Wechselmann gehörte nicht zu ihnen.