Gert Schlesinger ist am 22. Januar 1920 in Berlin geboren. Seine Frau war Ingeborg Schlesinger, geb. Frey, geboren am 13. Januar 1922 in Berlin. Sie hatten eine gemeinsame Tochtern Zilla, geboren am 8. Februar 1943 in Berlin. Mit ihnen lebte ihr Sohn aus erster Ehe, Denny Brauer, geboren am 1. Mai 1941 in Berlin, der amtlich als „Pflegekind“ geführt und manchmal auch Danny geschrieben wurde. Die Familie lebte in der Giesebrechtstraße 18 im 3. Stock in einer 5½-Zimmer-Wohnung, die 186,20 Reichsmark Miete kostete – damals ein enorm hoher Betrag.<br />
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Gert Schlesinger, der ein Bruder von Karl-Heinz Schlesinger war, musste Zwangsarbeit bei der Firma Siemens-Halske für einen Wochenlohn von 36 Reichsmark verrichten. Die damals gerade 20jährige Ingeborg Schlesinger hatte ihre beiden kleinen Kinder Danny und Zilla zu versorgen. Zum Zeitpunkt der Volkszählung am 17.5.1939 war Ingeborg Schlesinger nicht in der Giesebrechtstraße 18 gemeldet, weil sie damals bei dem Vater ihres Sohnes wohnte und erst später, nach ihrer Scheidung, in die Schlesinger-Wohnung einzog.<br />
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Am 1.2.1943 wurden die berüchtigten Verfügungen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) ausgestellt, dass das „Vermögen zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen“ werde, sogar für die Kinder. Am 1.3.1943 folgten 16seitige Vordrucke, die Vermögenserklärungen hießen und auf denen Juden sämtlichen Besitz angeben mussten. Gert und Ingeborg Schlesinger trugen nur wenige Möbel und keinerlei Kleidung ein und unterschrieben die bis auf die Namen leeren Formulare auch für ihre Kinder.<br />
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Gert, Ingeborg und Zilla Schlesinger sowie Denny Brauer wurden am 4. März 1943 vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald zusammen mit 1 120 Menschen nach Auschwitz deportiert. 389 Männer und 96 Frauen wurden aussortiert und in das Arbeitslager eingewiesen. Gert und Ingeborg Schlesinger, die noch jung und arbeitsfähig waren, wurden wahrscheinlich ins Lager geschickt. Alle anderen, darunter die Kinder, also sicherlich auch Zilla und Denny, wurden in den Gaskammern in Birkenau getötet.<br />
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Obergerichtsvollzieher Becker, der diese Schicksale vielleicht nicht kannte oder sie ausblendete, teilte am 28.5.1943 mit: „Die Wohnung ist bereits geräumt und wieder bewohnt“, wofür er eine Gebühr 2,50 RM berechnete.
Gert Schlesinger, der ein Bruder von Karl-Heinz Schlesinger war, musste Zwangsarbeit bei der Firma Siemens-Halske für einen Wochenlohn von 36 Reichsmark verrichten. Die damals gerade 20jährige Ingeborg Schlesinger hatte ihre beiden kleinen Kinder Danny und Zilla zu versorgen. Zum Zeitpunkt der Volkszählung am 17.5.1939 war Ingeborg Schlesinger nicht in der Giesebrechtstraße 18 gemeldet, weil sie damals bei dem Vater ihres Sohnes wohnte und erst später, nach ihrer Scheidung, in die Schlesinger-Wohnung einzog.
Am 1.2.1943 wurden die berüchtigten Verfügungen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) ausgestellt, dass das „Vermögen zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen“ werde, sogar für die Kinder. Am 1.3.1943 folgten 16seitige Vordrucke, die Vermögenserklärungen hießen und auf denen Juden sämtlichen Besitz angeben mussten. Gert und Ingeborg Schlesinger trugen nur wenige Möbel und keinerlei Kleidung ein und unterschrieben die bis auf die Namen leeren Formulare auch für ihre Kinder.
Gert, Ingeborg und Zilla Schlesinger sowie Denny Brauer wurden am 4. März 1943 vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald zusammen mit 1 120 Menschen nach Auschwitz deportiert. 389 Männer und 96 Frauen wurden aussortiert und in das Arbeitslager eingewiesen. Gert und Ingeborg Schlesinger, die noch jung und arbeitsfähig waren, wurden wahrscheinlich ins Lager geschickt. Alle anderen, darunter die Kinder, also sicherlich auch Zilla und Denny, wurden in den Gaskammern in Birkenau getötet.
Obergerichtsvollzieher Becker, der diese Schicksale vielleicht nicht kannte oder sie ausblendete, teilte am 28.5.1943 mit: „Die Wohnung ist bereits geräumt und wieder bewohnt“, wofür er eine Gebühr 2,50 RM berechnete.