David Meir Leibler

Verlegeort
Gipsstraße 16
Historischer Name
Gipsstraße
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
17. Februar 2022
Geboren
16. April 1895 in Krenau (Galizien) / Chrzanów
Beruf
Kaufmann
Abgeschoben
Oktober 1938 nach Bentschen/Zbąszyń ("Polenaktion")
Deportation
im August 1942
Später deportiert
Ermordet
September 1942 in Auschwitz

David Meir Leibler wurde am 16. April 1895 in Chrzanow in Polen geboren. Er war von Beruf Kaufmann. Er handelte mit Kürschnerzubehör. Nach dem 1. Weltkrieg zog er nach Berlin in der Hoffnung, dort ein besseres Leben führen zu können. In Berlin lernte er Malka Schöngut kennen, die ebenfalls nach dem Krieg aus Polen nach Deutschland gezogen war. 1922 heirateten sie.
Sie bekamen drei Kinder. 1923 wurde der Sohn Max geboren, 1926 die Tochter Erna und 1932 die Tochter Rita. Die Familie war religiös. Man sprach oft über eine Auswanderung nach Palästina, was aber wegen Davids schwacher Gesundheit nicht realistisch schien. Die Leiblers wohnten zuletzt in der Gipsstraße in Berlin-Mitte, in einem Viertel, in dem viele Juden lebten.
Das Leben der Familie veränderte sich dramatisch im Oktober 1938, als jüdische Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit verhaftet und nach Polen ausgewiesen wurden. Als David Meir verhaftet und in ein Lager gebracht wurde, ergriff die Malka sofort die Initiative und schickte Max nach Oswiecim / Auschwitz, wo ihre Familie lebte. David Meir wurde aus dem Lager an die deutsch-polnische Grenze transportiert, von wo er nach Oswiecim zur Familie seiner Frau gelangte. Malka und die Töchter blieben vorerst allein in Berlin zurück; im Sommer 1939, bekamen sie Einreisevisa für Polen und zogen auch nach Oswiecim, wo sie David Meir wiedersahen.
Sohn Max war bereits seit Mai 1939 in Bialystok in Ostpolen in einem Ausbildungslager, das jüdische Jugendliche auf das Leben in Palästina vorbereitete. Als bei Beginn des Krieges die Besetzung Bialystoks durch deutsche Truppen bevorstand, flohen die Jugendlichen nach Litauen, von wo sie später in einer abenteuerlichen Flucht nach Haifa gelangte. Mit Hilfe einer bereits in Palästina lebenden Verwandten gelang es, ein Einreisevisum für Tochter Erna zu erhalten, der somit ebenfalls die Flucht aus dem besetzten Polen gelang.
Für Malka, David Meir und Rita Leibler gab es keine Rettung. Sie wurden im September 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.


 

David Meir Leibler wurde am 16. April 1895 in Chrzanow in Polen geboren. Er war von Beruf Kaufmann. Er handelte mit Kürschnerzubehör. Nach dem 1. Weltkrieg zog er nach Berlin, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben führen zu können. Dort lernte er Malka Schöngut kennen, die ebenfalls nach dem Krieg von Polen nach Deutschland gezogen war. 1922 heirateten sie.

Sie bekamen drei Kinder. 1923 wurde der Sohn Max geboren, 1926 die Tochter Erna und 1932 die Tochter Rita. Die Familie war religiös. Man sprach oft über eine Auswanderung nach Palästina, was aber wegen Davids schwacher Gesundheit nicht realistisch schien. Die Leiblers wohnten zuletzt in der Gipsstraße im Berliner Scheunenviertel, in dem viele Juden lebten, die nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Osten eingewandert waren.

Das Leben der Familie veränderte sich dramatisch im Oktober 1938, als Jüdinnen und Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit bei der sogenannten „Polenaktion“ verhaftet und nach Polen abgeschoben wurden. Als David Meir verhaftet und in ein Lager gebracht wurde, ergriff Malka sofort die Initiative und schickte Max nach Oswiecim / Auschwitz, wo ihre Familie lebte. David Meir wurde aus dem Lager an die deutsch-polnische Grenze transportiert, von wo er nach Oswiecim zur Familie seiner Frau gelangte. Malka und die Töchter blieben vorerst allein in Berlin zurück. Im Sommer 1939 bekamen sie Einreisevisa für Polen und zogen auch nach Oswiecim, wo sie David Meir wiedersahen.

Sohn Max war bereits seit Mai 1939 in Bialystok in Ostpolen in einem Ausbildungslager, das jüdische Jugendliche auf das Leben in Palästina vorbereitete. Als bei Beginn des Zweiten Weltkrieges die Besetzung Bialystoks durch deutsche Truppen bevorstand, flohen die Jugendlichen nach Litauen. Von dort gelangten sie später in einer abenteuerlichen Flucht nach Haifa. Mit Hilfe einer bereits in Palästina lebenden Verwandten gelang es, ein Einreisevisum für Erna zu erhalten, der somit ebenfalls die Flucht aus dem besetzten Polen gelang.

Für Malka, David Meir und Rita Leibler gab es keine Rettung. Sie wurden im September 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.