Max Leibler

Verlegeort
Gipsstraße 16
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
17. Februar 2022
Geboren
01. Juni 1923 in Berlin
Flucht
Palästina
Überlebt

Max Leibler wurde am 1. Juni 1923 in Berlin geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann David Meir Leibler und seine Ehefrau Malka, die beide nach dem 1. Weltkrieg aus Polen nach Berlin gezogen waren, wo sie sich kennenlernten und 1922 heirateten. Max hatte zwei jüngere Schwestern, die 1926 geborene Erna und die 1932 geborene Rita. Die Familie wohnte zuletzt in der Gipsstraße in Berlin-Mitte, in einem Viertel, in dem viele Juden lebten.
Max wuchs in einer religiösen Familie auf, wo eine Auswanderung nach Israel ein häufig diskutiertes Thema war, aber wegen der schwachen Gesundheit des Vaters nicht realistisch schien. Von 1929 bis 1937 besuchte Max eine jüdische Jungenschule. Anschließend besuchte er eine Handelsschule und machte eine Tischlerausbildung.
Das Leben der Familie veränderte sich dramatisch im Oktober 1938, als jüdische Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit verhaftet und nach Polen ausgewiesen wurden. Als der Vater verhaftet und in ein Lager gebracht wurde, ergriff die Mutter sofort die Initiative und schickte Max nach Oswiecim / Auschwitz, wo ihre Familie lebte. Der Abschied von den Eltern und von Rita war ein Abschied für immer, da sie 1942 im KZ Auschwitz ermordet wurden. Seine Schwester Erna sah er später in Israel wieder. Mutter und Schwestern blieben nach der Verhaftung des Vaters und Max‘ Abreise vorerst allein in Berlin zurück; im Sommer 1939, bekamen sie Einreisevisa für Polen und zogen auch nach Oswiecim, wo sie den Vater wiedersahen.
Max war bereits seit Mai 1939 in Bialystok in Ostpolen in einem Ausbildungslager, das jüdische Jugendliche auf das Leben in Palästina vorbereitete. Als bei Beginn des Krieges die Besetzung Bialystoks durch deutsche Truppen bevorstand, flohen die Jugendlichen nach Litauen, wo sie in Wilna über ein Jahr auf Visa für Palästina warteten. Die Gruppe reiste über Moskau nach Odessa, von wo sie per Schiff nach Istanbul und von dort auf dem Landweg über den Libanon nach Haifa gelangte. Dort traf Max auf seinen Onkel Meir Avramchik und dessen Ehefrau Rosa, die ihn beim Start in ein neues Leben unterstützten.
Max lebte seit 1941 im Kibbutz Saad im Negev in Israel. Er starb im Juli 1994 im Alter von 71 Jahren.

Max Leibler wurde am 1. Juni 1923 in Berlin geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann David Meir Leibler und seine Ehefrau Malka, die beide nach dem 1. Weltkrieg aus Polen nach Berlin gezogen waren, wo sie sich kennenlernten und 1922 heirateten. Max hatte zwei jüngere Schwestern, die 1926 geborene Erna und die 1932 geborene Rita. Die Familie wohnte zuletzt in der Gipsstraße im Berliner Scheunenviertel, in dem viele aus Osteuropa eingewanderte Juden lebten.

Max wuchs in einer religiösen Familie auf, wo eine Auswanderung nach Israel ein häufig diskutiertes Thema war, aber wegen der schwachen Gesundheit des Vaters nicht realistisch schien. Von 1929 bis 1937 besuchte Max eine jüdische Jungenschule. Anschließend besuchte er eine Handelsschule und machte eine Ausbildung zum Tischler.

Das Leben der Familie veränderte sich dramatisch im Oktober 1938, als jüdische Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit verhaftet und nach Polen ausgewiesen wurden. Als der Vater verhaftet und in ein Lager gebracht wurde, ergriff die Mutter sofort die Initiative und schickte Max nach Oswiecim / Auschwitz, wo ihre Familie lebte.

Der Abschied von den Eltern und von Rita war ein Abschied für immer, da sie 1942 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden. Seine Schwester Erna sah er später in Israel wieder. Mutter und Schwestern blieben nach der Verhaftung des Vaters und Max‘ Abreise vorerst allein in Berlin zurück. Im Sommer 1939, bekamen sie Einreisevisa für Polen und zogen ebenfalls nach Oswiecim, wo sie den Vater wiedersahen.

Max war bereits seit Mai 1939 in Bialystok in Ostpolen in einem Ausbildungslager, das jüdische Jugendliche auf das Leben in Palästina vorbereitete. Als bei Beginn des Krieges die Besetzung Bialystoks durch deutsche Truppen bevorstand, flohen die Jugendlichen nach Litauen, wo sie in Wilna über ein Jahr auf Visa für Palästina warteten. Die Gruppe reiste über Moskau nach Odessa, von wo sie per Schiff nach Istanbul und von dort auf dem Landweg über den Libanon nach Haifa gelangte.

Dort traf Max auf seinen Onkel Meir Avramchik und dessen Ehefrau Rosa, die ihn beim Start in ein neues Leben unterstützten. Max lebte seit 1941 im Kibbutz Saad im Negev in Israel. Er starb im Juli 1994 im Alter von 71 Jahren.