Malka Leibler geb. Schöngut

Verlegeort
Gipsstraße 16
Historischer Name
Gipsstraße
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
17. Februar 2022
Geboren
14. Januar 1902 in Auschwitz (Galizien) / Oswiecim
Abgeschoben
1939 nach Polen
Deportation
im August 1942 nach Auschwitz
Ermordet
September 1942 in Auschwitz

Malka Schöngut wurde am 14. Januar 1902 in Oswiecim / Auschwitz in Polen geboren. In der Hoffnung auf ein besseres Leben zog sie nach dem 1. Weltkrieg nach Berlin. Dort lernte sie den Kaufmann David Meir Leibler kennen, der ebenfalls aus Polen nach Deutschland gezogen war. Beide heirateten im Jahr 1922. Sie bekamen drei Kinder. 1923 wurde der Sohn Max geboren, 1926 und 1932 die Töchter Erna und Rita. Malka führte den Haushalt, unterstützte ihren Mann in der Buchführung und betätigte sich als Schneiderin, um das Familieneinkommen zu verbessern. Die Familie war religiös. Die Auswanderung nach Palästina war ein häufig besprochenes Thema, schien aber wegen Davids schwacher Gesundheit nicht realistisch. Die Leiblers wohnten zuletzt in der Gipsstraße in Berlin-Mitte, in einem Viertel, in dem viele Juden lebten.
Das Leben der Familie veränderte sich dramatisch im Oktober 1938, als jüdische Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit verhaftet und nach Polen ausgewiesen wurden. David Meir wurde zuerst in ein Lager gebracht und später an die deutsch-polnische Grenze transportiert, von wo aus er nach Oswiecim / Auschwitz gelangte, wo Malkas Familie lebte. Nach der Verhaftung ihres Mannes ergriff Malka sofort die Initiative und schickte Max nach Oswiecim zu ihrer Familie. Malka und die beiden Töchter blieben allein in Berlin zurück. Die Mutter versuchte Geld zu verdienen, um das Überleben zu sichern. Die zwölfjährige Erna musste den Haushalt führen. Nach neun Monaten, im Sommer 1939, bekamen Mutter und Töchter Einreisevisa für Polen und zogen auch nach Oswiecim.
Sohn Max lebte da schon in Bialystok in Ostpolen in einem Ausbildungslager, das jüdische Jugendliche auf das Leben in Palästina vorbereitete. Nach dem Beginn des 2. Weltkrieges floh er durch die Sowjetunion und die Türkei bis nach Palästina.
Auch Tochter Erna gelang die Flucht nach Palästina. Eine Schwester Malkas war 1936 nach Palästina ausgewandert und hatte dort im Rahmen eines Auswanderungsprogramms für jüdische Kinder Anträge für Kinder ihrer Angehörigen in Europa gestellt. Der Antrag für Erna war der einzige, der genehmigt wurde. Er war nach Berlin geschickt worden und von dort zurück nach Jerusalem, da die Leiblers nicht mehr in Berlin wohnten. Mit viel Mut und unter großem Einsatz erreichte Malka, dass Erna dennoch ausreisen konnte.
Malka, David Meir und Rita Leibler konnten dem Naziterror nicht entfliehen. Sie wurden im September 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Malka Schöngut wurde am 14. Januar 1902 in Oswiecim / Auschwitz in Polen geboren. In der Hoffnung auf ein besseres Leben zog sie nach dem 1. Weltkrieg nach Berlin. Dort lernte sie den Kaufmann David Meir Leibler kennen, der ebenfalls aus Polen nach Deutschland gekommen war.

Beide heirateten im Jahr 1922. Sie bekamen drei Kinder. 1923 wurde der Sohn Max geboren, 1926 und 1932 die Töchter Erna und Rita. Malka führte den Haushalt, unterstützte ihren Mann in der Buchführung und betätigte sich als Schneiderin, um das Familieneinkommen zu verbessern. Die Familie war religiös und eine Auswanderung nach Palästina war ein häufig besprochenes Thema, schien aber wegen Davids schwacher Gesundheit nicht umzusetzen. Die Leiblers wohnten zuletzt in der Gipsstraße im Berliner Scheunenviertel, in dem viele aus Osteuropa eingewanderte Juden lebten.

Das Leben der Familie veränderte sich dramatisch im Oktober 1938, als jüdische Männer mit polnischer Staatsangehörigkeit verhaftet und nach Polen ausgewiesen wurden. David Meir wurde zuerst in ein Lager gebracht und später an die deutsch-polnische Grenze transportiert, von wo aus er nach Oswiecim / Auschwitz gelangte, wo Malkas Familie lebte. Nach der Verhaftung ihres Mannes ergriff Malka sofort die Initiative und schickte Max nach Oswiecim zu ihrer Familie. Malka und die beiden Töchter blieben allein in Berlin zurück. Die Mutter versuchte, Geld zu verdienen, um das Überleben zu sichern.

Die zwölfjährige Erna musste den Haushalt führen. Nach neun Monaten, im Sommer 1939, bekamen Mutter und Töchter Einreisevisa für Polen und zogen zurück nach Oswiecim.
Max lebte da schon in Bialystok in Ostpolen in einem Ausbildungslager, das jüdische Jugendliche auf das Leben in Palästina vorbereitete. Nach dem Beginn des 2. Weltkrieges floh er durch die Sowjetunion und die Türkei bis nach Palästina.

Auch Tochter Erna gelang die Flucht nach Palästina. Eine Schwester Malkas war 1936 nach Palästina ausgewandert und hatte dort im Rahmen eines Auswanderungsprogramms für jüdische Kinder Anträge für Kinder ihrer Angehörigen in Europa gestellt. Der Antrag für Erna war der einzige, der genehmigt wurde. Er war nach Berlin geschickt worden und von dort zurück nach Jerusalem, da die Leiblers nicht mehr in Berlin wohnten. Mit viel Mut und unter großem Einsatz erreichte Malka, dass Erna dennoch ausreisen konnte.

Malka, David Meir und Rita Leibler konnten dem Naziterror nicht entfliehen. Sie wurden im September 1942 in das Vernichtungslager vor den Toren ihres Heimatortes verschleppt und dort ermordet.