Manfred Fischel

Verlegeort
Oderberger Str. 39
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
18. Februar 2022
Geboren
14. April 1939 in Berlin
Deportation
am 05. September 1942 von Berlin nach Riga
Ermordet
08. September 1942 in Riga Rumbula

Manfred Fischel wurde am 14. April 1939 als jüngstes von drei Kindern des Kaufmanns Salomon Fischel und dessen Ehefrau Johanna in Berlin geboren.

Die Mutter Johanna war zur Entbindung ins Jüdische Krankenhaus Wedding gegangen, weil sie entsprechend der NS-Gesetzgebung vermutlich keine Hebamme mehr fand, die ihr als Jüdin bei einer Hausgeburt helfen durfte und konnte.

In den überlieferten Unterlagen der am 17. Mai 1939 in Deutschland durchgeführten Volkszählung wird die 5-köpfige Familie Fischel mit der Anschrift Oderberger Str. 39 erfasst.

Nur Wochen später mussten sie diese Wohnung verlassen und in die Strelitzer Str. 28 umziehen – wie aus den Unterlagen der am 13. September 1939 durch die Gestapo erfolgten Verhaftung des Vaters Salomon Fischel hervorgeht. Er wurde in den KZ`s Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald inhaftiert bevor er am 2. März 1942 in die (Tötungs-) Anstalt Bernburg a.d. Saale deportiert und dort ermordet wurde.

Nur wenige Monate nach dem Tod des Vaters wurde die Mutter Johanna am 5. September 1942 mit ihren Kindern Ruth, Lothar und dem 3-jährigen Manfred mit dem 19. Osttransport nach Riga deportiert.

Die Mutter Johanna sowie die Geschwister Ruth und Manfred wurden noch am Ankunftstag des Deportationszuges, dem 8. September 1942, in einer Massenerschießung ermordet.