Salomon Fischel

Verlegeort
Oderberger Str. 39
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
18. Februar 2022
Geboren
22. Oktober 1893 in Żabno (Galizien)
Beruf
Kaufmann
Interniert
13. September 1939 bis 01. September 1940 in Sachsenhausen
Deportation
am 02. September 1940 von Sachsenhausen nach Dachau
Später deportiert
am 12. Juli 1941 nach Buchenwald
Später deportiert
am 02. März 1942 nach Bernburg a.d. Saale
Ermordet
02. März 1942 in Bernburg a.d. Saale

Salomon Fischel wurde am 22. Oktober 1893 in Zabno/Dabrowa/Galizien geboren. Wann er nach Berlin kam ist unbekannt.

Im Mai 1921 heiratete der Kaufmann Salomon Fischel die am 20. Juni 1899 in Berlin geborene Johanna Loewinsohn. Das Ehepaar Fischel bekam in den folgenden Jahren 3 Kinder. Am 5. März 1922 wurde die Tochter Ruth geboren. Der Sohn Lothar kam am 5. Mai 1926 zur Welt.

Die 4-köpfige Familie lebte bis 1932 in Berlin-Mitte in der Kleinen Frankfurter Str. 21 im II. Obergeschoß (2 Treppen – wie der Berliner sagt).

Im Zeitraum 1932-33 zogen sie in die Oderberger Str. 39 in Berlin-Prenzlauer Berg. Unter dieser Anschrift findet man den Kaufmann Salomon Fischel im Berliner Adressbuch ab 1934.

Am 14. April 1939 wurde das dritte Kind geboren: der Sohn Manfred. Die Mutter Johanna war zur Entbindung ins Jüdische Krankenhaus Wedding gegangen, weil sie entsprechend der NS-Gesetz-gebung vermutlich keine Hebamme mehr fand, die ihr als Jüdin bei einer Hausgeburt helfen durfte und konnte.

In den überlieferten Unterlagen der am 17. Mai 1939 in Deutschland durchgeführten Volkszählung wird die 5-köpfige Familie Fischel mit der Anschrift Oderberger Str. 39 erfasst.

Nur Wochen später mussten sie diese Wohnung verlassen und in die Strelitzer Str. 28 umziehen – wie aus den Unterlagen der am 13. September 1939 durch die Gestapo erfolgten Verhaftung von Salomon Fischel hervorgeht. Er wurde im KZ Sachsenhausen inhaftiert.

Im September 1940 wurde er von Sachsenhausen ins KZ Dachau, von dort im Juli 1941 ins KZ Buchenwald „verlegt“.  Im März 1942 war er nach 2,5-jähriger KZ-Haft vermutlich am Ende seiner Kräfte und damit für die Nazis nicht mehr „arbeitstauglich“.

Am 2. März 1942 wurde er in die (Tötungs-) Anstalt Bernburg a.d. Saale deportiert und dort ermordet. Offiziell allerdings wurde sein Tod mit dem 14. März 1942 auf dem Standesamt Weimar II dokumentiert. Seiner Witwe Johanna stellten die Nazis „von Amts wegen“ nicht nur die entsprechende Sterbeurkunde per Post zu, sondern auch die Urne mit seiner Asche - verbunden mit der Auflage, auf eigene Kosten für die Beisetzung zu sorgen.  Die Grabstelle von Salomon Fischel ist noch heute auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee im Gräberfeld G 7, Reihe 34 a zu finden.