Lina Grünthal geb. Lindner

Verlegeort
Pariser Str. 5
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
24. Februar 2020
Geboren
11. August 1882 in Schnaittach
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
März 1943 in Auschwitz

Lina Lindner wurde am 11. August 1882 im bayrischen Schnaittach geboren. Ihr Vater hieß Emanuel Lindner, ihre Mutter war Maria Lindner, geb. Oppenheimer. Lina hatte vermutlich einen sechs Jahre älteren Bruder, Julius Lindner, der Metzger in Nürnberg war. <br />
Lina heiratete am 1. März 1906 in Nürnberg den Kaufmann Ludwig Grünthal, Sohn von Heinrich und Julia Grünthal. In seiner Heiratsanzeige wurde er Louis genannt und so unterschrieb er auch. Im Jahr der Eheschließung waren Ludwig Grünthals Eltern bereits in Breslau verstorben.<br />
Im April 1907 wurde die Tochter Julia geboren, benannt nach ihrer Großmutter väterlicherseits. Es ist nicht wahrscheinlich, dass Lina noch weitere Kinder bekommen hat, in den Nürnberger Archiven existieren keine weiteren Geburtsanzeigen.<br />
Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt zogen Lina und Ludwig Grünthal mit der kleinen Julia nach Berlin. Ludwig Grünthal ist erstmals 1918 in den Berliner Adressbüchern erwähnt. Er betrieb seit 1918 eine Agentur für Lebensmittel, Weine und Spirituosen und bezeichnete sich ab 1932 als Werbefachmann. Die Familie wohnte in der Kreuzberger Schmidstraße 4.<br />
Lina und Ludwig Grünthal schickten ihre Tochter Julia auf ein Gymnasium und ermöglichten ihr ein Studium der Zahnmedizin. <br />
Ludwig Grünthal starb am 9. März 1936 in der St. Josephs-Anstalt. Es handelte sich hierbei sehr wahrscheinlich um die „Anstalt zur Behandlung Nerven- bzw. Geisteskranker“ in Weißensee, da der Sterbefall auch im Standesamt Weißensee registriert wurde. Es war seine Tochter Julia, die die Beerdigung ihres Vaters anmeldete.<br />
Im selben Jahr heiratete Julia den Kaufmann Rudolf Perls. Ein Jahr später verließ Lina Grünthal die Wohnung in der Schmidstraße. Julia und Rudolf Perls hatten eine große Wohnung in der Pariser Straße 5 gemietet und nahmen Lina bei sich auf. <br />
Zusammen mit Tochter, Schwiegersohn und dem 1938 geborenen Enkel Peter wurde Lina Grünthal am 2. März 1943 mit dem „32. Osttransport“ (er umfasste 1758 Menschen) nach Auschwitz deportiert und vermutlich sofort nach Ankunft ermordet.<br />
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Lina Lindner wurde am 11. August 1882 im bayrischen Schnaittach geboren. Ihr Vater hieß Emanuel Lindner, ihre Mutter war Maria Lindner, geb. Oppenheimer. Lina hatte vermutlich einen sechs Jahre älteren Bruder, Julius Lindner, der Metzger in Nürnberg war.
Lina heiratete am 1. März 1906 in Nürnberg den Kaufmann Ludwig Grünthal, Sohn von Heinrich und Julia Grünthal. In seiner Heiratsanzeige wurde er Louis genannt und so unterschrieb er auch. Im Jahr der Eheschließung waren Ludwig Grünthals Eltern bereits in Breslau verstorben.
Im April 1907 wurde die Tochter Julia geboren, benannt nach ihrer Großmutter väterlicherseits. Es ist nicht wahrscheinlich, dass Lina noch weitere Kinder bekommen hat, in den Nürnberger Archiven existieren keine weiteren Geburtsanzeigen.
Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt zogen Lina und Ludwig Grünthal mit der kleinen Julia nach Berlin. Ludwig Grünthal ist erstmals 1918 in den Berliner Adressbüchern erwähnt. Er betrieb seit 1918 eine Agentur für Lebensmittel, Weine und Spirituosen und bezeichnete sich ab 1932 als Werbefachmann. Die Familie wohnte in der Kreuzberger Schmidstraße 4.
Lina und Ludwig Grünthal schickten ihre Tochter Julia auf ein Gymnasium und ermöglichten ihr ein Studium der Zahnmedizin.
Ludwig Grünthal starb am 9. März 1936 in der St. Josephs-Anstalt. Es handelte sich hierbei sehr wahrscheinlich um die „Anstalt zur Behandlung Nerven- bzw. Geisteskranker“ in Weißensee, da der Sterbefall auch im Standesamt Weißensee registriert wurde. Es war seine Tochter Julia, die die Beerdigung ihres Vaters anmeldete.
Im selben Jahr heiratete Julia den Kaufmann Rudolf Perls. Ein Jahr später verließ Lina Grünthal die Wohnung in der Schmidstraße. Julia und Rudolf Perls hatten eine große Wohnung in der Pariser Straße 5 gemietet und nahmen Lina bei sich auf.
Zusammen mit Tochter, Schwiegersohn und dem 1938 geborenen Enkel Peter wurde Lina Grünthal am 2. März 1943 mit dem „32. Osttransport“ (er umfasste 1758 Menschen) nach Auschwitz deportiert und vermutlich sofort nach Ankunft ermordet.