Hulda Böhm geb. Levy

Verlegeort
Thomasiusstraße 17
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
24. September 2015
Geboren
13. Juni 1874 in Schulitz (Westpreußen) / Solec Kujawski
Deportation
am 14. September 1942 nach KZ Theresienstadt
Später deportiert
am 29. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka
Ermordet
im Vernichtungslager Treblinka

Hulda Böhm kam 1874 im westpreußischen Schulitz bei Thorn (heute: Solec / Polen) zur Welt. Ihr Ehemann Max stammte aus Beuthen. Nach der Hochzeit zogen die Eheleute Böhm nach Berlin, wo 1897 Tochter Käte und 1906 Sohn Werner auf die Welt kamen. 1935 verließen die Eltern Böhm das Zuhause in der Moabiter Calvinstraße 32 und bezogen gleich um die Ecke eine Wohnung in der Thomasiusstraße 17.<br />
Am 23. Juli desselben Jahres brachte ihre Tochter Käte, inzwischen mit einem Herrn Zoegall verheiratet, ihren Sohn Peter Julius zur Welt. Zwei Jahre später, 1937, zog Käte mit ihrem kleinen Jungen in die Thomasiusstraße 17, vermutlich in die Wohnung der Böhms. Über Kätes Mann gibt es keine gesicherten Informationen – auf Peters Einschulungskarte wurden keine Angaben zum Vater gemacht und in der Vermögenserklärung 1943 gab Käte Zoegall ihren Familienstand mit „verwitwet“ an.<br />
Kätes Bruder, Werner Böhm, wurde schon im November 1941, kurz nach seinem 35. Geburtstag, mit dem „6. Transport“ nach Litauen ins Ghetto von Kowno deportiert und dort eine Woche nach der Ankunft durch die Einsatzgruppe A im Fort IX bei einer Massenerschießung ermordet.<br />
Seine Mutter, Hulda Böhm, und ihr Mann Max mussten im Sommer 1942 ihr Zuhause in der Thomasiusstraße verlassen, um sich in die Sammelstelle für Juden in der Gerlachstraße nahe dem Alexanderplatz zu begeben. (http://www.stolpersteine-gegen-das…) Da waren sie 68 und 71 Jahre alt. Vom Sammellager Gerlachstraße aus wurden die Böhms wenig später in das Lager Theresienstadt deportiert. Bereits zwei Wochen später, am 29. September, wurden Hulda und Max Böhm zusammen mit 2.000 weiteren Insassen (darunter ihre Nachbarn Selig Kroner und Leonore Blum) in Viehwaggons in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt, wo alle ermordet wurden. <br />
Zur selben Zeit leistete die Tochter der Böhms, Käte Zoegall, täglich um die 10 Stunden Zwangsarbeit für 23 RM Monatslohn bei der Firma Siemens-Schuckert. Dort mussten jüdische Arbeiter – noch vor der Einführung des gelben Sterns – bereits im Sommer 1940 besonders gekennzeichnete Kleidung tragen. <br />
Die Tochter der Böhms war 45 Jahre alt, als man auch sie am 3. Februar 1943 zusammen mit ihrem siebenjährigen Sohn im „28. Osttransport“ nach Auschwitz deportierte. Von den 952 Personen dieses Transports wurden an der Rampe in Auschwitz-Birkenau 181 Männer und 106 Frauen für arbeitsfähig befunden. Nur fünf von ihnen erlebten das Kriegsende. Alle anderen Verschleppten, darunter 82 Kinder bis 12 Jahre, wurden, wie Käte und Julius Zoegall, sofort nach ihrer Ankunft in Auschwitz ermordet.<br />

Hulda Böhm kam 1874 im westpreußischen Schulitz bei Thorn (heute: Solec / Polen) zur Welt. Ihr Ehemann Max stammte aus Beuthen. Nach der Hochzeit zogen die Eheleute Böhm nach Berlin, wo 1897 Tochter Käte und 1906 Sohn Werner auf die Welt kamen. 1935 verließen die Eltern Böhm das Zuhause in der Moabiter Calvinstraße 32 und bezogen gleich um die Ecke eine Wohnung in der Thomasiusstraße 17.
Am 23. Juli desselben Jahres brachte ihre Tochter Käte, inzwischen mit einem Herrn Zoegall verheiratet, ihren Sohn Peter Julius zur Welt. Zwei Jahre später, 1937, zog Käte mit ihrem kleinen Jungen in die Thomasiusstraße 17, vermutlich in die Wohnung der Böhms. Über Kätes Mann gibt es keine gesicherten Informationen – auf Peters Einschulungskarte wurden keine Angaben zum Vater gemacht und in der Vermögenserklärung 1943 gab Käte Zoegall ihren Familienstand mit „verwitwet“ an.
Kätes Bruder, Werner Böhm, wurde schon im November 1941, kurz nach seinem 35. Geburtstag, mit dem „6. Transport“ nach Litauen ins Ghetto von Kowno deportiert und dort eine Woche nach der Ankunft durch die Einsatzgruppe A im Fort IX bei einer Massenerschießung ermordet.
Seine Mutter, Hulda Böhm, und ihr Mann Max mussten im Sommer 1942 ihr Zuhause in der Thomasiusstraße verlassen, um sich in die Sammelstelle für Juden in der Gerlachstraße nahe dem Alexanderplatz zu begeben. (http://www.stolpersteine-gegen-das…) Da waren sie 68 und 71 Jahre alt. Vom Sammellager Gerlachstraße aus wurden die Böhms wenig später in das Lager Theresienstadt deportiert. Bereits zwei Wochen später, am 29. September, wurden Hulda und Max Böhm zusammen mit 2.000 weiteren Insassen (darunter ihre Nachbarn Selig Kroner und Leonore Blum) in Viehwaggons in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt, wo alle ermordet wurden.
Zur selben Zeit leistete die Tochter der Böhms, Käte Zoegall, täglich um die 10 Stunden Zwangsarbeit für 23 RM Monatslohn bei der Firma Siemens-Schuckert. Dort mussten jüdische Arbeiter – noch vor der Einführung des gelben Sterns – bereits im Sommer 1940 besonders gekennzeichnete Kleidung tragen.
Die Tochter der Böhms war 45 Jahre alt, als man auch sie am 3. Februar 1943 zusammen mit ihrem siebenjährigen Sohn im „28. Osttransport“ nach Auschwitz deportierte. Von den 952 Personen dieses Transports wurden an der Rampe in Auschwitz-Birkenau 181 Männer und 106 Frauen für arbeitsfähig befunden. Nur fünf von ihnen erlebten das Kriegsende. Alle anderen Verschleppten, darunter 82 Kinder bis 12 Jahre, wurden, wie Käte und Julius Zoegall, sofort nach ihrer Ankunft in Auschwitz ermordet.