Alice Russack, geb. Lewin, geboren am 13. Dezember 1889 in Stettin, war in erster Ehe mit dem Anwalt Dr. Georg Schoeps verheiratet gewesen. Er hatte in Hannover eine gutgehende Praxis hatte war 1924/25 Präsident eines Vereins, der ein jüdisches Kindererholungsheim des Ordens B’nai Brith auf Norderney betrieb. Auf Grund einer Affaire wurde ihr Mann nach den Nürnberger Rassegesetzen wegen “Rassenschande“ zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und durfte seinen Beruf nicht mehr ausüben. Sie ließ sich scheiden und zog mit ihrer Tochter, die 1924 geboren wurde, nach Berlin. Sie vermietete Zimmer mit Verpflegung und unterstützte ihren geschiedenen Mann, der völlig mittellos war und noch einmal ins Konzentrationslager gebracht wurde.<br />
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In zweiter Ehe war sie mit dem Kaufmann Alfred Rufsack, geboren am 18. August 1878 in Posen (Poznan)., verheiratet. Er war 1939 noch in der Lessingstraße 18 in Tiergarten gemeldet, ließ sich allerdings im Adressbuch 1940 in der Westfälischen Straße 85 mit dem Beruf Kaufmann verzeichnen. Alice Russack hatte einen eigenen Eintrag mit dem Zusatz „Frau“. <br />
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Von ihrem geschiedenen Mann Georg Schoeps hatte sie über die KZ-Bedingungen gehört. Deshalb entschloss sie sich zusammen mit ihrem Mann Alfred zum Freitod, nachdem sie von der bevorstehenden Deportation erfuhren. Am 24. September 1942 nahmen sie sich das Leben.<br />
Im Bericht der Geheimen Staatspolizei (GeStaPo) zur “Einziehung jüdischen Vermögens“, veröffentlicht im „Deutschen Reichsanzeiger/Preußischer Staatsanzeiger“, hieß es am 14.10.1942: „Schlüssel der Wohnung sind nicht vorhanden. Abgenommene Türklinken befinden sich im Kriminalbüro des 152. Polizeireviers.“ <br />
In zweiter Ehe war sie mit dem Kaufmann Alfred Rufsack, geboren am 18. August 1878 in Posen (Poznan)., verheiratet. Er war 1939 noch in der Lessingstraße 18 in Tiergarten gemeldet, ließ sich allerdings im Adressbuch 1940 in der Westfälischen Straße 85 mit dem Beruf Kaufmann verzeichnen. Alice Russack hatte einen eigenen Eintrag mit dem Zusatz „Frau“.
Von ihrem geschiedenen Mann Georg Schoeps hatte sie über die KZ-Bedingungen gehört. Deshalb entschloss sie sich zusammen mit ihrem Mann Alfred zum Freitod, nachdem sie von der bevorstehenden Deportation erfuhren. Am 24. September 1942 nahmen sie sich das Leben.
Im Bericht der Geheimen Staatspolizei (GeStaPo) zur “Einziehung jüdischen Vermögens“, veröffentlicht im „Deutschen Reichsanzeiger/Preußischer Staatsanzeiger“, hieß es am 14.10.1942: „Schlüssel der Wohnung sind nicht vorhanden. Abgenommene Türklinken befinden sich im Kriminalbüro des 152. Polizeireviers.“