Ingeborg Wolf

Verlegeort
Elberfelder Straße 29
Bezirk/Ortsteil
Tiergarten
Verlegedatum
04. Juni 2022
Geboren
13. September 1916 in Trier
Beruf
Buchhalterin / Sekretärin
Verhaftet
Juli 1938 in Nijmegen-Kraneburg
Deportation
am 27. November 1941 von Elßholzstraße 17, Berlin-Schöneberg nach Riga
Ermordet
30. November 1941 in Riga-Rumbula

Ingeborg Wolf wurde am 13. September 1916 in Trier geboren. Sie war die Tochter von Josef David Wolf und Lisa Wolf, geborene Feldmann.
Ihre Schwester Elly Regina war kurz vor Ingeborgs Geburt im Alter von 20 Monaten gestorben. Doch Ingeborg blieb kein Einzelkind. Im Jahr 1924 kam ihr Bruder Leo zur Welt.

Als Besitzer zweier Schuhgeschäfte in den besten Einkaufsstraßen Triers gehörten die Wolfs zum wohlhabenden Bürgertum der Stadt und es ist anzunehmen, dass Ingeborg eine behütete Kindheit erlebte. Sie besuchte die jüdische Volksschule in Trier und danach das Auguste Victoria Mädchen-Lyzeum.

Im Alter von 16 Jahren, noch während sie auf das Gymnasium ging, begann Ingeborg Abendkurse in Handelskunde zu besuchen und machte einen Abschluss für den kaufmännischen Beruf. Ein Jahr später musste sie aufgrund des Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen vom 25. April 1933 das Auguste-Viktoria-Lyzeum verlassen.

Im selben Jahr trennten sich ihre Eltern. Ihr Vater kaufte ein weiteres Schuhgeschäft mit dem Namen "Chasalla" in Köln und zog nach Köln um. Drei Jahre später verkauften ihre Eltern die Firma "Schuhhaus Wolf" mit den beiden Schuhgeschäften in Trier und Ingeborgs Mutter zog mit ihren Kindern ebenfalls nach Köln. Dort arbeitete Ingeborg, die inzwischen 20 Jahre alt war, als Buchhalterin im Schuhgeschäft ihres Vaters. Von 1937 bis 1939 war sie in der Kölner Metallgroßhandlung Gebrüder van Cleef als Sekretärin und Buchhalterin tätig.
Zu der Zeit war Ingeborg verlobt mit Ernst Markus, der in Amsterdam lebte. Als sie im Juli 1938 von einer Reise nach Holland zurückkam, wurde sie an der Grenze in Nijmegen-Kraneburg von der Gestapo verhaftet und ihr Pass wurde konfisziert. Sie hatte Glück, sie wurde freigelassen und erhielt in Köln ihren Pass zurück, allerdings mit stark gekürzter Geltungsdauer.
Nachdem in der Reichspogromnacht das Schuhgeschäft "Chasalla" in Köln völlig zerstört wurde und Ingeborgs Vater fliehen musste, zog Ingeborg mit ihrer Mutter im August 1939, also kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, zu ihrer Tante Rosa Glaser, ihrem Onkel Hugo Glaser und den Cousins Hans Wolfgang und Ludwig in die Elberfelder Straße 29 in Berlin-Tiergarten. Dort wollten sie auf eine Möglichkeit zur Ausreise nach Amsterdam warten.
Ingeborg fand in Berlin keine Stellung in ihrem Beruf und arbeitete zeitweise bei der zum evangelischen Glauben konvertierten, früher jüdischen Familie Ernst und Helene Westphal in Berlin-Dahlem als Hausangestellte.
Vermutlich im Zusammenhang mit der Deportation der Familie Glaser am 17. November 1941 mussten Ingeborg und ihre Mutter Lina in die Elßholzstraße 17 in Berlin-Schöneberg umziehen. Von dort wurden sie abgeholt und am 27. November 1941 mit 1.051 weiteren Jüdinnen und Juden vom Bahnhof Grunewald aus nach Riga, Lettland, deportiert. Direkt nach der Ankunft am 30. November 1941, wurden alle Menschen dieses Transports, darunter Ingeborg, 25 Jahre alt, und Lina, 55 Jahre alt, im Wald von Rumbula mit Gewehrschüssen ermordet.

Ingeborg Wolf wurde am 13. September 1916 in Trier geboren. Sie war die Tochter von Josef David Wolf und Lisa Wolf, geborene Feldmann.
Ihre Schwester Elly Regina war kurz vor Ingeborgs Geburt im Alter von 20 Monaten gestorben. Doch Ingeborg blieb kein Einzelkind. Im Jahr 1924 kam ihr Bruder Leo zur Welt.

Als Besitzer zweier Schuhgeschäfte in den besten Einkaufsstraßen Triers gehörten die Wolfs zum wohlhabenden Bürgertum der Stadt und es ist anzunehmen, dass Ingeborg eine behütete Kindheit erlebte. Sie besuchte die jüdische Volksschule in Trier und danach das Auguste-Victoria-Lyzeum.

Im Alter von 16 Jahren, noch während sie auf das Gymnasium ging, begann Ingeborg Abendkurse in Handelskunde zu besuchen und machte einen Abschluss für den kaufmännischen Beruf. Ein Jahr später musste sie aufgrund des Gesetzes gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen vom 25. April 1933 das Auguste-Victoria-Lyzeum verlassen.

Im selben Jahr trennten sich ihre Eltern. Ihr Vater kaufte ein weiteres Schuhgeschäft mit dem Namen "Chasalla" in Köln und zog dorthin um. Drei Jahre später verkauften ihre Eltern die Firma „Schuhhaus Wolf“ mit den beiden Schuhgeschäften in Trier und Ingeborgs Mutter zog mit ihren Kindern ebenfalls nach Köln. Dort arbeitete Ingeborg, die inzwischen 20 Jahre alt war, als Buchhalterin im Schuhgeschäft ihres Vaters.

Von 1937 bis 1939 war sie in der Kölner Metallgroßhandlung Gebrüder van Cleef als Sekretärin und Buchhalterin tätig. Zu der Zeit war Ingeborg verlobt mit Ernst Markus, der in Amsterdam lebte. Als sie im Juli 1938 von einer Reise nach Holland zurückkam, wurde sie an der Grenze in Nijmegen-Kraneburg von der Gestapo verhaftet und ihr Pass wurde konfisziert. Sie hatte Glück, sie wurde freigelassen und erhielt in Köln ihren Pass zurück, allerdings mit stark gekürzter Geltungsdauer.

Nachdem in der Reichspogromnacht das Schuhgeschäft "Chasalla" in Köln völlig zerstört wurde und Ingeborgs Vater fliehen musste, zog Ingeborg mit ihrer Mutter im August 1939, also kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, zu ihrer Tante Rosa Glaser, ihrem Onkel Hugo Glaser und den Cousins Hans Wolfgang und Ludwig in die Elberfelder Straße 29 in Berlin-Tiergarten. Dort wollten sie auf eine Möglichkeit zur Ausreise nach Amsterdam warten.

Ingeborg fand in Berlin keine Stellung in ihrem Beruf und arbeitete zeitweise bei der zum evangelischen Glauben konvertierten, früher jüdischen, Familie Ernst und Helene Westphal in Berlin-Dahlem als Hausangestellte.

Vermutlich im Zusammenhang mit der Deportation der Familie Glaser am 17. November 1941 mussten Ingeborg und ihre Mutter Lina in die Elßholzstraße 17 in Berlin-Schöneberg umziehen. Von dort wurden sie am 27. November 1941 mit 1.051 weiteren Jüdinnen und Juden vom Bahnhof Grunewald aus nach Riga, Lettland, deportiert. Direkt nach der Ankunft am 30. November 1941, wurden alle Menschen dieses Transports, darunter die erst 25-jährige Ingeborg, im Wald von Rumbula mit Gewehrschüssen ermordet.