Verlegeort
Pestalozzistr. 15
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
26. April 2012
Geboren
23. Januar 1906 in Berlin
Deportation
am 19. Oktober 1942
nach
Riga
Ermordet
22. Oktober 1942 in Riga
Käthe Gehr wurde am 23. Januar 1906 in Berlin geboren. Ihr Vater war sehr wahrscheinlich Albert Katz, 1874 in Posen geboren, die Mutter die fünf Jahre jüngere, nichtjüdische Gertrud Brockmann aus Berlin. Käthe hatte mindestens einen Bruder, Erwin Katz. Albert Katz wird in den Berliner Adressbüchern als Kaufmann bezeichnet, ohne dass man wüsste, worin genau seine Tätigkeit bestand. Als Käthe zur Welt kam, zog er von Moabit nach Prenzlauer Berg, in die Jablonskistraße 23. Um 1914 zog die Familie in die Elbinger Straße 56, ein Haus neben jenem, in dem 1920 Franz Gehr mit seinen Brüdern seine kurzlebige Firma haben sollte. Das Haus, in dem die Familie Katz wohnte war das Eckhaus zur Wehlauer Straße (heute Eugen-Schönhaar-Straße), Albert Katz wird von 1933 bis 1939 im Adressbuch unter der Adresse Wehlauer Straße 1 geführt.
Wir wissen nicht, wann genau Käthe und Franz heirateten, fest steht, dass am 8. September 1932 ihr Sohn Wolfgang Gehr auf die Welt kam. Eventuell sind sie deshalb von der Goldaper Straße in eine größere Wohnung in der Kurischen Straße (heute John-Schehr-Straße) um die Ecke gezogen und ein Jahr später in die auch nahe Chodowieckistraße 2, weiterhin in der Nähe von Eltern und Schwiegereltern. 1937 zogen sie noch einmal um, jetzt nach Mitte in die Schützenstraße 13. Inzwischen war das Berufsleben für Juden durch die antisemitischen Verordnungen der Regierung beträchtlich erschwert worden, als selbständiger Kaufmann oder Vertreter war es sicherlich nicht leicht, eine Familie zu ernähren. Daher erstaunt es nicht, dass nun auch Käthe einen Adressbuch-Eintrag in der Schützenstraße 13 hat, Beruf: Knopfmontage. Das Beziehen von Knöpfen, Schnallen und ähnlichem war eine Arbeit, die man gut zu Hause leisten konnte um zu dem Familieneinkommen beizutragen. Interessant ist, dass auch Käthes Schwägerin in der Hufelandstraße 48, die Frau von Max Gehr, gleichzeitig mit der Knopfmontage begann.
1939 stehen Franz und Käthe Gehr letztmalig im Adressbuch. Wir wissen aber, dass sie bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 bereits eine Wohnung in der Pestalozzistraße 15 bezogen hatten. Von der Knopfmontage ist keine Rede mehr. Die Lebensbedingungen waren nach den Pogromen vom 9. November 1938 für Juden noch mal drastisch verschlechtert worden. Auftraggeber für die Knöpfe konnten nur jüdische Unternehmen sein, und die wurden nun systematisch aus dem Wirtschaftsleben ausgeschlossen, d.h. zu Schließung oder Zwangsverkauf an Nichtjuden gezwungen. Möglicherweise erhielten Gehrs die Wohnung in der Pestalozzistraße durch Vermittlung von Käthes Tante Ernestine Zeida, eine Schwester von Albert Katz, die dort schon länger wohnte. 1939 oder 1940 musste Albert Katz seine langjährige Bleibe in der Wehlauer Straße aufgeben und zog mit Frau und Sohn Erwin ebenfalls in die Pestalozzistraße, als Untermieter von Zeidas.
Im Oktober und November 1941 wurden Franz und Käthe Gehr zum Reichsarbeitsdienst einberufen, also zur Zwangsarbeit - wo, ist nicht belegt. Ein Jahr später, am 19. Oktober 1942 mussten sie am Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße mit 956 anderen Leidensgenossen einen Deportationszug nach Riga besteigen. 140 der Zuginsassen waren Kinder, darunter auch der zehnjährige Wolfgang Gehr. In Riga kamen sie drei Tage später an. Noch am Bahnhof wurden 87 Männer mit handwerklichen Berufen ausgesucht, unwahrscheinlich, dass der Kaufmann und Vertreter Franz Gehr dazugehörte. Ohnehin überlebten nur 17 von ihnen den Krieg. Alle Frauen und Kinder und die andern Männer wurden sofort in die umliegenden Wälder gebracht und dort ermordet. Der 22. Oktober 1942 ist der Todestag von Käthe Gehr und ihrem kleinen Sohn Wolfgang und ziemlich sicher auch von Franz Gehr.
Auch Franz’ Bruder Max Gehr, der am 20. Januar 1895 in Pakosch geboren wurde, und seine Frau Gertrud geb. Lewinski, am 13. Oktober 1895 in Stettin geboren, ermordeten die Nationalsozialisten. Sie wurden am 15. Dezember 1942 erst nach Theresienstadt, wenige Wochen später, am 23. Januar 1943, weiter nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht. Für sie liegen Stolpersteine vor der Hufelandstraße 5 (vormals 48) in Prenzlauer Berg. Franz’ Eltern und die Brüder Robert, Konrad, Herbert und Erich konnten rechtzeitig nach Kolumbien fliehen. Käthes Vater Albert Katz und sein Sohn Erwin überlebten dank Alberts Ehe mit der nichtjüdischen Gertrud, sie kehrten nach 1945 wieder in ihr altes Viertel zurück, diesmal Greifswalder Straße 56. Gertrud starb dort 1950, Albert 1952.
Wir wissen nicht, wann genau Käthe und Franz heirateten, fest steht, dass am 8. September 1932 ihr Sohn Wolfgang Gehr auf die Welt kam. Eventuell sind sie deshalb von der Goldaper Straße in eine größere Wohnung in der Kurischen Straße (heute John-Schehr-Straße) um die Ecke gezogen und ein Jahr später in die auch nahe Chodowieckistraße 2, weiterhin in der Nähe von Eltern und Schwiegereltern. 1937 zogen sie noch einmal um, jetzt nach Mitte in die Schützenstraße 13. Inzwischen war das Berufsleben für Juden durch die antisemitischen Verordnungen der Regierung beträchtlich erschwert worden, als selbständiger Kaufmann oder Vertreter war es sicherlich nicht leicht, eine Familie zu ernähren. Daher erstaunt es nicht, dass nun auch Käthe einen Adressbuch-Eintrag in der Schützenstraße 13 hat, Beruf: Knopfmontage. Das Beziehen von Knöpfen, Schnallen und ähnlichem war eine Arbeit, die man gut zu Hause leisten konnte um zu dem Familieneinkommen beizutragen. Interessant ist, dass auch Käthes Schwägerin in der Hufelandstraße 48, die Frau von Max Gehr, gleichzeitig mit der Knopfmontage begann.
1939 stehen Franz und Käthe Gehr letztmalig im Adressbuch. Wir wissen aber, dass sie bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 bereits eine Wohnung in der Pestalozzistraße 15 bezogen hatten. Von der Knopfmontage ist keine Rede mehr. Die Lebensbedingungen waren nach den Pogromen vom 9. November 1938 für Juden noch mal drastisch verschlechtert worden. Auftraggeber für die Knöpfe konnten nur jüdische Unternehmen sein, und die wurden nun systematisch aus dem Wirtschaftsleben ausgeschlossen, d.h. zu Schließung oder Zwangsverkauf an Nichtjuden gezwungen. Möglicherweise erhielten Gehrs die Wohnung in der Pestalozzistraße durch Vermittlung von Käthes Tante Ernestine Zeida, eine Schwester von Albert Katz, die dort schon länger wohnte. 1939 oder 1940 musste Albert Katz seine langjährige Bleibe in der Wehlauer Straße aufgeben und zog mit Frau und Sohn Erwin ebenfalls in die Pestalozzistraße, als Untermieter von Zeidas.
Im Oktober und November 1941 wurden Franz und Käthe Gehr zum Reichsarbeitsdienst einberufen, also zur Zwangsarbeit - wo, ist nicht belegt. Ein Jahr später, am 19. Oktober 1942 mussten sie am Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße mit 956 anderen Leidensgenossen einen Deportationszug nach Riga besteigen. 140 der Zuginsassen waren Kinder, darunter auch der zehnjährige Wolfgang Gehr. In Riga kamen sie drei Tage später an. Noch am Bahnhof wurden 87 Männer mit handwerklichen Berufen ausgesucht, unwahrscheinlich, dass der Kaufmann und Vertreter Franz Gehr dazugehörte. Ohnehin überlebten nur 17 von ihnen den Krieg. Alle Frauen und Kinder und die andern Männer wurden sofort in die umliegenden Wälder gebracht und dort ermordet. Der 22. Oktober 1942 ist der Todestag von Käthe Gehr und ihrem kleinen Sohn Wolfgang und ziemlich sicher auch von Franz Gehr.
Auch Franz’ Bruder Max Gehr, der am 20. Januar 1895 in Pakosch geboren wurde, und seine Frau Gertrud geb. Lewinski, am 13. Oktober 1895 in Stettin geboren, ermordeten die Nationalsozialisten. Sie wurden am 15. Dezember 1942 erst nach Theresienstadt, wenige Wochen später, am 23. Januar 1943, weiter nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht. Für sie liegen Stolpersteine vor der Hufelandstraße 5 (vormals 48) in Prenzlauer Berg. Franz’ Eltern und die Brüder Robert, Konrad, Herbert und Erich konnten rechtzeitig nach Kolumbien fliehen. Käthes Vater Albert Katz und sein Sohn Erwin überlebten dank Alberts Ehe mit der nichtjüdischen Gertrud, sie kehrten nach 1945 wieder in ihr altes Viertel zurück, diesmal Greifswalder Straße 56. Gertrud starb dort 1950, Albert 1952.
Käthe Gehr wurde am 23. Januar 1906 in Berlin geboren. Ihr Vater war sehr wahrscheinlich Albert Katz, 1874 in Posen geboren, die Mutter die fünf Jahre jüngere, nichtjüdische Gertrud Brockmann aus Berlin. Käthe hatte mindestens einen Bruder, Erwin Katz. Albert Katz wird in den Berliner Adressbüchern als Kaufmann bezeichnet, ohne dass man wüsste, worin genau seine Tätigkeit bestand. Als Käthe zur Welt kam, zog er von Moabit nach Prenzlauer Berg, in die Jablonskistraße 23. Um 1914 zog die Familie in die Elbinger Straße 56, ein Haus neben jenem, in dem 1920 Franz Gehr mit seinen Brüdern seine kurzlebige Firma haben sollte. Das Haus, in dem die Familie Katz wohnte war das Eckhaus zur Wehlauer Straße (heute Eugen-Schönhaar-Straße), Albert Katz wird von 1933 bis 1939 im Adressbuch unter der Adresse Wehlauer Straße 1 geführt.
Wir wissen nicht, wann genau Käthe und Franz heirateten, fest steht, dass am 8. September 1932 ihr Sohn Wolfgang Gehr auf die Welt kam. Eventuell sind sie deshalb von der Goldaper Straße in eine größere Wohnung in der Kurischen Straße (heute John-Schehr-Straße) um die Ecke gezogen und ein Jahr später in die auch nahe Chodowieckistraße 2, weiterhin in der Nähe von Eltern und Schwiegereltern. 1937 zogen sie noch einmal um, jetzt nach Mitte in die Schützenstraße 13. Inzwischen war das Berufsleben für Juden durch die antisemitischen Verordnungen der Regierung beträchtlich erschwert worden, als selbständiger Kaufmann oder Vertreter war es sicherlich nicht leicht, eine Familie zu ernähren. Daher erstaunt es nicht, dass nun auch Käthe einen Adressbuch-Eintrag in der Schützenstraße 13 hat, Beruf: Knopfmontage. Das Beziehen von Knöpfen, Schnallen und ähnlichem war eine Arbeit, die man gut zu Hause leisten konnte um zu dem Familieneinkommen beizutragen. Interessant ist, dass auch Käthes Schwägerin in der Hufelandstraße 48, die Frau von Max Gehr, gleichzeitig mit der Knopfmontage begann.
1939 stehen Franz und Käthe Gehr letztmalig im Adressbuch. Wir wissen aber, dass sie bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 bereits eine Wohnung in der Pestalozzistraße 15 bezogen hatten. Von der Knopfmontage ist keine Rede mehr. Die Lebensbedingungen waren nach den Pogromen vom 9. November 1938 für Juden noch mal drastisch verschlechtert worden. Auftraggeber für die Knöpfe konnten nur jüdische Unternehmen sein, und die wurden nun systematisch aus dem Wirtschaftsleben ausgeschlossen, d.h. zu Schließung oder Zwangsverkauf an Nichtjuden gezwungen. Möglicherweise erhielten Gehrs die Wohnung in der Pestalozzistraße durch Vermittlung von Käthes Tante Ernestine Zeida, eine Schwester von Albert Katz, die dort schon länger wohnte. 1939 oder 1940 musste Albert Katz seine langjährige Bleibe in der Wehlauer Straße aufgeben und zog mit Frau und Sohn Erwin ebenfalls in die Pestalozzistraße, als Untermieter von Zeidas.
Im Oktober und November 1941 wurden Franz und Käthe Gehr zum Reichsarbeitsdienst einberufen, also zur Zwangsarbeit - wo, ist nicht belegt. Ein Jahr später, am 19. Oktober 1942 mussten sie am Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße mit 956 anderen Leidensgenossen einen Deportationszug nach Riga besteigen. 140 der Zuginsassen waren Kinder, darunter auch der zehnjährige Wolfgang Gehr. In Riga kamen sie drei Tage später an. Noch am Bahnhof wurden 87 Männer mit handwerklichen Berufen ausgesucht, unwahrscheinlich, dass der Kaufmann und Vertreter Franz Gehr dazugehörte. Ohnehin überlebten nur 17 von ihnen den Krieg. Alle Frauen und Kinder und die andern Männer wurden sofort in die umliegenden Wälder gebracht und dort ermordet. Der 22. Oktober 1942 ist der Todestag von Käthe Gehr und ihrem kleinen Sohn Wolfgang und ziemlich sicher auch von Franz Gehr.
Auch Franz’ Bruder Max Gehr, der am 20. Januar 1895 in Pakosch geboren wurde, und seine Frau Gertrud geb. Lewinski, am 13. Oktober 1895 in Stettin geboren, ermordeten die Nationalsozialisten. Sie wurden am 15. Dezember 1942 erst nach Theresienstadt, wenige Wochen später, am 23. Januar 1943, weiter nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht. Für sie liegen Stolpersteine vor der Hufelandstraße 5 (vormals 48) in Prenzlauer Berg. Franz’ Eltern und die Brüder Robert, Konrad, Herbert und Erich konnten rechtzeitig nach Kolumbien fliehen. Käthes Vater Albert Katz und sein Sohn Erwin überlebten dank Alberts Ehe mit der nichtjüdischen Gertrud, sie kehrten nach 1945 wieder in ihr altes Viertel zurück, diesmal Greifswalder Straße 56. Gertrud starb dort 1950, Albert 1952.
Wir wissen nicht, wann genau Käthe und Franz heirateten, fest steht, dass am 8. September 1932 ihr Sohn Wolfgang Gehr auf die Welt kam. Eventuell sind sie deshalb von der Goldaper Straße in eine größere Wohnung in der Kurischen Straße (heute John-Schehr-Straße) um die Ecke gezogen und ein Jahr später in die auch nahe Chodowieckistraße 2, weiterhin in der Nähe von Eltern und Schwiegereltern. 1937 zogen sie noch einmal um, jetzt nach Mitte in die Schützenstraße 13. Inzwischen war das Berufsleben für Juden durch die antisemitischen Verordnungen der Regierung beträchtlich erschwert worden, als selbständiger Kaufmann oder Vertreter war es sicherlich nicht leicht, eine Familie zu ernähren. Daher erstaunt es nicht, dass nun auch Käthe einen Adressbuch-Eintrag in der Schützenstraße 13 hat, Beruf: Knopfmontage. Das Beziehen von Knöpfen, Schnallen und ähnlichem war eine Arbeit, die man gut zu Hause leisten konnte um zu dem Familieneinkommen beizutragen. Interessant ist, dass auch Käthes Schwägerin in der Hufelandstraße 48, die Frau von Max Gehr, gleichzeitig mit der Knopfmontage begann.
1939 stehen Franz und Käthe Gehr letztmalig im Adressbuch. Wir wissen aber, dass sie bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 bereits eine Wohnung in der Pestalozzistraße 15 bezogen hatten. Von der Knopfmontage ist keine Rede mehr. Die Lebensbedingungen waren nach den Pogromen vom 9. November 1938 für Juden noch mal drastisch verschlechtert worden. Auftraggeber für die Knöpfe konnten nur jüdische Unternehmen sein, und die wurden nun systematisch aus dem Wirtschaftsleben ausgeschlossen, d.h. zu Schließung oder Zwangsverkauf an Nichtjuden gezwungen. Möglicherweise erhielten Gehrs die Wohnung in der Pestalozzistraße durch Vermittlung von Käthes Tante Ernestine Zeida, eine Schwester von Albert Katz, die dort schon länger wohnte. 1939 oder 1940 musste Albert Katz seine langjährige Bleibe in der Wehlauer Straße aufgeben und zog mit Frau und Sohn Erwin ebenfalls in die Pestalozzistraße, als Untermieter von Zeidas.
Im Oktober und November 1941 wurden Franz und Käthe Gehr zum Reichsarbeitsdienst einberufen, also zur Zwangsarbeit - wo, ist nicht belegt. Ein Jahr später, am 19. Oktober 1942 mussten sie am Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße mit 956 anderen Leidensgenossen einen Deportationszug nach Riga besteigen. 140 der Zuginsassen waren Kinder, darunter auch der zehnjährige Wolfgang Gehr. In Riga kamen sie drei Tage später an. Noch am Bahnhof wurden 87 Männer mit handwerklichen Berufen ausgesucht, unwahrscheinlich, dass der Kaufmann und Vertreter Franz Gehr dazugehörte. Ohnehin überlebten nur 17 von ihnen den Krieg. Alle Frauen und Kinder und die andern Männer wurden sofort in die umliegenden Wälder gebracht und dort ermordet. Der 22. Oktober 1942 ist der Todestag von Käthe Gehr und ihrem kleinen Sohn Wolfgang und ziemlich sicher auch von Franz Gehr.
Auch Franz’ Bruder Max Gehr, der am 20. Januar 1895 in Pakosch geboren wurde, und seine Frau Gertrud geb. Lewinski, am 13. Oktober 1895 in Stettin geboren, ermordeten die Nationalsozialisten. Sie wurden am 15. Dezember 1942 erst nach Theresienstadt, wenige Wochen später, am 23. Januar 1943, weiter nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht. Für sie liegen Stolpersteine vor der Hufelandstraße 5 (vormals 48) in Prenzlauer Berg. Franz’ Eltern und die Brüder Robert, Konrad, Herbert und Erich konnten rechtzeitig nach Kolumbien fliehen. Käthes Vater Albert Katz und sein Sohn Erwin überlebten dank Alberts Ehe mit der nichtjüdischen Gertrud, sie kehrten nach 1945 wieder in ihr altes Viertel zurück, diesmal Greifswalder Straße 56. Gertrud starb dort 1950, Albert 1952.