Verlegeort
Solinger Straße 10
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
September 2003
Geboren
11. November 1903 in Kadobestie (Kaiserreich Österreich-Ungarn)
Überlebt
Adolf Kohn wurde am 11. November 1903 in dem Dorf Kadobestie (heute Kadubiwzi) geboren, das sich damals im Kaiserreich Österreich-Ungarn befand und heute in der Ukraine liegt. Er besuchte vier Jahre die Volksschule und anschließend ein humanistisches Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er – vermutlich in Wien – einige Semester an der juridischen Fakultät und absolvierte dann die Handelsakademie. Die österreichische Hauptstadt war der letzte Wohnsitz und Sterbeort seiner Eltern Cipre (geb. Türk) und Leib Kohn.
Im Jahr 1927 zog Adolf Kohn nach Berlin, wo er am 8. August eine Stelle als Spediteur bei der FRABA In- & Ausland Transport AG in der Schlegelstraße 9 antrat. Zwei Jahre später wurde er als Prokurist der Firma ins Handelsregister eingetragen. Er arbeitete sehr hart, meist zwölf Stunden täglich, häufig ohne einen freien Tag in der Woche. Im April 1936 wurde der Betrieb, der sich in jüdischem Besitz befand, zwangsweise geschlossen. Adolf Kohn wurde mit der Abwicklung der Betriebsauflösung beauftragt, die bis Juli 1936 vollzogen wurde. Seit dem erzwungenen Ende seiner beruflichen Karriere plante er, das nationalsozialistische Deutschland zu verlassen. In seinem Rückerstattungsantrag schreibt er später: „Seit Mitte 1936 lebte ich auf Abruf in täglicher Erwartung einer Auswanderungsmöglichkeit.“ Doch alle Hoffnungen auf eine Flucht zerschlugen sich.
Am 22. April 1941 heiratete Adolf Kohn auf dem Standesamt Berlin-Mitte die fünf Jahre jüngere Edith Rödelsheimer. Sie stammte aus Stettin und hatte an der Berliner Hochschule für Musik das Staatsexamen für das Lehramt an höheren Lehranstalten gemacht. Eine entsprechende Berufsausübung wurde ihr als Jüdin verboten. Gemeinsam wohnten die Eheleute zunächst in der Memhardstraße 10 und dann in Tempelhof in einem kleinen Häuschen in der Manfred-von-Richthofen-Straße 79. Die Besitzerin, Frau Karpe, hatte Adolf Kohn dringend gebeten, dort einzuziehen, da sie auf diese Weise hoffte, eine unerwünschte „Einquartierung“ vermeiden zu können.
In der Zwischenzeit hatte Adolf Kohn eine Arbeit als Bürogehilfe gefunden, wurde aber im Juli 1941 zur Fabrikarbeit bei Siemens & Halske (Wernerwerk F, Abteilung Charlottenburg) dienstverpflichtet. Seine Frau musste bereits seit einem Jahr Zwangsarbeit an der Drehbank im Wernerwerk M verrichten. In seinem Rückerstattungsantrag beschreibt Adolf Kohn die Angst, von der Gestapo abgeholt zu werden: „In 1942 erfasste uns die Panik vor der Deportierung, als es uns klar wurde, dass trotz unserer Beschäftigung als Arbeiter in der Fabrik der Rüstungsindustrie wir auf der Vernichtungsliste waren. Wie viele andere suchten wir nach und verhandelten verschiedentlich über ‚Untertauchmöglichkeiten‘.“
Als Adolf und Edith Kohn am 11. Februar 1943 aus der Fabrik nach Hause kamen, fanden sie ein Siegel der Gestapo an ihrer Haustür vor. All ihren Besitz zurücklassend tauchten sie noch in derselben Nacht unter. Hilfe bekamen sie von Ella und Emil Schock aus Tegel. Adolf Kohn schreibt im Rückerstattungsantrag: „Wie durch ein Wunder fanden wir zwei tapfere gute Menschen, die Herz und Seele hatten und uns versteckten.“ Der zum damaligen Zeitpunkt 61-jährige Emil Schock, von Beruf Pfleger, begründete die Bereitschaft zu helfen später damit, dass sie selbst jüdische Angehörige hatten. Im Wochenendhaus des Ehepaars Schock in Birkenwerder hielten sich Adolf und Edith Kohn über zwei Jahre versteckt. In seinem Entschädigungsantrag schreibt Adolf Kohn: „In den Jahren 1943, 1944 und 1945 (bis zum Zusammenbruch) lebte ich auf der Flucht, ‚illegal‘, ‚untergrund‘, ohne Lebensmittelkarten, ohne Wohnung, ohne Bleibe, gehetzt, unangemeldet, in steter Gefahr erkannt und verhaftet zu werden. Ich durchlebte unmenschlich schwierige Zeiten.“
Nach der Befreiung durch die Alliierten am 8. Mai 1945 wohnten Adolf und Edith Kohn vorübergehend in der Hoeppnerstraße 71 in Berlin-Tempelhof. Am 19. August 1946 verließen sie Berlin und emigrierten in die USA. Sie ließen sich in Portland, Oregon, nieder, wo Adolf Kohn von der Firma J.T. Steeb & Co., Inc. als Spediteur angestellt wurde. Seine Frau arbeitete ab 1948 als Bibliotheksgehilfin. Seinen Namen änderte Adolf Kohn zu Adolph Carr. Zuletzt wohnte er mit seiner Frau im kalifornischen Laguna Hills. Dort starb er am 2. Dezember 1993 im Alter von 90 Jahren.
Im Jahr 1927 zog Adolf Kohn nach Berlin, wo er am 8. August eine Stelle als Spediteur bei der FRABA In- & Ausland Transport AG in der Schlegelstraße 9 antrat. Zwei Jahre später wurde er als Prokurist der Firma ins Handelsregister eingetragen. Er arbeitete sehr hart, meist zwölf Stunden täglich, häufig ohne einen freien Tag in der Woche. Im April 1936 wurde der Betrieb, der sich in jüdischem Besitz befand, zwangsweise geschlossen. Adolf Kohn wurde mit der Abwicklung der Betriebsauflösung beauftragt, die bis Juli 1936 vollzogen wurde. Seit dem erzwungenen Ende seiner beruflichen Karriere plante er, das nationalsozialistische Deutschland zu verlassen. In seinem Rückerstattungsantrag schreibt er später: „Seit Mitte 1936 lebte ich auf Abruf in täglicher Erwartung einer Auswanderungsmöglichkeit.“ Doch alle Hoffnungen auf eine Flucht zerschlugen sich.
Am 22. April 1941 heiratete Adolf Kohn auf dem Standesamt Berlin-Mitte die fünf Jahre jüngere Edith Rödelsheimer. Sie stammte aus Stettin und hatte an der Berliner Hochschule für Musik das Staatsexamen für das Lehramt an höheren Lehranstalten gemacht. Eine entsprechende Berufsausübung wurde ihr als Jüdin verboten. Gemeinsam wohnten die Eheleute zunächst in der Memhardstraße 10 und dann in Tempelhof in einem kleinen Häuschen in der Manfred-von-Richthofen-Straße 79. Die Besitzerin, Frau Karpe, hatte Adolf Kohn dringend gebeten, dort einzuziehen, da sie auf diese Weise hoffte, eine unerwünschte „Einquartierung“ vermeiden zu können.
In der Zwischenzeit hatte Adolf Kohn eine Arbeit als Bürogehilfe gefunden, wurde aber im Juli 1941 zur Fabrikarbeit bei Siemens & Halske (Wernerwerk F, Abteilung Charlottenburg) dienstverpflichtet. Seine Frau musste bereits seit einem Jahr Zwangsarbeit an der Drehbank im Wernerwerk M verrichten. In seinem Rückerstattungsantrag beschreibt Adolf Kohn die Angst, von der Gestapo abgeholt zu werden: „In 1942 erfasste uns die Panik vor der Deportierung, als es uns klar wurde, dass trotz unserer Beschäftigung als Arbeiter in der Fabrik der Rüstungsindustrie wir auf der Vernichtungsliste waren. Wie viele andere suchten wir nach und verhandelten verschiedentlich über ‚Untertauchmöglichkeiten‘.“
Als Adolf und Edith Kohn am 11. Februar 1943 aus der Fabrik nach Hause kamen, fanden sie ein Siegel der Gestapo an ihrer Haustür vor. All ihren Besitz zurücklassend tauchten sie noch in derselben Nacht unter. Hilfe bekamen sie von Ella und Emil Schock aus Tegel. Adolf Kohn schreibt im Rückerstattungsantrag: „Wie durch ein Wunder fanden wir zwei tapfere gute Menschen, die Herz und Seele hatten und uns versteckten.“ Der zum damaligen Zeitpunkt 61-jährige Emil Schock, von Beruf Pfleger, begründete die Bereitschaft zu helfen später damit, dass sie selbst jüdische Angehörige hatten. Im Wochenendhaus des Ehepaars Schock in Birkenwerder hielten sich Adolf und Edith Kohn über zwei Jahre versteckt. In seinem Entschädigungsantrag schreibt Adolf Kohn: „In den Jahren 1943, 1944 und 1945 (bis zum Zusammenbruch) lebte ich auf der Flucht, ‚illegal‘, ‚untergrund‘, ohne Lebensmittelkarten, ohne Wohnung, ohne Bleibe, gehetzt, unangemeldet, in steter Gefahr erkannt und verhaftet zu werden. Ich durchlebte unmenschlich schwierige Zeiten.“
Nach der Befreiung durch die Alliierten am 8. Mai 1945 wohnten Adolf und Edith Kohn vorübergehend in der Hoeppnerstraße 71 in Berlin-Tempelhof. Am 19. August 1946 verließen sie Berlin und emigrierten in die USA. Sie ließen sich in Portland, Oregon, nieder, wo Adolf Kohn von der Firma J.T. Steeb & Co., Inc. als Spediteur angestellt wurde. Seine Frau arbeitete ab 1948 als Bibliotheksgehilfin. Seinen Namen änderte Adolf Kohn zu Adolph Carr. Zuletzt wohnte er mit seiner Frau im kalifornischen Laguna Hills. Dort starb er am 2. Dezember 1993 im Alter von 90 Jahren.
Adolf Kohn wurde am 11. November 1903 in dem Dorf Kadobestie (heute Kadubiwzi) geboren, das sich damals im Kaiserreich Österreich-Ungarn befand und heute in der Ukraine liegt. Er besuchte vier Jahre die Volksschule und anschließend ein humanistisches Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er – vermutlich in Wien – einige Semester an der juridischen Fakultät und absolvierte dann die Handelsakademie. Die österreichische Hauptstadt war der letzte Wohnsitz und Sterbeort seiner Eltern Cipre (geb. Türk) und Leib Kohn.
Im Jahr 1927 zog Adolf Kohn nach Berlin, wo er am 8. August eine Stelle als Spediteur bei der FRABA In- & Ausland Transport AG in der Schlegelstraße 9 antrat. Zwei Jahre später wurde er als Prokurist der Firma ins Handelsregister eingetragen. Er arbeitete sehr hart, meist zwölf Stunden täglich, häufig ohne einen freien Tag in der Woche. Im April 1936 wurde der Betrieb, der sich in jüdischem Besitz befand, zwangsweise geschlossen. Adolf Kohn wurde mit der Abwicklung der Betriebsauflösung beauftragt, die bis Juli 1936 vollzogen wurde. Seit dem erzwungenen Ende seiner beruflichen Karriere plante er, das nationalsozialistische Deutschland zu verlassen. In seinem Rückerstattungsantrag schreibt er später: „Seit Mitte 1936 lebte ich auf Abruf in täglicher Erwartung einer Auswanderungsmöglichkeit.“ Doch alle Hoffnungen auf eine Flucht zerschlugen sich.
Am 22. April 1941 heiratete Adolf Kohn auf dem Standesamt Berlin-Mitte die fünf Jahre jüngere Edith Rödelsheimer. Sie stammte aus Stettin und hatte an der Berliner Hochschule für Musik das Staatsexamen für das Lehramt an höheren Lehranstalten gemacht. Eine entsprechende Berufsausübung wurde ihr als Jüdin verboten. Gemeinsam wohnten die Eheleute zunächst in der Memhardstraße 10 und dann in Tempelhof in einem kleinen Häuschen in der Manfred-von-Richthofen-Straße 79. Die Besitzerin, Frau Karpe, hatte Adolf Kohn dringend gebeten, dort einzuziehen, da sie auf diese Weise hoffte, eine unerwünschte „Einquartierung“ vermeiden zu können.
In der Zwischenzeit hatte Adolf Kohn eine Arbeit als Bürogehilfe gefunden, wurde aber im Juli 1941 zur Fabrikarbeit bei Siemens & Halske (Wernerwerk F, Abteilung Charlottenburg) dienstverpflichtet. Seine Frau musste bereits seit einem Jahr Zwangsarbeit an der Drehbank im Wernerwerk M verrichten. In seinem Rückerstattungsantrag beschreibt Adolf Kohn die Angst, von der Gestapo abgeholt zu werden: „In 1942 erfasste uns die Panik vor der Deportierung, als es uns klar wurde, dass trotz unserer Beschäftigung als Arbeiter in der Fabrik der Rüstungsindustrie wir auf der Vernichtungsliste waren. Wie viele andere suchten wir nach und verhandelten verschiedentlich über ‚Untertauchmöglichkeiten‘.“
Als Adolf und Edith Kohn am 11. Februar 1943 aus der Fabrik nach Hause kamen, fanden sie ein Siegel der Gestapo an ihrer Haustür vor. All ihren Besitz zurücklassend tauchten sie noch in derselben Nacht unter. Hilfe bekamen sie von Ella und Emil Schock aus Tegel. Adolf Kohn schreibt im Rückerstattungsantrag: „Wie durch ein Wunder fanden wir zwei tapfere gute Menschen, die Herz und Seele hatten und uns versteckten.“ Der zum damaligen Zeitpunkt 61-jährige Emil Schock, von Beruf Pfleger, begründete die Bereitschaft zu helfen später damit, dass sie selbst jüdische Angehörige hatten. Im Wochenendhaus des Ehepaars Schock in Birkenwerder hielten sich Adolf und Edith Kohn über zwei Jahre versteckt. In seinem Entschädigungsantrag schreibt Adolf Kohn: „In den Jahren 1943, 1944 und 1945 (bis zum Zusammenbruch) lebte ich auf der Flucht, ‚illegal‘, ‚untergrund‘, ohne Lebensmittelkarten, ohne Wohnung, ohne Bleibe, gehetzt, unangemeldet, in steter Gefahr erkannt und verhaftet zu werden. Ich durchlebte unmenschlich schwierige Zeiten.“
Nach der Befreiung durch die Alliierten am 8. Mai 1945 wohnten Adolf und Edith Kohn vorübergehend in der Hoeppnerstraße 71 in Berlin-Tempelhof. Am 19. August 1946 verließen sie Berlin und emigrierten in die USA. Sie ließen sich in Portland, Oregon, nieder, wo Adolf Kohn von der Firma J.T. Steeb & Co., Inc. als Spediteur angestellt wurde. Seine Frau arbeitete ab 1948 als Bibliotheksgehilfin. Seinen Namen änderte Adolf Kohn zu Adolph Carr. Zuletzt wohnte er mit seiner Frau im kalifornischen Laguna Hills. Dort starb er am 2. Dezember 1993 im Alter von 90 Jahren.
Im Jahr 1927 zog Adolf Kohn nach Berlin, wo er am 8. August eine Stelle als Spediteur bei der FRABA In- & Ausland Transport AG in der Schlegelstraße 9 antrat. Zwei Jahre später wurde er als Prokurist der Firma ins Handelsregister eingetragen. Er arbeitete sehr hart, meist zwölf Stunden täglich, häufig ohne einen freien Tag in der Woche. Im April 1936 wurde der Betrieb, der sich in jüdischem Besitz befand, zwangsweise geschlossen. Adolf Kohn wurde mit der Abwicklung der Betriebsauflösung beauftragt, die bis Juli 1936 vollzogen wurde. Seit dem erzwungenen Ende seiner beruflichen Karriere plante er, das nationalsozialistische Deutschland zu verlassen. In seinem Rückerstattungsantrag schreibt er später: „Seit Mitte 1936 lebte ich auf Abruf in täglicher Erwartung einer Auswanderungsmöglichkeit.“ Doch alle Hoffnungen auf eine Flucht zerschlugen sich.
Am 22. April 1941 heiratete Adolf Kohn auf dem Standesamt Berlin-Mitte die fünf Jahre jüngere Edith Rödelsheimer. Sie stammte aus Stettin und hatte an der Berliner Hochschule für Musik das Staatsexamen für das Lehramt an höheren Lehranstalten gemacht. Eine entsprechende Berufsausübung wurde ihr als Jüdin verboten. Gemeinsam wohnten die Eheleute zunächst in der Memhardstraße 10 und dann in Tempelhof in einem kleinen Häuschen in der Manfred-von-Richthofen-Straße 79. Die Besitzerin, Frau Karpe, hatte Adolf Kohn dringend gebeten, dort einzuziehen, da sie auf diese Weise hoffte, eine unerwünschte „Einquartierung“ vermeiden zu können.
In der Zwischenzeit hatte Adolf Kohn eine Arbeit als Bürogehilfe gefunden, wurde aber im Juli 1941 zur Fabrikarbeit bei Siemens & Halske (Wernerwerk F, Abteilung Charlottenburg) dienstverpflichtet. Seine Frau musste bereits seit einem Jahr Zwangsarbeit an der Drehbank im Wernerwerk M verrichten. In seinem Rückerstattungsantrag beschreibt Adolf Kohn die Angst, von der Gestapo abgeholt zu werden: „In 1942 erfasste uns die Panik vor der Deportierung, als es uns klar wurde, dass trotz unserer Beschäftigung als Arbeiter in der Fabrik der Rüstungsindustrie wir auf der Vernichtungsliste waren. Wie viele andere suchten wir nach und verhandelten verschiedentlich über ‚Untertauchmöglichkeiten‘.“
Als Adolf und Edith Kohn am 11. Februar 1943 aus der Fabrik nach Hause kamen, fanden sie ein Siegel der Gestapo an ihrer Haustür vor. All ihren Besitz zurücklassend tauchten sie noch in derselben Nacht unter. Hilfe bekamen sie von Ella und Emil Schock aus Tegel. Adolf Kohn schreibt im Rückerstattungsantrag: „Wie durch ein Wunder fanden wir zwei tapfere gute Menschen, die Herz und Seele hatten und uns versteckten.“ Der zum damaligen Zeitpunkt 61-jährige Emil Schock, von Beruf Pfleger, begründete die Bereitschaft zu helfen später damit, dass sie selbst jüdische Angehörige hatten. Im Wochenendhaus des Ehepaars Schock in Birkenwerder hielten sich Adolf und Edith Kohn über zwei Jahre versteckt. In seinem Entschädigungsantrag schreibt Adolf Kohn: „In den Jahren 1943, 1944 und 1945 (bis zum Zusammenbruch) lebte ich auf der Flucht, ‚illegal‘, ‚untergrund‘, ohne Lebensmittelkarten, ohne Wohnung, ohne Bleibe, gehetzt, unangemeldet, in steter Gefahr erkannt und verhaftet zu werden. Ich durchlebte unmenschlich schwierige Zeiten.“
Nach der Befreiung durch die Alliierten am 8. Mai 1945 wohnten Adolf und Edith Kohn vorübergehend in der Hoeppnerstraße 71 in Berlin-Tempelhof. Am 19. August 1946 verließen sie Berlin und emigrierten in die USA. Sie ließen sich in Portland, Oregon, nieder, wo Adolf Kohn von der Firma J.T. Steeb & Co., Inc. als Spediteur angestellt wurde. Seine Frau arbeitete ab 1948 als Bibliotheksgehilfin. Seinen Namen änderte Adolf Kohn zu Adolph Carr. Zuletzt wohnte er mit seiner Frau im kalifornischen Laguna Hills. Dort starb er am 2. Dezember 1993 im Alter von 90 Jahren.