Frieda Katz

Verlegeort
Kastanienallee 74
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
20. August 2010
Geboren
05. Oktober 1906 in Berlin
Beruf
Kauffrau (Katz & Trattner, Möbelhandlung)
Deportation
am 15. August 1942 von Berlin nach Riga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Frieda Katz wurde am 5. Oktober 1906 in der Linienstraße 219 in Berlin-Mitte geboren.

Ihre Eltern - der Schneider Juda Leib Katz und Laja, geb. Pomeranz (*1878 in Jaskowicz, Galizien) hatten etwa 1896 in Galizien geheiratet.

Frieda hatte drei Geschwister: Die Schwestern Mincza (* 1897) und Keila (*1899) wurden noch in Galizien geboren. Der Bruder Abraham wurde 1902 schon im Berliner Scheunenviertel geboren. 

Um 1900 muss die junge Familie nach Berlin übersiedelt sein.

Etwa um 1915 muss der Schneider Juda Leib Katz verstorben sein, denn als die 19-jährige Schwester Mincza im August 1916 den Tischler David Neutuch heiratete, war der Vater bereits verstorben. Die Familie wohnte zu dieser Zeit in der Ackerstraße in Berlin-Mitte.

Die 38-jährige verwitwete Mutter Laja Katz musste nun ihre Kinder allein durchbringen. Sie zog 1918 mit ihrer Familie in die Kastanienallee 73 in Prenzlauer Berg und betrieb dort eine Möbelhandlung.

Ab 1923 ließ sich Laja Katz im Berliner Adressbuch als „deutsche“ Helene Katz eintragen. Unter diesem Namen und der Kastanienallee 73 wird sie in den Berliner Adressbücher bis zum Jahrgang 1932 genannt. Ab 1933 firmiert die neue Firma Katz & Trattner Möbelhandlung in der Kastanienallee 74. Die Mutter Laja/Helene hatte ihr Geschäft mit dem Schwiegersohn zusammengelegt und war ins Nebenhaus gezogen.  Sicher arbeitete die Tochter Frieda in diesem Geschäft mit.

Im Zuge der antisemitischen Umtriebe im NS-Deutschland mussten sie 1938 ihr Geschäft schließen.

Laja/Helene und Tochter Frieda wohnten bis August 1942 in der Kastanienallee 74. Beide wurden im Mai 1939 in der Volkszählung unter dieser Anschrift erfasst.

Am 15. August 1942 wurden Laja und Frieda Katz mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert und am 18. August 1942 in den Wäldern von Riga Rumbula in einer Massenerschießung ermordet.

Die Schwester Mincza und der Bruder Abraham haben den Holocaust überlebt, denn sie stellten 1959 aus Israel WGA-Anträge bei den (west) deutschen Behörden.  Die Schwester Keila und ihre Familie überlebten den Holocaust nicht.

Für Frieda und Laja Katz wurden in der Kastanienallee 74 auf Initiative des Eigentümers Stolpersteine verlegt.