Laja Katz geb. Pomeranz

Verlegeort
Kastanienallee 74
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
04. April 2022
Geboren
24. Februar 1878 in Jastkowice (Galizien)
Beruf
Inhaberin der Möbelhandlung Katz & Trattner
Deportation
am 15. August 1942 von Berlin nach Riga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Laja Pomeranz wurde am 24. Februar 1878 in Jaskowicz, Galizien geboren. Sie heiratete etwa 1896 den Schneider Juda Leib Katz.

Im Oktober 1897 wurde ihr erstes Kind Mincza in Galizien geboren. Im November 1899 folgte die Tochter Keila.

Um 1900 muss die junge Familie dann nach Berlin übersiedelt sein, denn im Juli 1902 wurde der Sohn Abraham in der Mulackstraße im Berliner Scheunenviertel geboren. 1905 wurde dort ein weiterer Sohn – allerdings tot – geboren. Im Oktober 1906 folgte die Tochter Frieda. Zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie Katz in der Linienstraße 219.

Etwa um 1915 muss der Schneider Juda Leib Katz verstorben sein, denn als die 19-jährige Mincza im August 1916 den Tischler David Neutuch heiratete, war der Vater bereits verstorben. Die Familie wohnte in der Ackerstraße in Berlin-Mitte.

Die 38-jährige Witwe Laja Katz musste nun ihre Kinder allein durchbringen. Sie zog 1918 mit ihrer Familie in die Kastanienallee 73 in Prenzlauer Berg und betrieb dort eine Möbelhandlung.

Der Schwiegersohn David Neutuch betrieb ab 1920 in der Griebenowstraße – also „um die Ecke“- ebenfalls eine Möbelhandlung.

Ab 1923 ließ sich Laja Katz im Berliner Adressbuch als „deutsche“ Helene Katz eintragen. Unter diesem Namen und der Kastanienallee 73 wird sie in den Berliner Adressbücher bis zum Jahrgang 1932 genannt. Ab 1933 firmiert die neue Firma Katz & Trattner Möbelhandlung in der Kastanienallee 74. Laja/Helene hatte ihr Geschäft mit dem Schwiegersohn zusammengelegt und war ins Nebenhaus gezogen.

Im Zuge der antisemitischen Umtriebe im NS-Deutschland mussten sie ihr Geschäft 1938 schließen.

Laja/Helene und Tochter Frieda wohnten bis August 1942 in der Kastanienallee 74. Beide wurden im Mai 1939 in der Volkszählung unter dieser Anschrift erfasst.

Am 15. August 1942 wurden Laja und Frieda Katz mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert und am 18. August 1942 in den Wäldern von Riga Rumbula in einer Massenerschießung ermordet.

Die Tochter Mincza und der Sohn Abraham haben den Holocaust überlebt, denn sie stellten 1959 aus Israel WGA-Anträge bei den (west) deutsche Behörden.  Die Tochter Keila und ihre Familie überlebten den Holocaust nicht.

Für Laja und Frieda Katz wurden in der Kastanienallee 74 auf Initiative des Eigentümers Stolpersteine verlegt.