Fischel Lipschütz

Verlegeort
Kastanienallee 74
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
04. April 2022
Geboren
01. Juni 1890 in Zduńska Wola
Beruf
Schlosser
Abgeschoben
Juni 1939 nach Polen
Deportation
1940 nach Łódź / Litzmannstadt
Ermordet
13. August 1942 in Łódź / Litzmannstadt

Fischel Lipschütz wurde am 1. Juni 1890 in Zdunska Wola, Gouvern. Kalisch (Polen) geboren.

Wann genau Fischel L. nach Berlin zog ist nicht bekannt. Es muss aber vor 1919 gewesen sein, denn am 21. Januar 1919 heiratete der Schlosser Fischel Lipschütz in Berlin -Mitte die 1896 in Berlin geborene Klempnermeistertochter Hertha Wolf.  

Das junge Ehepaar zog in die Neue Königstraße 84 (heute Otto-Braun-Str. ggü. Meyerbeerstr.).

Noch vor dem 1. Hochzeitstag starb die junge Ehefrau Hertha – ob „im Kindbett“ oder an der Spanischen Grippe lässt sich leider nicht mehr ermitteln.

Fischel Lipschütz hat danach nie wieder geheiratet.

Er wohnte bis 1932 (lt. Berliner Adressbüchern) in der Neuen Königstraße 84.

Ab 1921 wird sein Stand darin mit Kaufmann angegeben. Seit der Ausgabe des Berliner Adressbuches von 1933 wird Fischel L. nicht mehr als Haushaltsvorstand genannt – er muss also zur Untermiete gewohnt haben.

In der Volkszählung vom Mai 1939 wurde er mit der Anschrift Kastanienallee 74 erfasst.

Als polnischer Staatsbürger wurde er sehr wahrscheinlich aus Deutschland nach Polen abgeschoben.

Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen wurden ab 1940 in vielen polnischen Städten Ghettos für die jüdische Bevölkerung eingerichtet.

Fischel Lipschütz wurde im Ghetto Litzmannstadt/Lodz interniert.

Aus den überlieferten Unterlagen des Ghettos Litzmannstadt wurde sein Todesdatum am 13. August 1942 dokumentiert.

Für Fischel Lipschütz wurde in der Kastanienallee 74 auf Initiative des Eigentümers ein Stolperstein verlegt.