Verlegeort
Schlüterstr. 54
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
23. September 2010
Geboren
31. August 1906 in Berlin
Deportation
am 19. Februar 1943
nach
Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz
Erwin Nellhaus wurde am 31. August 1906 in Berlin geboren. Sein Vater war der Kaufmann Bernhard Nellhaus. Im jüdischen Adressbuch von 1931 wurden Bernhard und Erwin mit der gleichen Adresse aufgeführt, Dunckerstraße 88. Im allgemeinen Berliner Adressbuch wurde Bernhard Nellhaus erstmals 1897 genannt und seit 1906, Erwins Geburtsjahr, in der Dunckerstraße 88 in Prenzlauer Berg eingetragen. Erwin Nellhaus hatte im allgemeinen Adressbuch keinen eigenen Eintrag. 1935 wurde Bernhard darin letztmalig erwähnt, Erwin hatte da wohl schon woanders zur Untermiete gewohnt. Wann er in die Schlüterstraße 54 gezogen war, bleibt unklar, er wurde dort bei der Volkszählung im Mai 1939 in der „Ergänzungskartei“ in der Pension Phiebig erfasst.
Diesen zusätzlichen Fragebogen hatten alle Haushalte auszufüllen, in denen auch Juden wohnten. In ihm wurden eine eventuelle Hochschulbildung abgefragt sowie die jüdische Zugehörigkeit der vier Großeltern. Die Wahrung des Statistikgeheimnisses sicherte man zwar zu, aber 1942 wurden die Daten dem Reichssippenamt übermittelt. Dennoch sind sie vermutlich nicht systematisch in die Vorbereitung der Deportationen eingeflossen, da diese schon längst im Gange waren. Verwendung fanden sie aber bei der Verpflichtung von Juden zu Zwangsarbeit.
Von Erwin Nellhaus können wir annehmen, dass die Schlüterstraße seine letzte freiwillig gewählte Adresse gewesen ist. In der unmittelbar vor der Deportation auszufüllenden „Vermögenserklärung“ gab er im Februar 1943 an, seit dem 1. Oktober 1941 in der Prenzlauer Straße 16, Vorderhaus I b, bei Baszynski zu wohnen (die Prenzlauer Straße entspricht heute dem nördlichen Teil der Karl-Liebknecht-Straße). Dort teilte er sich ein Zimmer mit dem vier Jahre jüngeren Herbert Rosenberg, sein Mietanteil betrug 22,50 RM. Wir wissen nicht, ob Erwin Nellhaus wie sein Vater von Beruf Kaufmann war, 1943 war er „Arbeiter“, zwangsverpflichtet bei der Hartung AG, Werk Borsigwalde.
Erwin Nellhaus gab kein Vermögen an, keine Verwandten, an Kleidung nur „diverse gebrauchte Sachen“. Er war ledig, sein Vater war wohl noch nicht so lange verstorben, denn er zahlte für ihn noch Schulden beim Wohlfahrtsamt Prenzlauer Berg ab, 3.- RM im Monat. Das Formular ist offensichtlich unwillig ausgefüllt, man kann sich denken, dass Erwin schon vieles an Einschränkungen, Schikanen und Demütigungen von Behörden und vermutlich auch etlichen Mitbürgern durchgemacht hatte. Jetzt ahnte er bestimmt, was die Deportation bedeutete. Er unterschrieb die Erklärung am 11. Februar 1943, am 17. Februar wurde ihm in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26, ein ehemaliges jüdisches Altersheim, die Verfügung zugestellt, dass sein gesamtes Vermögen vom Staat eingezogen werde – der blanke Hohn, da er so gut wie nichts mehr besaß. Zwei Tage später, am 19. Februar 1943, wurde Erwin Nellhaus vom Güterbahnhof Putlitzstraße aus nach Auschwitz verschleppt. Mit ihm wurden weitere Bewohner der Prenzlauer Straße 16 deportiert, unter ihnen seine Wirtin Eva Baszynski, geb. Lewinson und deren 37-jährige Tochter Hildegard sowie Erwin Nellhaus’ Zimmergenosse Herbert Rosenberg. Sie alle kehrten nicht zurück. Ob Erwin Nellhaus gleich bei Ankunft in die Gaskammer geschickt wurde, ist nicht dokumentiert, möglicherweise gehörte der noch junge Nellhaus zu den 140 Männern (plus 85 Frauen), die zunächst noch zur Zwangsarbeit ins Lager eingewiesen und erst später ermordet wurden.
Diesen zusätzlichen Fragebogen hatten alle Haushalte auszufüllen, in denen auch Juden wohnten. In ihm wurden eine eventuelle Hochschulbildung abgefragt sowie die jüdische Zugehörigkeit der vier Großeltern. Die Wahrung des Statistikgeheimnisses sicherte man zwar zu, aber 1942 wurden die Daten dem Reichssippenamt übermittelt. Dennoch sind sie vermutlich nicht systematisch in die Vorbereitung der Deportationen eingeflossen, da diese schon längst im Gange waren. Verwendung fanden sie aber bei der Verpflichtung von Juden zu Zwangsarbeit.
Von Erwin Nellhaus können wir annehmen, dass die Schlüterstraße seine letzte freiwillig gewählte Adresse gewesen ist. In der unmittelbar vor der Deportation auszufüllenden „Vermögenserklärung“ gab er im Februar 1943 an, seit dem 1. Oktober 1941 in der Prenzlauer Straße 16, Vorderhaus I b, bei Baszynski zu wohnen (die Prenzlauer Straße entspricht heute dem nördlichen Teil der Karl-Liebknecht-Straße). Dort teilte er sich ein Zimmer mit dem vier Jahre jüngeren Herbert Rosenberg, sein Mietanteil betrug 22,50 RM. Wir wissen nicht, ob Erwin Nellhaus wie sein Vater von Beruf Kaufmann war, 1943 war er „Arbeiter“, zwangsverpflichtet bei der Hartung AG, Werk Borsigwalde.
Erwin Nellhaus gab kein Vermögen an, keine Verwandten, an Kleidung nur „diverse gebrauchte Sachen“. Er war ledig, sein Vater war wohl noch nicht so lange verstorben, denn er zahlte für ihn noch Schulden beim Wohlfahrtsamt Prenzlauer Berg ab, 3.- RM im Monat. Das Formular ist offensichtlich unwillig ausgefüllt, man kann sich denken, dass Erwin schon vieles an Einschränkungen, Schikanen und Demütigungen von Behörden und vermutlich auch etlichen Mitbürgern durchgemacht hatte. Jetzt ahnte er bestimmt, was die Deportation bedeutete. Er unterschrieb die Erklärung am 11. Februar 1943, am 17. Februar wurde ihm in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26, ein ehemaliges jüdisches Altersheim, die Verfügung zugestellt, dass sein gesamtes Vermögen vom Staat eingezogen werde – der blanke Hohn, da er so gut wie nichts mehr besaß. Zwei Tage später, am 19. Februar 1943, wurde Erwin Nellhaus vom Güterbahnhof Putlitzstraße aus nach Auschwitz verschleppt. Mit ihm wurden weitere Bewohner der Prenzlauer Straße 16 deportiert, unter ihnen seine Wirtin Eva Baszynski, geb. Lewinson und deren 37-jährige Tochter Hildegard sowie Erwin Nellhaus’ Zimmergenosse Herbert Rosenberg. Sie alle kehrten nicht zurück. Ob Erwin Nellhaus gleich bei Ankunft in die Gaskammer geschickt wurde, ist nicht dokumentiert, möglicherweise gehörte der noch junge Nellhaus zu den 140 Männern (plus 85 Frauen), die zunächst noch zur Zwangsarbeit ins Lager eingewiesen und erst später ermordet wurden.
Erwin Nellhaus wurde am 31. August 1906 in Berlin geboren. Sein Vater war der Kaufmann Bernhard Nellhaus. Im jüdischen Adressbuch von 1931 wurden Bernhard und Erwin mit der gleichen Adresse aufgeführt, Dunckerstraße 88. Im allgemeinen Berliner Adressbuch wurde Bernhard Nellhaus erstmals 1897 genannt und seit 1906, Erwins Geburtsjahr, in der Dunckerstraße 88 in Prenzlauer Berg eingetragen. Erwin Nellhaus hatte im allgemeinen Adressbuch keinen eigenen Eintrag. 1935 wurde Bernhard darin letztmalig erwähnt, Erwin hatte da wohl schon woanders zur Untermiete gewohnt. Wann er in die Schlüterstraße 54 gezogen war, bleibt unklar, er wurde dort bei der Volkszählung im Mai 1939 in der „Ergänzungskartei“ in der Pension Phiebig erfasst.
Diesen zusätzlichen Fragebogen hatten alle Haushalte auszufüllen, in denen auch Juden wohnten. In ihm wurden eine eventuelle Hochschulbildung abgefragt sowie die jüdische Zugehörigkeit der vier Großeltern. Die Wahrung des Statistikgeheimnisses sicherte man zwar zu, aber 1942 wurden die Daten dem Reichssippenamt übermittelt. Dennoch sind sie vermutlich nicht systematisch in die Vorbereitung der Deportationen eingeflossen, da diese schon längst im Gange waren. Verwendung fanden sie aber bei der Verpflichtung von Juden zu Zwangsarbeit.
Von Erwin Nellhaus können wir annehmen, dass die Schlüterstraße seine letzte freiwillig gewählte Adresse gewesen ist. In der unmittelbar vor der Deportation auszufüllenden „Vermögenserklärung“ gab er im Februar 1943 an, seit dem 1. Oktober 1941 in der Prenzlauer Straße 16, Vorderhaus I b, bei Baszynski zu wohnen (die Prenzlauer Straße entspricht heute dem nördlichen Teil der Karl-Liebknecht-Straße). Dort teilte er sich ein Zimmer mit dem vier Jahre jüngeren Herbert Rosenberg, sein Mietanteil betrug 22,50 RM. Wir wissen nicht, ob Erwin Nellhaus wie sein Vater von Beruf Kaufmann war, 1943 war er „Arbeiter“, zwangsverpflichtet bei der Hartung AG, Werk Borsigwalde.
Erwin Nellhaus gab kein Vermögen an, keine Verwandten, an Kleidung nur „diverse gebrauchte Sachen“. Er war ledig, sein Vater war wohl noch nicht so lange verstorben, denn er zahlte für ihn noch Schulden beim Wohlfahrtsamt Prenzlauer Berg ab, 3.- RM im Monat. Das Formular ist offensichtlich unwillig ausgefüllt, man kann sich denken, dass Erwin schon vieles an Einschränkungen, Schikanen und Demütigungen von Behörden und vermutlich auch etlichen Mitbürgern durchgemacht hatte. Jetzt ahnte er bestimmt, was die Deportation bedeutete. Er unterschrieb die Erklärung am 11. Februar 1943, am 17. Februar wurde ihm in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26, ein ehemaliges jüdisches Altersheim, die Verfügung zugestellt, dass sein gesamtes Vermögen vom Staat eingezogen werde – der blanke Hohn, da er so gut wie nichts mehr besaß. Zwei Tage später, am 19. Februar 1943, wurde Erwin Nellhaus vom Güterbahnhof Putlitzstraße aus nach Auschwitz verschleppt. Mit ihm wurden weitere Bewohner der Prenzlauer Straße 16 deportiert, unter ihnen seine Wirtin Eva Baszynski, geb. Lewinson und deren 37-jährige Tochter Hildegard sowie Erwin Nellhaus’ Zimmergenosse Herbert Rosenberg. Sie alle kehrten nicht zurück. Ob Erwin Nellhaus gleich bei Ankunft in die Gaskammer geschickt wurde, ist nicht dokumentiert, möglicherweise gehörte der noch junge Nellhaus zu den 140 Männern (plus 85 Frauen), die zunächst noch zur Zwangsarbeit ins Lager eingewiesen und erst später ermordet wurden.
Diesen zusätzlichen Fragebogen hatten alle Haushalte auszufüllen, in denen auch Juden wohnten. In ihm wurden eine eventuelle Hochschulbildung abgefragt sowie die jüdische Zugehörigkeit der vier Großeltern. Die Wahrung des Statistikgeheimnisses sicherte man zwar zu, aber 1942 wurden die Daten dem Reichssippenamt übermittelt. Dennoch sind sie vermutlich nicht systematisch in die Vorbereitung der Deportationen eingeflossen, da diese schon längst im Gange waren. Verwendung fanden sie aber bei der Verpflichtung von Juden zu Zwangsarbeit.
Von Erwin Nellhaus können wir annehmen, dass die Schlüterstraße seine letzte freiwillig gewählte Adresse gewesen ist. In der unmittelbar vor der Deportation auszufüllenden „Vermögenserklärung“ gab er im Februar 1943 an, seit dem 1. Oktober 1941 in der Prenzlauer Straße 16, Vorderhaus I b, bei Baszynski zu wohnen (die Prenzlauer Straße entspricht heute dem nördlichen Teil der Karl-Liebknecht-Straße). Dort teilte er sich ein Zimmer mit dem vier Jahre jüngeren Herbert Rosenberg, sein Mietanteil betrug 22,50 RM. Wir wissen nicht, ob Erwin Nellhaus wie sein Vater von Beruf Kaufmann war, 1943 war er „Arbeiter“, zwangsverpflichtet bei der Hartung AG, Werk Borsigwalde.
Erwin Nellhaus gab kein Vermögen an, keine Verwandten, an Kleidung nur „diverse gebrauchte Sachen“. Er war ledig, sein Vater war wohl noch nicht so lange verstorben, denn er zahlte für ihn noch Schulden beim Wohlfahrtsamt Prenzlauer Berg ab, 3.- RM im Monat. Das Formular ist offensichtlich unwillig ausgefüllt, man kann sich denken, dass Erwin schon vieles an Einschränkungen, Schikanen und Demütigungen von Behörden und vermutlich auch etlichen Mitbürgern durchgemacht hatte. Jetzt ahnte er bestimmt, was die Deportation bedeutete. Er unterschrieb die Erklärung am 11. Februar 1943, am 17. Februar wurde ihm in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26, ein ehemaliges jüdisches Altersheim, die Verfügung zugestellt, dass sein gesamtes Vermögen vom Staat eingezogen werde – der blanke Hohn, da er so gut wie nichts mehr besaß. Zwei Tage später, am 19. Februar 1943, wurde Erwin Nellhaus vom Güterbahnhof Putlitzstraße aus nach Auschwitz verschleppt. Mit ihm wurden weitere Bewohner der Prenzlauer Straße 16 deportiert, unter ihnen seine Wirtin Eva Baszynski, geb. Lewinson und deren 37-jährige Tochter Hildegard sowie Erwin Nellhaus’ Zimmergenosse Herbert Rosenberg. Sie alle kehrten nicht zurück. Ob Erwin Nellhaus gleich bei Ankunft in die Gaskammer geschickt wurde, ist nicht dokumentiert, möglicherweise gehörte der noch junge Nellhaus zu den 140 Männern (plus 85 Frauen), die zunächst noch zur Zwangsarbeit ins Lager eingewiesen und erst später ermordet wurden.