Hildegard Rund

Verlegeort
Droysenstr. 7
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
11. Dezember 2007
Geboren
18. Juli 1883 in Berlin
Deportation
am 05. September 1942 nach Riga
Ermordet
08. September 1942 im Ghetto Riga
Hildegard Margarethe Rund wurde am 18. Juli 1883 in Berlin geboren. Sie war die Tochter von Salomo Rund und Rosalie geb. Cassirer. Die Familie Cassirer ist eine deutsche, ursprünglich aus Schlesien stammende Verleger-, Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie jüdischer Herkunft. Es ist anzunehmen, dass ihre Mutter dieser Familie entstammte. Hildegard lebte mit ihren Eltern und ihrem Bruder Victor in Berlin. Victor floh vor den Nazis und wanderte 1933 nach Südafrika aus. Seine Tochter Armgard, Hildegards Nichte, hat viele Jahre später als Dr. Armgard Holdsworth geb. Rund das Gedenkblatt ausgefüllt.

Zur Zeit der Volkszählung 1939, in der Juden in einer Sonderkartei erfasst wurden, hat Hildegard Rund in der Droysenstraße 7 zur Untermiete gewohnt, seit Januar 1942 in der Dahlmannstr. 24 IV. Stock bei Croner. Sie hatte dort ein Zimmer mit Bad, Warmwasserheizung, Fahrstuhl und Küchenbenutzung. Die monatliche Miete von 35 Mark war bis August 1942 bezahlt. Von dieser Adresse aus wurde sie deportiert.

Hildegard war nicht berufstätig, Sie war ledig und lebte allein.
Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass sie früher ein komfortableres Leben geführt hatte. Sie bezog eine Vorzugsrente des Deutschen Reichs seit ihrem 43. Lebensjahr von jährlich 710 Mark und hatte eine Lebensversicherung bei der NATURAL AG Stettin. In der von ihr ausgefüllten Vermögensaufstellung vom 23. August 1942 gibt sie Auskunft über ihr Konto bei der Dresdner Bank sowie Schuldverschreibungen und Pfandbriefe in Höhe von 4.500 Mark. Diese Art der Einkünfte lässt auf eine fürsorgliche Familie schließen. Und der ihr zuletzt verbliebene Hausstand in Höhe von über 1000 Mark weist auf früheren Wohlstand hin. Der wurde bei den jüdischen Verwaltern Rudolf Weck & Wilhelm Meißen, Tauentzienstraße 7 verwahrt.

Im Dezember 1942 verfügte der Staat über die beschlagnahmten Möbel und verkaufte sie an Frau P. Schulz, Märkisches Ufer 40 für 845 Mark. Die Einziehung der Lebensversicherung und der Wertpapiere durch die Oberfinanzdirektion erfolgte im November 1943. Da war Margarete schon über ein Jahr tot.

1950 und 1955 wurde ein Wiedergutmachungsantrag gestellt, nicht durch Armgard geb. Rund, sondern durch die Jewish Trust Corporation. Es ging genau um die Wertpapiere und das Konto bei der Dresdner Bank. Der Senator für Finanzen lehnte die Forderung ab, da die Papiere seinerzeit verkauft wurden und der Erlös an die Oberfinanzkasse überwiesen wurde. Der Jewish Trust zog seinen Antrag zurück. Die Ungerechtigkeit hatte Bestand auch noch Jahre nach Hildegards Tod.

Margarete Rund wurde mit dem „19. Osttransport“ vom Güterbahnhof Moabit mit dem Sonderzug „Da 403“ nach Riga deportiert. Ihr Name ist auf der Transportliste unter Nr. 56 aufgeführt. Nach Ankunft wurden alle Menschen, bis auf 80 Männer, die zur Zwangsarbeit selektiert wurden, ermordet.

Als Abfahrtsdatum des 19. Osttransports wird häufig der 5.September 1942 genannt, so wie es auf dem Stolperstein eingraviert wurde. Allerdings ist dies lediglich das Datum des Schreibens der Staatspolizeileitstelle Berlin an den OFP Berlin-Brandenburg, mit dem die Transportliste versandt wurde. Der Transport selbst erfolgte schon am 31. August 1942 mit 796 Personen.

Hildegard Margarethe Rund wurde am 18. Juli 1883 in Berlin geboren. Sie war die Tochter von Salomo Rund und Rosalie geb. Cassirer. Die Familie Cassirer ist eine deutsche, ursprünglich aus Schlesien stammende Verleger-, Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie jüdischer Herkunft. Es ist anzunehmen, dass ihre Mutter dieser Familie entstammte. Hildegard lebte mit ihren Eltern und ihrem Bruder Victor in Berlin. Victor floh vor den Nazis und wanderte 1933 nach Südafrika aus. Seine Tochter Armgard, Hildegards Nichte, hat viele Jahre später als Dr. Armgard Holdsworth geb. Rund das Gedenkblatt ausgefüllt.

Zur Zeit der Volkszählung 1939, in der Juden in einer Sonderkartei erfasst wurden, hat Hildegard Rund in der Droysenstraße 7 zur Untermiete gewohnt, seit Januar 1942 in der Dahlmannstr. 24 IV. Stock bei Croner. Sie hatte dort ein Zimmer mit Bad, Warmwasserheizung, Fahrstuhl und Küchenbenutzung. Die monatliche Miete von 35 Mark war bis August 1942 bezahlt. Von dieser Adresse aus wurde sie deportiert.

Hildegard war nicht berufstätig, Sie war ledig und lebte allein.
Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass sie früher ein komfortableres Leben geführt hatte. Sie bezog eine Vorzugsrente des Deutschen Reichs seit ihrem 43. Lebensjahr von jährlich 710 Mark und hatte eine Lebensversicherung bei der NATURAL AG Stettin. In der von ihr ausgefüllten Vermögensaufstellung vom 23. August 1942 gibt sie Auskunft über ihr Konto bei der Dresdner Bank sowie Schuldverschreibungen und Pfandbriefe in Höhe von 4.500 Mark. Diese Art der Einkünfte lässt auf eine fürsorgliche Familie schließen. Und der ihr zuletzt verbliebene Hausstand in Höhe von über 1000 Mark weist auf früheren Wohlstand hin. Der wurde bei den jüdischen Verwaltern Rudolf Weck & Wilhelm Meißen, Tauentzienstraße 7 verwahrt.

Im Dezember 1942 verfügte der Staat über die beschlagnahmten Möbel und verkaufte sie an Frau P. Schulz, Märkisches Ufer 40 für 845 Mark. Die Einziehung der Lebensversicherung und der Wertpapiere durch die Oberfinanzdirektion erfolgte im November 1943. Da war Margarete schon über ein Jahr tot.

1950 und 1955 wurde ein Wiedergutmachungsantrag gestellt, nicht durch Armgard geb. Rund, sondern durch die Jewish Trust Corporation. Es ging genau um die Wertpapiere und das Konto bei der Dresdner Bank. Der Senator für Finanzen lehnte die Forderung ab, da die Papiere seinerzeit verkauft wurden und der Erlös an die Oberfinanzkasse überwiesen wurde. Der Jewish Trust zog seinen Antrag zurück. Die Ungerechtigkeit hatte Bestand auch noch Jahre nach Hildegards Tod.

Margarete Rund wurde mit dem „19. Osttransport“ vom Güterbahnhof Moabit mit dem Sonderzug „Da 403“ nach Riga deportiert. Ihr Name ist auf der Transportliste unter Nr. 56 aufgeführt. Nach Ankunft wurden alle Menschen, bis auf 80 Männer, die zur Zwangsarbeit selektiert wurden, ermordet.

Als Abfahrtsdatum des 19. Osttransports wird häufig der 5.September 1942 genannt, so wie es auf dem Stolperstein eingraviert wurde. Allerdings ist dies lediglich das Datum des Schreibens der Staatspolizeileitstelle Berlin an den OFP Berlin-Brandenburg, mit dem die Transportliste versandt wurde. Der Transport selbst erfolgte schon am 31. August 1942 mit 796 Personen.